Название | Die Prometheus Initiative |
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Автор произведения | T. K. Koeck |
Жанр | Триллеры |
Серия | |
Издательство | Триллеры |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347045835 |
Auch nach zweimaligem Durchlesen wurde mir nicht klar, was der vorliegende Antrag sollte, gleich der erste Fall ein gordischer Knoten. In Friedenszeiten war die Verwaltung wahrlich der Feind aller Polizisten. Es ging um eine Anfrage des Sicherheitsausschusses im Kanzleramt, in welcher ich die aktuelle Anzahl unserer Hubschrauber beziffern und eine Bewertung abgeben sollte, ob sich die Anzahl noch mit den Anforderungen der NATO Fallex 64 und Fallex 66 deckte. Auch mein digitaler, kopflastiger Helfer stand mir nicht bei, sondern baute endlose Wasserleitungen durch meinen Bildschirm. Die Antipathie schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Notdürftig sortiere ich die NATO Fallex-Simulationen gedanklich, aber ich konnte mich nicht recht erinnern. Welche Nummer stand für was? Katastrophenschutz, atomarer Zwischenfall, russischer Großangriff?
Das Telefon klingelte plötzlich, mehr als dankbar nahm ich die Unterbrechung und das Gespräch an. Die BGS-Vermittlung kündigte mir einen dringenden Anruf aus der DDR an, ein Herr Devaux, ob ich annehmen wollte. Wie bitte?
Ohne Zögern stimmte ich zu, es klickte, dann war das Gespräch hörbar da. Mit starkem Rauschen und einem hohen Echo hörte ich Ralf mich begrüßen. Ich grinste kurz, weil ich immer grinsen musste, wenn ich einen von der 59er Strandgruppe am Telefon hatte. Wir plauderten etwas, füllten kurz die vergangenen Jahre, in denen wir uns nicht gehört hatten. Doch Ralfs Stimme klang ungewohnt nervös, eigentlich hatte ich ihn noch nie so gehört, es passte zu einem öffentlichen Anruf. Entsprechend dauerte es auch nicht lange, bis er begann, mir sein Anliegen zu erzählen und ich staunte nicht schlecht.
Ralf berichtete von Aufständen, von gekaperten Kasernen, von besetzten Flughäfen und sogar einigen militärischen Stützpunkten, die in die Hände von Terroristen gefallen seien.
Ungläubig fuhr ich mir mehrfach mit der Handfläche über das Gesicht. Bei den genannten Orten handelte sich um wichtige Einrichtungen der DDR und UdSSR, mit hochkarätigen, modernen und schlagkräftigen Waffen!
Er vermutete, ein Vakuum sei genutzt worden, dass durch die baldigen Feierlichkeiten zum 40.Bestehen der DDR entstanden war. Viele Stützpunkte seien aktuell nur sporadisch besetzt, weil die Truppen bereits für die Paraden und Manöver am 6. und 7. Oktober in Berlin und an der Ostsee zusammengezogen wurden. Das Ausmaß der Krise sei noch nicht absehbar. Anstatt nun aber mit allen Mitteln einzugreifen, habe man beschlossen, die Sache klein zu reden und den Russen zu überlassen. Das machte ihm persönlich Angst, weil die Passivität seiner Vorgesetzten keinen Sinn ergab.
Tatsächlich habe man ihm verboten, Ermittlungen zu starten!
Daher bat er mich eindringlich, die Dienste der BRD ins Spiel zu bringen.
Ich fragte ihn, ob es denn wirklich so schlimm sei.
Verzweifelt stöhnte er nur: „Uwe, ich rufe dich aus meinem Büro, aus dem Hauptdienstgebäude der Staatssicherheit in Ost-Berlin an, über eine öffentliche Leitung. Der Hall und das Rauschen sind kein Zufall.
Also was denkst du?“
Sobald wir das Gespräch beendet hatten, musste ich kurz innen halten und mich sammeln. Dann hob ich den Hörer wieder ab und rief den Diensthabenden der Einsatzzentrale an. Ich befahl ihm die sofortige Notsitzung des Stabsbereiches Einsatz in einer Stunde, in Anwesenheit des Kanzleramtes, des Innenministeriums und der Bundeswehr. Ich machte den Umschlag mit den Antragsdokumenten zu, warf ihn auf den Stapel zu seinen Freunden, dann machte ich den Personal Computer aus. Widerwillig beendete er seine Rohrarbeiten.
Bevor ich meinen Arbeitsplatz ins Lagezentrum verlegte, rief ich noch meine Frau an. Ihr brauchte ich nichts zu sagen, schon der Anruf machte ihr klar, dass ich heute nicht nach Hause kommen würde.
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