Название | Лексикология немецкого языка |
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Автор произведения | Светлана Учурова |
Жанр | Учебная литература |
Серия | |
Издательство | Учебная литература |
Год выпуска | 2014 |
isbn | 978-5-7996-1153-8 |
Das Wort können wir auf einer bestimmten Ebene definieren und im Schnittpunkt der Sprachebenen betrachten. Auf diese Weise erweist sich das Wort: • auf der phonologischen Ebene als eine durch mögliche Pausen isolierbare Einheit;
• auf der graphemischen Ebene als eine durch Leerstellen im Schriftbild isolierbare Einheit;
• auf der morphematischen Ebene als eine aus dem Redestrom isolierbare morphematische Einheit, die im System zu einem morphologischen Paradigma gehört;
• auf der lexikalisch-semantischen Ebene als kleinster, relativ selbständiger Träger der Bedeutung;
• auf der syntaktischen Ebene kann das Wort als Satzglied vertausch oder umstellbar sein.
Die phonetische und morphologische Ausformung des Wortes hat neben allgemeinen Merkmalen auch eine bestimmte nationale Spezifik.
Für die phonetische Ausgestaltung des deutschen Wortes sind folgende Merkmale kennzeichnend.
1. Die Lautgestalt der deutschen Wörter wird durch die Kombination und wechselnde Anordnung von etwa 40 Phonemen bestimmt.
2. Im Deutschen besitzt das Wort eine morphologisch gebundene Betonung. In einfachen Wörtern ist gewöhnlich die erste Silbe betont. Dasselbe gilt für abgeleitete Wörter außer Präfixbildungen mit be-, er-, ent-, ge-, ver-, zer-. Typisch für abgeleitete und zusammengesetzte Wörter ist das Vorhandensein der Haupt- und Nebenbetonung.
3. Die Hauptbetonung im Deutschen ist stark zentralisierend, sie gestaltet das Wort als eine lexikalische Ganzheit.
4. Die Konsonanten im Auslaut und im Silbenauslaut werden stimmlos ausgesprochen.
5. Die Vokale im Wort- oder Silbenanlaut erhalten den festen Einsatz. In unbetonten Silben werden die langen Vokale quantitativ reduziert.
6. Die morphologische Struktur des Wortes stellt eine Morphemkombination dar.
Vorlesung 3. Bedeutung des Wortes (Wortbedeutung)
Die Teildisziplin der Lexikologie, die die Bedeutungen der Wörter und die Bedeutungsbeziehungen im Wortbestand untersucht, heißt die Semasiologie. Zum Aufgabenbereich der Semasiologie gehören:
• die Untersuchung der Struktur und der Motiviertheit der Wortbedeutung;
• die Untersuchung des Bedeutungswandels, seiner Ursachen, Arten, Ergebnisse;
• die Darstellung der semantischen Beziehungen zwischen den lexikalischen Einheiten.
Die Semasiologie erforscht, welche Bedeutungen ein Wort im System, in einem bestimmten Kontext oder in einer konkreten Situation hat; in welchen Merkmalen die Bedeutungen zweier oder mehrerer Wörter übereinstimmen, in welchen sie sich unterscheiden. Schließlich richtet die Semasiologie ihren Blick auf Textzusammenhänge und fragt, welche semantischen Beziehungen zwischen Wörtern im Text bestehen.
Der Semasiologie steht die Onomasiologie (die Bezeichnungslehre) gegenüber. Die Onomasiologie ist also eine komplementäre Disziplin der Semasiologie.
Die Onomasiologie fragt, wie bestimmte Dinge, Erscheinungen zu bestimmten Zeiten genannt werden. Die Semasiologie und die Onomasiologie sind zwei Disziplinen, die einen und denselben Gegenstand der Forschung – das Wort – haben. Diese Disziplinen schließen einander nicht aus, sie ergänzen einander. Semasiologie und Onomasiologie untersuchen die lexikalischen Einheiten und Beziehungen sowohl unter synchronischem, als auch unter diachronischem Aspekt, also sowohl den Zustand, als auch die Veränderungen des Systems der Benennungen und der Wortbedeutungen.
Die Wortbedeutung ist die innere Seite des Wortes, sein Inhalt. Sie ist mit der äußeren Seite des Wortes verbunden. Beide Seiten des Wortes bilden eine untrennbare Einheit. Die Wortbedeutung entsteht im Erkenntnisprozess. Die objektive Realität wird im Prozess der gesellschaftlichen Praxis vom menschlichen Bewusstsein erfasst und abgebildet. Diese Abbilder – Resultate der Denktätigkeit – sind annähernde Kopien der Wirklichkeit. Sie spiegeln wesentliche Merkmale der abgebildeten Gegenstände und Erscheinungen wider und sind als Begriffe, logische Kategorien zu betrachten.
