Xadist - Warrior Lover 14. Inka Loreen Minden

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Название Xadist - Warrior Lover 14
Автор произведения Inka Loreen Minden
Жанр Языкознание
Серия Warrior Lover
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783963700590



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Falls sie sich nicht irrte, sahen seine Augen gelb aus und besaßen eine geschlitzte Pupille. Sie sollte Angst verspüren, doch sie war froh, in ihren letzten Minuten bei ihm sein zu dürfen.

      »Atme, Sun. Atme!«, rief Fox verzweifelt.

      Sie konnte nicht. Ihr Körper reagierte auf keinen ihrer mentalen Befehle. Vergeblich versuchte sie, nach Luft zu schnappen, weil sie langsam erstickte, aber nichts geschah, sie war völlig gelähmt.

      Sollte es ihr Schicksal sein, in den Armen ihres Gefährten zu sterben? Doch was würde aus Fox werden, wenn sie nicht mehr lebte? Garantiert würde er sich ohne zu zögern über die Klippen stürzen!

      »Lass mich zu ihr!«, befahl Hunter, aber Fox brüllte ihn an.

      Plötzlich beugte er sich über ihr Gesicht, presste die Lippen auf ihren Mund und blies ihr seinen Atem ein. Ihre Lungen füllten sich, der Nebel in ihrem Kopf lichtete sich. Sie fühlte seine harten Fänge, die ihr jedoch keinen Schaden zufügten, sie nicht einmal kratzten! Fox hielt sie – fest – doch sie verspürte keine Angst bei seinen Berührungen und den Küssen, die ihr neues Leben einhauchten. Mit einem Mal konnte sie wieder allein atmen und ihr Blick schärfte sich. Fox starrte auf sie herab, völlig in ein Biest verwandelt, mit gefährlich funkelnden Fängen, die zwischen seinen Lippen hervor spitzten, die Augen geschlitzt und gelb.

      Irgendwie sieht er richtig sexy aus, dachte sie, doch dann verdrängte sie diesen Gedanken schnell. Mein Hirn braucht wohl noch mehr Sauerstoff.

      Fox ließ sie los, drehte sich von ihr weg und stand auf. Seine breiten Schultern bebten, er schien hektisch nach Luft zu schnappen und ballte erneut die Hände zu Fäusten.

      Erst als Hunter und Trax ihr halfen, sich aufzusetzen, wandte sich ihr Fox wieder zu. Bis auf den verwirrten Ausdruck in seinen Augen wirkte er nun völlig normal.

      Hatte er nicht gewollt, dass sie ihn als Biest sah, und sich deshalb weggedreht?

      Während sie nicht den Blick von ihm abwenden konnte und er einfach nur neben ihr stand, machte Hunter ihr das Handycom vom Handgelenk ab. Der Stromimpuls hatte es anscheinend zerstört. Er legte ihr seines an, um damit ihre Vitalfunktionen zu messen. »Keine Herzrhythmusstörungen, dein Kreislauf ist stabil«, erklärte er, und Erleichterung schwang in seiner Stimme mit.

      Sun nickte nur, immer noch völlig auf Fox fixiert. Er war verwandelt gewesen, als er sie gehalten und reanimiert hatte. Gerettet hatte … Sein Biest hatte sie gerettet! Es war nicht böse, es gierte nicht nach Sex oder ihrem Blut. Es wollte sie genauso beschützen wie Fox.

      »Ich bleibe mit Fox hier draußen«, sagte sie entschlossen zu Hunter, während er ihr auf die Beine half. »Wir können unsere Gespräche auch im Dschungel führen.«

      »Ich lasse dich doch nicht mit diesem Verrückten allein!«, rief Hunter und warf einen düsteren Blick auf Fox.

      Der starrte nur stirnrunzelnd zurück. Ihm gefiel es bestimmt nicht, dass sie weiter in seinen Wunden bohren wollte, aber irgendwann musste er darüber reden!

      Sun legte Hunter kurz eine Hand auf den Arm und fragte ihn ruhig: »Hattest du auch nur für einen Moment das Gefühl, dass er mir schaden will?«

      Er machte weiterhin ein finsteres Gesicht, während Trax den Kopf schüttelte. »Er hat Sun das Leben gerettet.«

      Noch bevor Hunter antworten konnte, knurrte Fox: »Du solltest mit ihnen zurückfliegen.«

      Sie schnaubte empört. »Und dich deiner Selbstmordmission überlassen?«

      »Gehört es jetzt zu dieser Prägungsgeschichte, dass wir uns gegenseitig retten?«, fragte er schlecht gelaunt.

      »So sieht es aus«, antwortete sie schnippisch.

