Название | Der neue Sonnenwinkel 78 – Familienroman |
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Автор произведения | Michaela Dornberg |
Жанр | Языкознание |
Серия | Der neue Sonnenwinkel |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740964863 |
»Meta, mit Ihnen kann man trefflich arbeiten. Das ist eine ganz großartige Idee, und ich nehme den Kuchen sehr gern mit. Vielleicht können wir ja den angebissenen Kuchen auf dem Teller auch noch mit dazulegen.«
»Mach dir keine Sorgen deswegen, Fabian«, rief Rosmarie, »den esse ich.«
Fabian bedankte sich noch einmal bei Meta, umarmte sie flüchtig, beteuerte, wie sehr Ricky sich freuen werde. Meta zog zufrieden und strahlend davon, und dann kam seine Mutter an die Reihe.
»Mama, versprich mir bitte, dass du dir jetzt nicht fortwährend Gedanken über Stella machst. Alles wird gut, ich weiß jetzt, wie und wo ich Stella erreichen kann. Wir sind in ständiger Verbindung, Stella ist mir und Ricky gegenüber wieder sehr offen. Ich denke, dass sie uns noch eine ganze Menge erzählen wird, und sobald ich etwas Wichtiges erfahre, informiere ich dich, versprochen.«
Er umarmte Rosmarie ganz fest, und sie flüsterte: »Danke, dass du gekommen bist, um mir das zu sagen. Am liebsten würde ich dich jetzt bitten, mich zu kneifen, damit ich mich davon überzeugen kann, nicht zu träumen … Stella kommt heim. Ich …, wir werden sie sehen und die Kinder, die müssen ja so groß geworden sein …, hoffentlich wissen sie überhaupt noch, wer wir sind.«
Er schob sie von sich weg, weil er jetzt wirklich gehen musste.
»Mama, das muss deine kleinste Sorge sein, mit Schokolade, einer anderen Süßigkeit bekommst du sie sofort auf deine Seite.«
Jetzt mussten sie beide lachen.
Rosmarie begleitete ihren Sohn noch bis zur Tür, und dort blieb sie stehen, bis Fabian mit seiner nicht mehr ganz taufrischen Familienkutsche davongefahren war. Er verdiente genug, sie könnten sich ohne Weiteres ein neues, modernes Auto kaufen, Heinz und sie würden ihnen von Herzen gern eines schenken. Doch das wollten Fabian und Ricky nicht. Für sie war ein Auto kein Statussymbol, sondern nichts weiter als ein Fortbewegungsmittel. Und solange ihr Auto noch fuhr, mussten sie sich keine Gedanken um ein neues machen. Das Geld konnten sie sinnvoller verwenden.
Fabian …
Stella würde kommen …
Auf einmal war ganz schön viel los in ihrem Leben. Wer hätte das gedacht. Rosmarie ging ins Haus zurück. Sie hätte zwar Lust gehabt, den Kuchen ganz gemütlich aufzuessen, auch den Rest des Stückes von Fabian, doch das ging jetzt nicht.
Inge musste die Neuigkeit erfahren, doch die war gewiss noch nicht daheim, und dann würde Pamela aus der Schule zurückkommen, und da war eh keine Zeit mehr, über alles zu reden, den Urlaub, die Veränderung der Verhaltensweise ihres Mannes und natürlich besonders darüber, dass Stella mit den Kindern zurückkommen würde. Inge würde außer sich vor Freude sein, schließlich waren es auch ihre Enkel. Und Stella, na ja, einen Freudentanz würde sie wegen ihrer Ex-Schwiegertochter vermutlich nicht gerade aufführen. Aber Inge war kein nachtragender Mensch, sie würde sich über Stella gewiss nicht negativ äußern, sie würde versuchen, allein schon wegen der Kinder, das Beste aus allem zu machen. Jörg hatte sich ja mit seiner zweiten Ehefrau, wenn man so wollte, verbessert. Diese Handchirurgin passte viel besser zu ihm als Stella, und er war glücklich mit ihr. Auch für Jörg würde es eine große Freude sein. Die Kinder würden zwar nicht bei ihm leben, weil Rosmarie davon überzeugt war, dass Stella sich ohne Grund niemals von ihnen trennen würde. Auch wenn sie in ihrem Leben einiges falsch gemacht hatte. Eines konnte man ihr immerhin nicht vorwerfen. Ihre Kinder standen bei ihr immer an erster Stelle, sie war eine großartige Mutter. Aber Jörg konnte sie sehen. Von Stockholm nach Deutschland zu fliegen, das war nicht die Welt. Aber für ein Wochenende jettete man nicht mal kurz nach Australien, das ging nicht. Außerdem hatte Stella ja niemandem gesagt, wo sie und die Kinder sich überhaupt aufhielten.
Sie wollte nicht zurückdenken!
