Bolan und der Sturm auf Seattle: Ein Mack Bolan Thriller #21. Don Pendleton

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Название Bolan und der Sturm auf Seattle: Ein Mack Bolan Thriller #21
Автор произведения Don Pendleton
Жанр Триллеры
Серия
Издательство Триллеры
Год выпуска 0
isbn 9783745212655



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in dem milchigen Licht, das aus dem Wagen drang – sie liefen geduckt, mit einer Armeslänge Abstand, zurück in das Lagerhaus.

      Die AutoMag dröhnte erneut zweimal, schnell und heiß. Die doppelte Feuerbahn traf beide Ziele beinahe gleichzeitig und warf sie auf den Rücken, in einem doppelten Bogen Richtung Jüngstes Gericht.

      Also gut. Zwei weniger, fehlten noch sechs, wenn Danny Trinity nicht beim Personalbestand geschwindelt hatte.

      Bolan näherte sich der offenen Tür des Lagers und ging hinein, zeigte sich, zog quasi das Feuer auf sich – aber da kam nichts.

      Auf dem Zementboden direkt hinter dem geparkten Lastwagen stand eine große Palette. Die geräumige Transportkiste darauf war aufgerissen; die Oberseite und die Fetzen einer Ecke lagen auf dem Boden. In ihr befanden sich einige kleinere Kisten; andere waren bereits ordentlich auf der Ladefläche des Lastwagens gestapelt. Ein Mann in Arbeitskleidung saß mit erhobenen Händen und erschrockenen Augen hinter dem Steuer eines im Leerlauf surrenden Gabelstaplers. Die Gabeln waren angehoben und trugen eine Kiste, die so aussah wie die bereits geladenen.

      "Wo sind sie?" Bolan knurrte.

      Der Kopf des Mannes bewegte sich fast unmerklich zu einer verglasten Kabine auf der anderen Seite.

      "Wie viele?"

      "Zwei", flüsterte der Typ.

      "Dein Leben hängt von dieser Zahl ab, das ist dir klar?"

      "Hab damit nichts zu tun", sagte der Typ schnell. "Sie haben mir hundert Dollar versprochen, wenn ich hier umlade. Ich kenn die nicht mal. Es sind noch zwei da. Und sie haben eine Frau als Geisel. Hab gesehen, wie sie sich ins Büro verdrückten, als das Schießen anfing."

      Das konnte stimmen – Bolan hatte schon vermutet, dass Danny Trinity die Zahl der schweren Jungs verdoppelt haben könnte. Er sagte zu dem Mann: "Fahr den Stapler hier raus. Um die Ecke und den Kai ganz rauf, und halt nicht an, bis du komplett aus dem Gebiet raus bist."

      Der Typ sagte: "Klar, klar", mit deutlicher Erleichterung in der Stimme. Er warf seine Ladung einfach ab. Die Kiste schlug gegen die Seite des Lastwagens, riss auf und verteilte ihren Inhalt über den Boden.

      Interessanter Inhalt.

      Automatische Waffen, vollständig zusammengebaut, die empfindlichen Teile mit eingefettetem Papier umwickelt.

      Der Mann auf dem Gabelstapler glotzte, anscheinend wirklich verblüfft.

      "Zieh Leine!", kommandierte Bolan scharf.

      Der Typ rangierte sein Fahrzeug um die Gegenstände auf dem Boden herum und rief, als er an dem Mann in Schwarz vorbeirollte: "Pass auf dich auf, Kumpel! Das sind echte Verrückte!"

      Bolan passte immer auf sich auf. Was die weibliche Geisel betraf – er wollte Unschuldige nicht gefährden, aber wenn solche Typen involviert waren, gab es meist nur einen Weg, mit der Situation umzugehen.

      Er rannte durch den offenen Raum, leerte sein Magazin nach oben in die Bürozelle und lud währenddessen sofort wieder nach. Glas splitterte und regnete auf den Zementboden, was zusammen mit dem Donnergrollen der großen Waffe einen ohrenbetäubenden Lärm ergab. Der schrille Schrei einer Frau mischte sich in die wilde Kakophonie, nur um sofort abgewürgt zu werden. Eine massige Gestalt schob sich in den Vordergrund des Büros, und das Knallen einer schweren Pistole steigerte jetzt den Lärm noch mehr. Der Typ war ziemlich gut; nur Bolans Erfahrung und Wendigkeit in Feuergefechten machte diesen Gegenangriff unwirksam. Er hielt mitten im Lauf inne, wirbelte herum und rannte zurück, bevor das Gegenfeuer ihn erfassen konnte – und schickte drei dicht aufeinander folgende Todesstrahlen in das stehende Ziel. Die Waffe flog in hohem Bogen davon, während ihr Besitzer schrie und mit seinem schweren Sturz Möbel und Büromaschinen umriss.

