Tötet. Блейк Пирс

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Название Tötet
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Современные детективы
Серия Das Making of Riley Paige
Издательство Современные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094342917



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Ihre Go-Bags und machen Sie sich sofort auf den Weg.“

      Als Riley das Büro verließ, um gemeinsam mit Johnson eilig ihre Go-Bags zu holen, hallte etwas, das Lehl gesagt hatte, immer wieder in ihrem Kopf wider.

      "Sie brauchen die Aufsicht eines Erwachsenen."

      Der Einsatz begann, sie zu irritieren.

      Und sie wünschte sich verzweifelt, noch immer mit Jake Crivaro zusammen zu arbeiten.

      KAPITEL SECHS

      Als das Flugzeug vom Rollfeld abhob, betrachtete Riley vorsichtig ihren neuen Seniorpartner. Special Agent Cliff Johnson saß ihr gegenüber an einem Klapptisch und starrte aus dem Fenster.

      Von dem, was sie über ihn gehört hatte, wusste sie, dass sie für die Chance, mit ihm zu arbeiten, dankbar sein sollte. Obwohl Johnson nur zwei oder drei Jahre älter zu sein, hatte er anscheinend jeden in der Außenstelle in Boston beeindruckt. Tatsächlich hatte er so ziemlich im Alleingang den Fall eines Kindermörder- und Vergewaltigers gelöst.

      Riley kannte die Details dieser Ermittlungen nicht, aber sie wusste, dass Johnson quasi als Wunderkind gehandelt wurde – ein bisschen wie sie selbst, als sie damals zur Verhaltensanalyseeinheit gekommen war. Aber während Riley in Quantico mit einem Ruf für Bauchgefühl angekommen war, war Johnson für seine scharfen analytischen Fähigkeiten bekannt.

      Vielleicht werden wir uns ergänzen, dachte sie.

      Warum hatte sie also solche Zweifel?

      Als sie darüber nachdachte, erkannte Riley, dass ihre Bedenken aus dem Verdacht herrührten, dass der neue Agent vielleicht gar nicht so beeindruckend war. Sie wusste, dass analytische Fähigkeiten für Verhaltensanalyse-Mitarbeiter leichter zu verstehen und zu würdigen waren als die eher nebulösen Bauchgefühle, die Jake Crivaro zu einem so erfolgreichen Agenten gemacht hatten. Schließlich hatte Johnson, seitdem er in Quantico angekommen war, noch an keinem einzigen Fall gearbeitet. Tatsächlich war es möglich, dass er noch nie größere Fälle bearbeitet hatte, wie es Riley mit Jake getan hatte.

      Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr ärgerte sie sich über die Vorstellung, dass er ihr Befehle geben würde.

      Als das Flugzeug Reiseflughöhe erreichte, öffnete Johnson die Akte, die Lehl ihm ausgehändigt hatte und teilte ihren Inhalt mit Riley.

      „Okay“, sagte er. „Dann schauen wir uns das mal an und sehen wir, womit wir es zu tun haben.“

      Riley unterdrückte ein Kichern. Regionale Ausdrucksweisen amüsierten sie normalerweise nicht, aber Johnsons Boston-Akzent war so intensiv, dass es fast wie eine Parodie klang. Zusammen mit seiner gepflegten Erscheinung und seinem militärischen Auftreten deutete dieser übertriebene Ton von Autorität darauf hin, dass er an Privilegien gewöhnt war – und wahrscheinlich einen Elite-Uni-Stammbaum hatte.

      Seine Stimme erschreckte sie jedes Mal, wenn er sprach und sie entschied, sich besser schnell daran zu gewöhnen.

      Johnson deutete auf den kurzgefassten Bericht, der zwischen ihnen lag: „Wir haben zwei Todesfälle durch Elektroschocks. Ein Mann namens Andy Gish wurde erst vor einer Woche in Prinneville, Utah, durch einen Stromschlag getötet. Bei dem zweiten Opfer handelt es sich um einen Psychiater, Julian Banfield, der letzte Nacht in Beardsley starb. Sowohl Beardsley als auch Prinneville liegen in Hannaford County. Der Sheriff des Bezirks, Collin Dawes, bat die Verhaltensanalyseeinheit um Hilfe.“

      „Und Dawes denkt, dass es sich bei beiden Todesfällen um Tötungsdelikte handelt?“, fragte Riley.

      Johnson zuckte mit den Schultern. „Naja, dafür fehlen die Details. Wir wissen nur, dass beide Opfer vor ihrem Tod an Stühle gefesselt wurden.“

      Riley legte neugierig die Stirn in Falten.

      „Ich kann mich nicht erinnern, an der Academy irgendwelche Fälle behandelt zu haben, in denen es um Mord durch Stromschlag ging“, sagte sie. „Ich frage mich, wie häufig das passiert.“

      Johnson lehnte sich zurück und tätschelte sein Kinn.