Die Begriffe werden im Wort als sein Inhalt fixiert. Die Wortbedeutung ist demnach eine Existenzform des Begriffes als logischer Kategorie. Der Begriff und die Wortbedeutung sind verschiedene Kategorien. Der Begriff ist eine logische Kategorie und die Wortbedeutung eine sprachliche Kategorie. Sie sind deshalb nicht miteinander gleichzusetzen.
Der begriffliche Inhalt bildet den Kern der Wortbedeutung. Die Merkmale des semantischen Abbildes des Denotats gehen in die Wortbedeutung als ihre begrifflichen Seme (Bedeutungselemente) ein. Deshalb kann man die lexikalische Bedeutung des Wortes im engeren Sinne als ein Bewusstseinsbild, als Abbild betrachten, das mit dem Formativ zum sprachlichen Zeichen verbunden ist.
Die lexikalische Bedeutung als sprachliche Kategorie beschränkt sich aber nicht auf den begrifflichen Kern. In die Wortbedeutung gehen auch allgemein kategoriale, begriffliche und stilistische Semen.
Die Wortbedeutung hat folgende Eigenschaften und Merkmale.
1. Die Bedeutung ist eine sprachliche Kategorie.
2. Das Lexem besitzt die Bedeutung im sprachlichen System und in der Rede. Im sprachlichen System ist die Bedeutung ein Komplex von Merkmalen. Das Lexem besitzt mehrere potenzielle Bedeutungen. In der Rede wird nur eine von vielen potenziellen Bedeutungen aktualisiert.
3. Die Bedeutung ist überindividuell. Sie ist eine gesellschaftliche Invariante.
4. Die Bedeutung ist determiniert durch die Beziehung der Gesellschaft zur objektiven Realität und zwar durch die Erkenntnis und Veränderung der objektiven Realität; die Art und Weise wie die Gesellschaft die Wirklichkeit eingeschätzt; die systemhaften Beziehungen in der Sprache. Die Bedeutung des Wortes ist also durch das widerspiegelte Objekt, durch das erkennende Subjekt und durch das Sprachsystem bestimmt.
5. Die Bedeutung als lexikalische Einheit ist komplexer Natur, d.h. sie wird aus kleineren Elementen aufgebaut.
Die Frage nach dem Benennungsmotiv ist eine uralte Frage. Die Motiviertheit ist die Beziehung zwischen Formativ und Bedeutung, bei der die Wahl des Formativs durch bestimmte Eigenschaften des Benennungsobjekts bedingt ist. Einerseits spricht man von dem konventionellen Verhältnis zwischen dem Objekt und seiner Bezeichnung. Andererseits behauptet man, dass zwischen dem Ding und seiner Bezeichnung kein objektiv begründetes Verhältnis besteht.
Der Prozess der Nomination besteht meistens darin, dass ein oder einige Merkmale des Nominationsobjekts hervorgehoben und im sprachlichen Zeichen festgebunden werden. Die Merkmale, die wir für den Benennungsprozess nutzen, nennen man die Benennungsmotive. Die Benennung nach einem Merkmal ist laut sprachlicher Prozess. Das Merkmal aber, das der Bezeichnung des Objektes zugrunde gelegt wird, stellt meistens nicht alle seinen Eigenschaften dar.
Unter Motivation des Wortes versteht man eine allgemeine Charakteristik des bezeichneten Gegenstandes (oder der Erscheinung), die sich aus der Lautgestalt des Wortes, aus der Bedeutung seiner Bestandteile oder der Bedeutung des wortbildenden Modells ergibt. Die Motivation ist eine bestimmte Anpassung an das Sprachsystem. In Bezug auf den Grad der Motiviertheit lassen sich drei Gruppen unterscheiden:
1) das Benennungsmotiv (die innere Form des Wortes) wird klar empfunden und auf dieser Stufe steht der größte Teil des Wortschatzes;
2) das Benennungsmerkmal ist noch erklärbar, die Bedeutung lässt sich aber nur teilweise aus der Bedeutung der Morpheme erschließen;
3) das Benennungsmotiv ist verblasst, es kann nur mit Hilfe der Wortgeschichte rekonstruiert werden. Unmotiviert sind in der Gegenwartssprache meistens grammatisch unstrukturierte (einfache) Wörter.
Mit der Zeit kann also die Motivation der Wortbedeutung verloren gehen, d.h. motivierte Wörter werden unmotiviert. Die ursprüngliche Motiviertheit bleibt aber in der etymologischen Bedeutung des Wortes erhalten.
Man kann demnach drei Arten der Motivation unterscheiden: phonetische, morphologisch-semantische, etymologische und semantische Motivation.
1. Phonetische (phonetisch-phonemische) oder natürliche Motivation haben