      Eine andere Stimme rief von drinnen: "Hey, warte, Mann!" Es war eine junge Stimme, noch nicht mal erwachsen. "Ich habe eine Dame hier bei mir! Zieh dich zurück, oder ich verteile ihr Hirn über den ganzen Laden!"

      "Gegenangebot", rief Bolan zurück. "Du kommst allein raus, mit leeren Händen. Ich lasse dich den ganzen Weg bis zum Dock weitergehen, mit deinem Hirn und allem intakt."

      "Ach ja, und wie viele Bullen warten da draußen?", schrie der Junge.

      "Bullen, welche Bullen? Ich bin Mack Bolan. Da hast noch etwa zwei Herzschläge lang Zeit, dich zu entscheiden, Soldat. Mach dich schnell vom Acker, und am Ende des Kais will ich ein Platschen hören."

      Kurze Stille. Dann: "Hey, ist das wahr? Du bist Bolan? Der große böse Scheißkerl?"

      "Ganz recht. Und jetzt hopp. Beweg dich!"

      Trotz seines Rufs als Todesengel war Mack Bolan auch dafür bekannt, sein Wort zu halten. Dass er Leute auch mal freiließ und verschonte, war in den soldatischen Rängen des Feindes schon eine Art Legende.

      "Du willst, dass ich ins verdammte Wasser springe?"

      "Genau das will ich, Soldat. Wirf deine Waffe weg und renn!"

      Der junge Gangster entschied sich jetzt, genau das zu tun. Eine achtlos weggeworfene 38er kam durch das zerbrochene Fenster und schlitterte über den Boden, gefolgt von dem hinauspolternden Jugendlichen. Dessen Augen streiften kurz die schwarz gekleidete Gestalt, dann wandten sie sich ab, voller Unbehagen, während der Junge vorbeilief. Er rannte weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen, wurde am Tor etwas langsamer. Dann verschwand die Gestalt im Nebel, und Bolan hörte das dumpfe, verräterische Platschen am Ende des Kais.

      *

      Eine junge blonde Frau taumelte aus dem zertrümmerten Büro. Sehr hübsch, obwohl sie völlig zerzaust war und verängstigt dreinschaute. Beim Anblick von Bolan schreckte sie zurück, änderte jedoch ihre Meinung, als er lächelte und ihr seinen Arm bot. Gern fiel sie in den Schutz dieser halben Umarmung und erlaubte ihm, sie hinauszuführen.

      "Ich bin... ich bin..."

      "Schon gut", sagte Bolan leise. "Das Wichtigste ist jetzt, hier raus zu kommen. Die Sache ist vielleicht noch nicht vorbei."

      Das war praktisch eine Prophezeiung. Sie traten auf den Kai und genau vor die Mündung einer von Danny Trinity gehaltenen Waffe.

      Der Kerl blutete am Kopf, sein rechter Arm hing nutzlos herunter, doch ein großer Colt .45 war in seiner ausgestreckten linken Hand und setzte bereits aus fünf Schritten Entfernung zum Schuss an.

      Doch Bolan schubste das Mädchen hinter sich und feuerte genau einmal aus der Hüfte. Die große Kugel traf Trinity in der Brust und ließ ihn nach hinten taumeln. Bolans zweiter Schuss war reiner Kampfreflex und erwischte Danny Trinity an der weichen Unterseite des im Fallen nach hinten gekippten Kinns, bohrte sich durch und explodierte in einer blutigen Fontäne aus der Schädeldecke.

      Das war endgültig zu viel für das Mädchen. Mit einem matten kleinen Stöhnen fiel sie in Ohnmacht.

      Bolan zerrte sie hoch, warf sie sich über die Schulter, stieg über die sehr unansehnlichen Überreste von Danny Trinity und ging den Kai hinauf.

      Und, ja, die Phase der weichen Aufklärung war definitiv vorüber.

      Jeder in diesem Teil der Welt, einschließlich Bullen und Mafia-Capos, würde jetzt wissen, dass der Vollstrecker in die Stadt gekommen war.

      *

      Die weiche Aufklärung hatte allerdings eine Menge loser Enden übrig gelassen. Zum Beispiel: Was war die tatsächliche Bedeutung dieses neuen Super-Zentrums auf Langley Island?

      Seit wann importierte das amerikanische Syndikat kistenweise illegale Munition?

      Wieso entsandte der internationale Mob hochrangige Delegationen in den pazifischen Nordwesten?

      Bolan hatte keine logischen Antworten auf diese spezifischen Fragen – aber ein altbekanntes Bauchgefühl sagte ihm, dass sich in dieser ruhigen Ecke der USA die Hölle zusammenbraute.

      Natürlich wäre nun, da seine Anwesenheit hier bekannt war – oder zumindest bald sein würde –, mit einer ziemlichen Beschleunigung der Dinge zu rechnen. Er würde