      Oh Mann, was war nur mit diesen Kriegern los? Sun wollte sie am liebsten rütteln, allesamt! Bis auf Trax, er schien der einzige zu sein, der hier einen halbwegs kühlen Kopf behielt und sich nicht auf hitzige Diskussionen einließ. Er grinste frech und sagte: »Lass sie hier, Hunter. Sie verhalten sich jetzt schon wie ein altes Ehepaar.«

      »Und was ist mit seiner Bestie?«, warf er immer noch ungehalten ein und fuhr sich über den Nacken. »Er hat sie nicht unter Kontrolle!«

      Trax schüttelte erneut den Kopf. »Ich denke, das hat er sehr wohl. Nicht wahr, Fox?«

      »Ich …« Er hob die Brauen, als würde er gerade selbst ganz überrascht zu dieser Erkenntnis gelangt sein, und klang verwundert, als er antwortete: »Ja, ich denke, das habe ich.«

      »Er denkt!«, rief Hunter empört. Seine Hand lag auf dem Griff seiner Pistole, die im Holster steckte, als würde er weiterhin befürchten, Fox würde eine Gefahr darstellen. Doch Sun sagte nichts, da sie ihn jetzt nicht noch mehr gegen Fox aufbringen wollte. Sie musste es irgendwie anstellen, dass Hunter sie mit ihm allein im Dschungel ließ.

      Zu ihrer Überraschung gestand Fox: »Ich habe Sun in meiner Zelle absichtlich erschreckt, damit sie … nicht mehr zurückkommt. Ich wollte einfach nur noch raus aus dem Gefängnis. Solange mich niemand mit Drogen vollpumpt, habe ich meine Bestie offenbar sehr gut im Griff.«

      Hunter schnaubte und warf einen dunklen Blick auf Fox’ rote Hände. »Auch wenn du Sun vielleicht nichts tun wirst, weil sie deine Gefährtin ist … Wer garantiert uns, dass du nicht nach New World City marschierst, um dort ein Blutbad anzurichten?«

      »Hunter!«, zischte Sun.

      »Schon okay.« Fox klang plötzlich ungewöhnlich beherrscht. »Ich werde nie wieder unter eine Kuppel oder in einen Bunker gehen. Im Moment habe ich nicht einmal das Bedürfnis, ein Haus zu betreten. Und die hier …« Er hob seine Hände vor Hunters Augen. »… habe ich nur zum Jagen benutzt, weil ich kein Messer dabei hatte!«

      »Du wolltest dir also eine Henkersmahlzeit gönnen, bevor du deinem Leben ein Ende setzt?«

      »So ist es«, knurrte Fox.

      Sun hätte ihn am liebsten umarmt. Er war zu lange eingesperrt gewesen, hatte jahrelang nicht die Sonne gesehen, konnte nicht durch den herrlichen Dschungel rennen, sich niemals frei fühlen. Selbst bevor er ganz allein zwei Jahre lang in einem kleinen Teil des Bunkers gefangen gewesen war, in völliger Dunkelheit, hatte er zuvor schon ewig in dieser unterirdischen Anlage namens »Königreich« gelebt. Er würde bestimmt alles tun, um nicht mehr in sein Gefängnis zurück zu müssen. Auch lügen?

      Sun horchte tief in sich hinein und blickte Fox dabei in die Augen. Sie fühlte, dass er die Wahrheit sagte, auch wenn er sich fürchtete, mit ihr allein hier draußen zu sein. Die ganze Gefährten-Sache war für ihn genauso neu und überraschend gekommen wie für sie. Er mochte vielleicht ausgebrochen sein, um in Freiheit zu sterben, aber er hatte Sun auch vor seinem Biest schützen wollen, das fühlte sie deutlich.

      Sun atmete tief durch und wandte sich an Hunter. »Fassen wir zusammen: Fox wird weder mich noch andere töten. Er steht nicht mehr unter Drogen, will nie wieder einen geschlossenen Raum betreten und … er ist mein Gefährte, hat mir das Leben gerettet. Wir werden hier draußen bestens klarkommen. Vielleicht kannst du uns noch ein Medi-Pack da lassen? Und darf ich die Machete behalten?«

      Hunter klappte der Mund auf, aber er sagte nichts, während Trax hinter ihm stand und breit grinste. »Klingt nach einem guten Plan.«

      Hunter starrte ihn an, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank, murmelte dann jedoch: »Von mir aus.«

      »Danke!« Lächelnd fiel Sun ihrem Freund um den Hals, aber nur ganz kurz, um Fox nicht unnötig eifersüchtig zu machen.

      »Behalte mein Handycom«, murmelte Hunter, »damit wir immer wissen, wo du dich aufhältst und du im Notfall Hilfe anfordern kannst.«

      »Jawohl, Sir!« Sie fühlte sich gerade, als könnte sie Berge versetzen!

      »Du meldest dich außerdem morgens und abends in der Kommandozentrale, ist das klar!«

      Sie nickte grinsend, während er ihr auf dem Handycom zeigte, wie sie das bewerkstelligte. »Und falls es irgendetwas gibt oder du noch etwas brauchst, meldest du dich