Platzspitzbaby. Franziska K. Müller

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      Michelle Halbheer

      Platzspitzbaby

      Meine Mutter, ihre Drogen und ich

      Geschrieben von Franziska K. Müller

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      Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte von natürlichen und juristischen Personen wurden alle Namen und Ortschaftsangaben geändert.

      Alle Rechte vorbehalten, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe.

      © Wörterseh, Lachen

      Wörterseh-Bestseller als Taschenbuch

      7. Auflage 2020

      Die Originalausgabe erschien 2013 als Hardcover mit Schutzumschlag

      Juristisches Lektorat: Dr. Georg Gremmelspacher, Rechtsanwalt

      Lektorat: Claudia Bislin

      Korrektorat: Andrea Leuthold

      Umschlaggestaltung: Thomas Jarzina

      Foto Cover: Gianni Pisano

      Foto in »Über das Buch«: Privatarchiv, Michelle an ihrem siebten Geburtstag Layout, Satz und herstellerische Betreuung: Rolf Schöner, Buchherstellung Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel

      ISBN 978-3-03763-304-5 (Taschenbuch)

      ISBN 978-3-03763-035-8 (Originalausgabe)

      ISBN 978-3-03763-542-1 (E-Book)

       www.woerterseh.ch

      Über das Buch

      »Meine Mutter verkehrte bereits als Jugendliche im Kreis jener Unglücklichen, die später zu Tausenden auf dem Platzspitz und dem Letten endeten. Sie fühlte sich zu jenen hingezogen, die im Kokain eine Krücke für ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein fanden und im Heroin eine Möglichkeit, all ihre Gefühle zu tilgen. Dass die Elenden Nachwuchs zeugten, Kinder, die sich jahrelang in ihrer Obhut befanden, während ihr Leben auf der Gasse außer Rand und Band geriet, schien niemanden zu interessieren. Christiane F., die Autorin des Buches ›Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‹, blieb in den Schlagzeilen, und ihr Sohn stand aufgrund der Prominenz seiner Mutter unter erhöhter Beobachtung. Er wurde ihr weggenommen. Ein Glück, das viele andere Kinder nicht hatten.«

       Michelle Halbheer in ihrem Buch

Privatarchiv, Michelle an ihrem siebten Geburtstag

      Über die Autorinnen

      Michelle Halbheers Mutter gehört der Platzspitz-Generation an; schwerst drogenabhängig, vernachlässigte und gefährdete sie nicht nur sich selber, sondern auch ihr Kind. Michelle ist knapp zehn, als sich ihre Eltern scheiden lassen und sie in die Obhut ihrer heroin- und kokainabhängigen Mutter kommt. Die folgenden Jahre werden für das Mädchen derart bedrohlich, dass es nur knapp überlebt. Das Elend dringt, auch über den besorgten Vater, immer wieder nach draußen. Aber Behörden, Ärzte, Polizeibeamte und zufällig involvierte Erwachsene bleiben untätig. Als Michelle endlich über das Unfassbare spricht, ist sie bereits ein Teenager. Sie wird umplatziert. Doch der Neuanfang bei den Pflegeeltern gerät, im dort streng religiösen Umfeld, zu einer weiteren Katastrophe. Als Michelle mit sechzehn ihr Leben selbst in die Hand nimmt, weiß sie noch immer nicht, was Normalität bedeutet. Etwas anderes jedoch weiß sie ganz genau: dass sie niemals so enden will wie ihre Mutter. Mit großer Willensanstrengung setzte sie in den folgenden Jahren um, was viele andere Kinder aus Drogenfamilien leider nicht schaffen: Sie machte eine Ausbildung – und sie blieb suchtfrei. Mit ihrem Buch will Michelle allen »vergessenen Kindern«, die auch heute noch zu Tausenden in Suchtfamilien aufwachsen müssen, eine Stimme geben. Ihre.

      Franziska K. Müller © Samuel Mizrachi

      Franziska K. Müller ist selbständige Journalistin und Autorin. Für Wörterseh hat sie bereits zahlreiche Bestseller geschrieben, darunter »Heimatlos«, »Leben!«, »Mutanfall«, »Martha, du nervst!« und »für immer«. Als der Verlag sie anfragte, ob sie ein Buch über eine junge Frau schreiben wolle, die bei einer schwer drogensüchtigen Mutter aufgewachsen ist, sagte sie in Erinnerung an die furchtbaren Zustände auf dem Platzspitz und nach einer ersten Begegnung mit Michelle Halbheer zu und tauchte in den folgenden Monaten in deren Leben und in die tabuisierten Zustände eines Universums ein, in dem es viele stille Mitwisser gab. Franziska K. Müller lebt und arbeitet in Zürich und Wien und hat für Menschen, die ihre Lebensgeschichten schriftlich festhalten möchten, das Angebot www.privatbiografie.ch geschaffen.

      Für meine wunderbaren Freunde aus der damaligen Zeit und alle Kinder, die nach wie vor vergessen sind.

       Inhaltsverzeichnis

       Vorwort

       Sonntagabend

       Anfang ohne Ende

       Frühe Schicksalsjahre

       Nachher

       Der Vater von Michelle

       Sternenbühl

       Stille Mitwisser

       Allein

       Schreckliche Gewissheit

       Abschied

       Der Lehrer von Michelle

       Dämonenkind

       Neues Universum

       Michelles Freundin

       Märchenprinz

       »Music Star«

       Gutes Leben

       »Man kann von einer verlorenen Kindheit sprechen« – Interview

       Nachwort

       Vorwort

      Der »Platzspitz« und der »Letten« sind den meisten aus meiner Generation – und auch unseren Müttern, Vätern, Geschwistern und Großeltern – in furchtbarer Erinnerung. Wie viele heroinsüchtige Söhne und Töchter, Schwestern und Brüder, Freundinnen und Freunde, Enkel und Nichten überlebten jene Jahre nicht oder sind später an den Folgen der Sucht gestorben? Der Verlust, aber auch die Erinnerung an die