Lockt . Блейк Пирс

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Название Lockt
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Современные детективы
Серия Das Making of Riley Paige
Издательство Современные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781640296930



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sagt er, fast im Flüsterton …

      »Lasst sie nicht im Stich.«

      Als er die Gruppe der NATs zum Beginn ihrer Tagesveranstaltungen wegführte, warf Riley über die Schulter noch einmal einen Blick zurück auf die Portraits an der Wand. Sie konnte nicht umhin, sich zu fragen …

      Wird mein Foto auch eines Tages dort hängen?

      Natürlich konnte man das nicht wissen. Alles, was sie genau wusste, war, dass die kommenden Tage sie vor Herausforderungen stellen sollte, denen sie sich zuvor noch nie hatte stellen müssen. Es verschlug ihr regelrecht den Atem, so machte sich in ihr ein neues Verantwortungsgefühl gegenüber jenen Agenten breit, die für ihr Land gestorben waren.

      Ich kann sie nicht enttäuschen, dachte sie.

      KAPITEL SIEBEN

      Jake steuerte das Vehikel, das er sich eilends ausgeliehen hatte, durch ein Netzwerk von Schotterstraßen, die von Dighton nach Hyland führten. Chief Messenger hatte ihm den Wagen ausgeliehen. Auf diese Weise konnte Jake aufbrechen, ehe der Helikopter des TV-Senders landete.

      Er hatte keine Ahnung, was ihn in Hyland erwarten würde, aber er war dankbar, der Invasion entkommen zu sein. Er hasste es von Reportern belagert zu werden, die ihn mit Fragen bestürmten, auf die er keine Antwort wusste. Es gab nicht viel, an was die Medien mehr Gefallen fanden, als an spektakulären Mordfällen in abgelegenen, ländlichen Gebieten. Die Tatsache, dass das Opfer die Frau des Bürgermeisters war, machte die Story für sie sicherlich noch bestechender.

      Er fuhr mit offenem Fenster und genoss die frische Landluft. Messenger hatte ihm aufgezeichnet, wie er fahren sollte, und Jake hatte Spaß bei der gemächlichen Landpartie. Der Mann, den er befragen wollte, würde sich nicht von der Stelle bewegen, ehe er da war.

      Selbstverständlich hatte der Verdächtigte im Gefängnis von Hyland mit keinem der Mordfälle etwas zu tun. Man hatte ihn gerade ins Gefängnis gesteckt, als das zweite Opfer starb.

      Nicht als ob das seine Unschuld beweisen würde, dachte Jake.

      Es gab immer die Möglichkeit, dass ein Team von zwei oder mehr Mördern am Werk war. Hope Nelson könnte von jemandem geschnappt worden sein, der den Mord an Alice Gibson nachahmen wollte.

      Als Jake Hyland erreichte, bemerkte er als erstes, wie klein und verschlafen diese Kleinstadt aussah – viel kleiner als Dighton, mit einer Einwohnerschaft von ungefähr 1000 Leuten. Das Ortschild, an dem er gerade vorbeigefahren war, gab an, dass nur ein paar hundert Menschen hier lebten.

      Kaum groß genug, um eingegliedert zu werden, dachte Jake.

      Die Polizeiwache war genauso wie alle Fassaden in der kurzen Geschäftsmeile. Als er längs der Straße parkte, erblickte Jake einen fettleibigen Mann in Uniform, der sich an den Türpfosten lehnte. Er sah aus, als hätte er nicht anderes zu tun.

      Jake stieg aus dem Auto. Als er auf die Polizeiwache zuhielt, sah er, dass der ausladende Polizist auf jemanden direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite starrte. Dieser Mann trug einen weißen Arztkittel und stand mit verschränkten Armen da. Jake hatte den befremdlichen Eindruck, dass die beiden schon eine ganze Weile dagestanden und sich ohne Worte betrachtet hatten.

      Worum geht es denn da? fragte er sich.

      Er kam auf den Uniformierten zu, der im Türrahmen stand und zeigt ihm seinen Dienstausweis. Der Mann stellte sich als Sheriff David Tallhammer vor. Er kaute auf einem Tabakbündel herum.

      Er sagte mit gelangweilter Stimme zu Jake: »Kommen Sie rein, dann kann ich Ihnen unseren Hausgast vorstellen – Phil Cardin heißt er.«

      Tallhamer ging voraus und Jake schaute kurz hinter sich. Der Mann im weißen Kittel rührte sich nicht vom Fleck.

      In der Polizeiwache stellte Tallhamer Jake einen Wachtmeister vor, der die Füße auf den Schreibtisch gelegt hatte, während er Zeitung las. Dieser nickte Jake zu und las weiter.