      „Nicht häufig, aber niemand kann genau sagen, wie häufig“, meinte er. „Ich nehme an, Sie kennen die Methode, die am häufigsten für Mord durch Elektroschock zum Einsatz kommt.“

      Seine professorale Art – als würde er einen Studenten befragen – überraschte und ärgerte Riley. Trotzdem kam ihr etwas in den Sinn, was vor allem in Filmen öfters gezeigt wurde.

      „Ähm, vermutlich durch das Fallenlassens eines elektronischen Geräts in die Badewanne, während das Opfer ein Bad nimmt.“

      Johnson nickte. „Genau. Allerdings gibt es keine verlässlichen Aufzeichnungen, wie oft diese Methode tatsächlich angewendet wird. Diese Art des Stromschlags hinterlässt keine Verletzungen – nicht einmal Verbrennungen. Wenn der Täter sich auch nur die Mühe macht, das Gerät im Anschluss zu beseitigen, kann das Opfer so wirken, als wäre es an einem natürlichen Tod gestorben, zum Beispiel einem Herzinfarkt. Also, wer weiß, wie oft diese Art von Mord tatsächlich vorkommt?“

      Er lächelte verschmitzt und fügte hinzu: „Man müsste schon ein ziemlich dummer Killer sein, um dabei erwischt zu werden. Aber manche tun es. Es gab einen Fall, in dem ein Mann seine Frau tötete, indem er einen Heizlüfter mit ihr in die Badewanne warf. Vielleicht wäre er damit davongekommen – aber am Tag zuvor hatte er ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen – ‚Der Heimwerker-Elektriker‘. Das hat die Bullen gewissermaßen auf die Spur gebracht.“

      Nachdenklich aus dem Fenster blickend fuhr Johnson fort: „Ansonsten ist Elektrizität ziemlich schwer für Mord zu gebrauchen. Mir kommen nur ein paar Fälle in den Sinn. Einmal hat ein Mann seiner Frau ein blankes Stromkabel um den Hals gewickelt. Es war ein Dreißig-Ampere-Kabel ohne Isolierung.“

      Er legte den Kopf schief. „Aber auch diese Art von Verbrechen ist selten. Nicht viele Menschen sind gewillt, sich elektrische Kabel um den Hals oder andere nackte Gliedmaßen wickeln zu lassen. Es gibt viele einfachere Wege, Menschen zu töten.“

      Rileys Mund fiel bei diesem kleinen Vortrag ein wenig herunter.

      Woher weiß er dieses Zeug, fragte sie sich.

      Sie sagte: „Ist der jüngste Mord nicht erst letzte Nacht geschehen?“

      „Ja.“

      „Und wurden wir beide nicht gerade erst mit diesem Fall betraut?“

      „Ja, warum?“

      Riley sagte: „Nun, es klingt, als hätten Sie schon einschlägige Fallgeschichten studiert.“

      Johnson schaute ein bisschen überrascht.

      „Das ist nur Zeug, das ich beim Lesen aufgeschnappt habe“, sagte er. „Haben Sie noch nie Simpsons Forensische Medizin gelesen?“

      Riley machte eine vage, unverbindliche Geste. Sie kannte das Lehrbuch aus dem forensischen Unterricht an der Academy und sie hatte alle vorgegebenen Passagen gelesen. Aber sie hatte nie angenommen, dass jemand, der nicht wirklich mit Forensik zu tun hatte, es von vorne bis hinten lesen würde.

      Dieser Typ scheint es auswendig zu kennen, dachte sie.

      Scheinbar unbeeindruckt von Rileys Reaktion, sprach Johnson weiter.

      „Manchmal wird der Stromschlag postmortal eingesetzt, um eine andere Methode des Mordes zu verschleiern. Mir fällt zum Beispiel ein Fall ein, in dem der Mörder sein Opfer erstickt und dann die Leiche durch Stromschlag getötet hat, damit es wie ein Unfall mit einem Haushaltsgerät aussah. Natürlich klingt das nicht nach dem, womit wir es hier zu tun haben. Ich bin neugierig, was es mit diesem Fall auf sich hat.“

      Sie hatte gehört, dass Cliff Johnson sowohl ein Besserwisser als auch ein scharfer Analytiker war. Aber sie hatte nicht mit einem wandelnden Lexikon gerechnet.

      Für wen hält sich dieser Typ? Sherlock Holmes?

      Wenn ja, freute sie sich nicht darauf, die Nebenrolle des Dr. Watson zu spielen.

      Als sie selbst auf das Papier schaute, sagte Riley: „Die Männer so festzuschnallen würde auf jemanden von beträchtlicher