... denn alles ist Vorherbestimmt. Elisabeth Schmitz

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Название ... denn alles ist Vorherbestimmt
Автор произведения Elisabeth Schmitz
Жанр Контркультура
Серия
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783967526776



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… denn alles ist vorherbestimmt

      Roman

      XOXO Verlag

       Impressum

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

      http://www.d-nb.de abrufbar.

      Print-ISBN: 978-3-96752-177-1

      E-Book-ISBN: 978-3-96752-677-6

      Copyright (2019) XOXO Verlag

      Umschlaggestaltung: Grit Richter

      unter Verwendung des Bildes

      Wald: Photo by Johannes Plenio on Unsplash

      Buchsatz: Grit Richter

      Hergestellt in Bremen, Germany (EU)

      XOXO Verlag

      ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH

      Gröpelinger Heerstr. 149

      28237 Bremen

      Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Dein Herz und dein Geist gleichen einem Garten. Du entscheidest, wie du ihn anlegst, welche Pflanzen du darin anpflanzt. Negative Gefühle wie Neid, Hass, Rache, Hochmut und Habgier sind wie Unkraut, das andere Pflanzen ersticken kann. Darum lass deinen Garten nie verwildern, pflege ihn jeden Tag und lasse viel Licht hinein, das du durch positive Energie wie Liebe, Nachsicht, Nächstenliebe, Mitgefühl und Großzügigkeit erschaffst. So wird jeder Spaziergang durch deinen Garten jeden Tag Freude machen.

       Buddhistische Weisheit

      

       Für

       Jonathan und Mathea,

       die immer in meinem Herzen

       wohnen werden.

       1.

      

      

      

      

      Was machen die vielen Menschen hier?, dachte Marie. Und da sah sie es auch schon. Es war ein schwerer Verkehrsunfall. Eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn auf dem Arm trat an Maries Seite.

      »Das ist ja schlimm, was hier passiert ist«, sagte Marie zu der Frau. Diese sagte nichts. Sie zeigte nur mit dem Finger auf ein Auto.

      »Genau so einen Smart habe ich auch«, sagte Marie betreten, und dann sah sie die Fahrerin des kleinen Wagens.

      »Das kann doch gar nicht sein«, flüsterte sie.

      »Das bin ja ich. Aber ich bin doch hier. Was soll das alles? Versteckte Kamera?«

      Sie rannte zu einem Polizisten, aber der nahm überhaupt keine Notiz von ihr. Und all die anderen auch nicht. Sie gingen einfach durch Marie hindurch.

      Viele verzweifelte Menschen liefen herum. Die Frau mit dem kleinen Kind auf dem Arm stand noch immer regungslos da.

      Marie ging zu ihr und fragte: »Können Sie mich sehen?«

      »Ja,« sagte die Frau.

      »Jannes ...« Sie drückte ihr Kind an sich.

      »Jannes und ich, wir sind auch tot.«

      Schweigen!

      Tot? Sie war doch nicht tot. Sie war 42 Jahre alt. Bald würde sie ihren 43. Geburtstag feiern.

      Nein, sie war nicht tot. Doch die schreckliche Gewissheit kroch in ihr hoch.

      »Nein! Nein!...«, schrie sie.

      »Ich will leben! Bringt mich doch in ein Krankenhaus. Ihr könnt mich doch nicht sterben lassen!«

      Marie schrie und schrie, aber man hörte sie nicht.

      Die Feuerwehr kam und schweißte den toten Körper von Marie aus dem Autowrack. Einer der Feuerwehrmänner musste sich am Straßenrand übergeben. Das Lenkrad hatte sich durch ihren Magen gebohrt, mit samt des Airbags. Wie konnte denn so etwas bloß passieren? Wozu sind diese Dinger denn da?

      Man legte ihren Körper auf die Straße und deckte sie mit einer Decke zu. Der junge Feuerwehrmann sah immer noch ganz betreten zu Maries toten Körper hinüber, und sie ging zu ihm.

      Sie streichelte seine Wange und sagte: »Tut mir leid, dass ich dir solchen Kummer mache. Du hast echt einen Scheiß Job.«

      Aber er hörte sie nicht. Nur da, wo sie ihn gestreichelt hatte, wischte er sich über die Wange.

      Der Leichenwagen kam. Der tote Körper von Marie wurde in einen Zinksarg gelegt. Ebenso die Frau mit ihrem Sohn und eines Mannes, der ca. 25 Jahre alt war.

      Wieso war der tot, aber von Marie nicht hier zu sehen? Sie sah sich um. Nein, nirgendwo war er. Seltsam. Marie setzte sich nun auf den Sarg, in dem ihr Körper lag. Auf gar keinen Fall wollte sie hier bleiben. Sie musste doch wissen, wohin man sie bringt!

      In einem kahlen, nur aus Stahl bestehenden Raum fand Marie sich wieder. Es waren noch andere Lichtwesen hier. Marie nannte sie so, weil sie alle einen kaum merkbaren Lichtschein um sich herum hatten. Die Frau mit dem Kind auf dem Arm war auch da, und sie hielt es immer noch fest an sich gedrückt.

      Und da war noch eine dunkelhaarige Frau, die in einer Ecke stand und Marie anlächelte. Sie war ein wenig pummelig, fiel Marie auf. So wie sie selber. Aber die Frau war ein wenig kleiner als sie.

      Ein Mann, der kein Lichtwesen war, trug einen blauen Kittel und lief im Raum herum. Er wartete wohl auf jemanden. Da ging auch schon die Stahltür auf und.....

      »Nein!«, schrie Marie, »das geht doch nicht! Mama! Ihr könnt sie doch nicht hierher kommen lassen. Legt mich doch in ein Bett. Unmenschlich das Ganze.«

      Frau Heidemann stand mit rotgeweinten Augen vor der Liege mit dem Tuch über ihrer toten Tochter. Der Mann im blauen Kittel hob das Tuch, und die 70-jährige Frau wankte.

      Sie streichelte Maries Gesicht.

      »Wie kalt du bist, mein Mariechen.«

      »Mama, ich bin hier. Direkt neben dir. Oh Mama!«

      Ein unbekannter Mann kam herein und stellte sich als »der Bestatter« vor. Das Tuch wurde wieder über Maries Kopf gelegt. Frau Heidemann ging schlurfend zur Tür. Für Marie war es zu viel, ihre Mutter so leiden zu sehen. Sie war alles, was diese Frau noch hatte.

      Herr Heidemann war schon lange tot, und Maries Mama war freiwillig in eine Seniorenwohnung am Stadtrand gezogen, als Marie bei Andreas einzog. Die Beziehung zu ihm hielt nur kurz, aber Frau Heidemann bestand darauf, in ihrer Wohnung zu bleiben. Sie war Lehrerin gewesen, und ihr Mann hatte ihr eine große Lebensversicherung hinterlassen. Bislang ging es ihr nicht schlecht. Sie hatte viele Freunde dort, wo sie nun wohnte. Aber nun würde sie nie mehr Maries fröhliches »mein Mütterlein« hören können.

      Dann öffnete sich die Tür wieder, und Tina Braune trat in den Raum. Frau Heidemann hatte sie angerufen, ob sie ihre allerbeste Freundin noch einmal sehen wollte. Und das wollte sie unbedingt!

      Tinas Gesichtsfarbe war genauso wie die von Marie. Kreidebleich!

      Als