      Die kleine Wache strömte eine seltsam gelangweilte Atmosphäre aus. Wenn es Jake nicht bereits gewusst hätte, wäre er nie darauf gekommen, dass diese zwei abgehalfterten Polizisten es mit einem grässlichen Mordfall zu tun hatten.

      Tallhamer führte Jack durch eine Tür an der hinteren Seite des Büros, das zum Gefängnis führte. Dieses bestand aus nur zwei Zellen, die sich über einen schmalen Flur gegenüberlagen. Beide Zellen waren momentan besetzt.

      In der einen Zelle lag ein Mann in einem eher verschlissenen Anzug laut schnarchend auf seiner Pritsche. In der gegenüberliegenden Zelle saß ein missmutig dreinblickender Mann in Jeans und T-Shirt auf seiner Schlafkoje.

      Tallhamer holte seinen Schlüsselbund heraus, öffnete die Zelle, in der der Gefangene saß und sagte …

      »Du hast Besuch, Phil. Von einem echten FBI-Agenten.«

      Jake trat in die Zelle, während Tallhamer genau nur so weit draußen stand, um die Zellentür aufzuhalten.

      Phil Cardin blinzelte angestrengt und sagte zu Jake: »Aha, FBI? Vielleicht können Sie ja diesem Witz an Polizisten hier beibringen, wie er seine Arbeit zu erledigen hat. Ich habe niemanden umgebracht, geschweige denn meine Ex-Frau. Wenn ich es getan hätte, wäre ich der allererste, der damit angeben würde. Deshalb lassen Sie mich hier raus.«

      Jake fragte sich …

      Hat ihm irgendjemand vom anderen Mord erzählt?

      Jake hatte das Gefühl, dass Cardin nichts davon wusste. Er dachte, das Beste wäre, es dabei zu belassen, zumindest für jetzt.

      Jake sagte zu ihm: »Herr Cardin, ich habe ein paar Fragen an Sie. Möchten Sie, dass ein Anwalt dabei ist?«

      Cardin kicherte und zeigte auf den schlafenden Mann in der gegenüberliegenden Zelle.

      »Hey, Ozzie. Werd mal schnell wieder nüchtern. Ich brauche hier einen Rechtsbeistand. Stell mal sicher, dass meine Rechte nicht verletzt werden. Obwohl ich denke, dass der Zug bereits abgefahren ist, du besoffener, unfähiger Mistkerl.«

      Der Mann im zerknitterten Anzug setzte sich auf und rieb sich die Augen.

      »Warum zum Teufel schreist du hier herum?« brummte er. »Siehst du nicht, dass ich versuche, eine Mütze voll Schlaf zu kriegen? Lieber Heiland, was hab ich für ein gottverdammtes Kopfweh.«

      Jake klappte der Kiefer herunter. Der feiste Sheriff schüttelte sich vor Lachen wegen dieser offensichtlichen Überraschung.

      Tallhamer sagte: »Agent Crivaro, ich möchte Ihnen Oswald Hines vorstellen, den einzigen Rechtsanwalt des Dorfes. Er wird ab und zu für öffentliche Verteidigungsangelegenheiten herangezogen. Ziemlich praktisch, dass er vor kurzem für ungehöriges Benehmen unter Alkoholeinfluss eingebuchtet wurde, darum haben wir ihn hier gleich zur Verfügung. Nicht, dass das ein ungewöhnliches Vorkommnis wäre.«

      Oswald Hines hustete und ächzte.

      »Ja, ich denke mal, das ist die Wahrheit,« sagte er. »Dies hier ist meine Art zweites Zuhause – oder mehr wie mein zweites Büro, könnte man sagen. In Zeiten wie diesen kommt der Ort richtig gelegen. Ich würde sehr ungern irgendwo anders hingehen müssen, so wie ich mich gerade fühle.«

      Hines tat einen langen, bedächtigen Atemzug und starrte die anderen verschlafen an.

      Dann sagte er zu Jake: »Hör mal zu, Agent-schlag-mich-tot. Als der Verteidigungsanwalt dieses Mannes muss ich darauf bestehen, dass du ihn in Ruhe lässt. Ihm wurden diese Woche schon viel zu viele dämliche Fragen gestellt. Eigentlich wird er grundlos hier festgehalten.«

      Der Rechtsanwalt gähnte und fügte hinzu: »Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass er schon weg wäre. Er wäre besser schon draußen gewesen, ehe ich wieder aufwache.«

      Der Anwalt war im Begriff, sich wieder hinzulegen, als der Sheriff sagte …

      »Wachbleiben, Ozzie. Du hast was zu tun. Ich besorge dir eine Tasse Kaffee. Soll ich dich aus