Stella würde kommen, und dann war die schlimme Zeit vorbei. Weg mit all den Gedanken, die zu nichts führten.
Sie rief Heinz an. Natürlich würde sie es ihm nicht am Telefon erzählen, schließlich hatte sie Stil und Gemüt. So wie Fabian es getan hatte, wollte sie ihm persönlich diese wundervolle Nachricht mitteilen.
Sie rief nicht auf der Büronummer an, weil sie keine Lust hatte, sich mit der Telefonistin lange zu unterhalten. Die war zwar nett, aber jetzt stand ihr wirklich nicht der Sinn nach Small-Talk. Rosmarie wählte die Handynummer ihres Mannes, und sie war sehr erstaunt, dass er sein Handy nicht abgestellt hatte und dass er sich auch sofort meldete.
»Heinz, mein Lieber, ich hoffe, ich störe dich nicht gerade bei einer wichtigen Arbeit. Ich muss dir unbedingt etwas erzählen, doch das möchte ich nicht am Telefon machen. Können wir uns irgendwo treffen? Ich komme dann zu dir nach Hohenborn, entweder in dein Büro, oder wir sehen uns anderswo. Schlag etwas vor, wenn du einverstanden bist.«
Dann geschah etwas ganz Außergewöhnliches!
Ohne zu zögern, ohne sich mit viel Arbeit, wichtigen Terminen herauszureden, erklärte Heinz sofort: »Rosmarie, mein Schatz, du brauchst nicht zu mir fahren. Ich komme nach Hause. Ich setze mich sofort ins Auto und fahre los.«
Was sollte sie dazu sagen? So etwas war noch niemals vorgekommen, seit sie miteinander verheiratet waren, und er hatte noch nicht einmal danach gefragt, weswegen sie mit ihm sprechen wollte.
Heinz war doch nicht etwa krank, oder?
Ein wenig verwirrt setzte sie sich wieder, sie vergaß, dass sie eigentlich ihren Kuchen essen wollte, sie trank ihren Kaffee nicht mehr. Das allerdings war auch nicht schade, denn der war mittlerweile kalt geworden. Und kalter Kaffee war nicht gerade ein Genuss. Sie dachte jetzt auch nicht mehr an Fabian, nicht an das, was er ihr erzählt hatte und was sie unbedingt an Heinz weitergeben wollte. An ihren Mann dachte sie voller Sorge.
Was war nur los mit ihm?
Da stimmte etwas nicht. Es hatte beinahe den Eindruck gemacht, als sei er froh gewesen, einen Grund zu haben, seine geliebte Kanzlei verlassen zu können.
Wie schade, dass sie jetzt nicht mit Inge darüber reden konnte, die würde vielleicht eine Erklärung für das irritierende Verhalten von Heinz parat haben.
Er war hoffentlich nicht krank, fühlte sich erschöpft. In diese Richtung durfte sie ihre Gedanken nun wirklich nicht laufen lassen. Heinz hatte sich im Urlaub hervorragend erholt, er war fit wie ein Turnschuh, und bei ihren Wanderungen war er ihr mehr als nur einmal davongelaufen, und vermutlich hätte sie von ihm nichts mehr gesehen, hätte sie ihn nicht rufend zurückgehalten.
Aber was war es dann?
Heinz kam doch nicht freiwillig einfach so nach Hause, bloß weil sie mit ihm sprechen wollte.
Rosmarie bekam nicht mit, wie Meta abräumte, sie beantwortete nicht deren Frage, weil sie die überhaupt nicht mitbekommen hatte.
Heinz …
Ihre Gedanken drehten sich ausschließlich um ihren Mann. Seit sie nicht mehr eine gut funktionierende Zweckgemeinschaft waren, sondern zwei Menschen, die ihre Liebe füreinander entdeckt hatten, wollte sie das Leben mit ihm noch recht lange genießen, ihn nicht verlieren.
Heinz musste förmlich geflogen sein, denn Rosmarie atmete erleichtert auf, als sie sein Auto hörte, und wenig später stand er vor ihr, nahm sie in seine Arme.
»Da bin ich, mein Herz.«
Sie spürte seine Nähe, sie fühlte sich wohl, warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Heinz sah erholt aus, die leichte Gesichtsbräune stand ihm gut. Er war auch dynamischer als sonst, sie konnte sich noch sehr gut an die Zeiten erinnern, in denen er schon nachmittags in seinem Sessel eingeschlafen war.
»Schön, dass du gekommen bist, Heinz, doch es hätte mir wirklich nichts ausgemacht, selbst zu dir zu kommen. Du warst lange weg, gewiss türmt sich die Arbeit auf deinem Schreibtisch.«
Hätte sie das jetzt bloß nicht gesagt, denn sein Gesicht verfinsterte sich augenblicklich.
»Nein, Rosmarie, Fehlanzeige. Mein Schreibtisch war blank, es ist