Sonnentanz. Taja Jetsch

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Название Sonnentanz
Автор произведения Taja Jetsch
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783741877209



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      Maddox

      Emily hatte nach einigen Tagen Maddox einen Schlüssel ihrer Wohnung anvertraut. Sie hatte zu ihm gesagt „Maddox, ich vertraue Euch. Euch allen. Keine Ahnung, wieso, ich muss ja total verrückt sein. Aber nun gut. Hier.“ Damit drückt sie ihm einen Schlüssel in die Hand.

      Maddox und Emily standen zusammen in der Küche und tranken Kaffee. Emily sah wirklich gut aus. Sie trug einen schwarzen, knielangen Rock, eine Bluse und hohe schwarze Pumps. Ihre Haare hatte sie irgendwie verschlungen zusammen gebunden. Seit ein paar Tagen war es kälter geworden und es regnete. Der Herbst stand wahrscheinlich schon fast vor der Tür. Im Herbst war es wunderschön in Montana, wenn die Blätter bunt wurden. Indian Summer, nun ja, dieses Jahr würde Maddox das wohl nicht sehen.

      Sie wusste es noch nicht, aber heute wäre Drake hier, wenn sie aus dem Büro kam. Er nickte, als sie ihr Jackett nahm und die Wohnung verließ.

      *****

      Drake

      Heute war Drake mit einem nagelneuen BMW X5 unterwegs. Er musste ihr dringend mehr von sich erzählen. Zum Beispiel, dass er Geld hatte. Viel Geld. Sonst würde sie sein Geschenk sicherlich nicht annehmen. Er hatte diesen Wagen für sie gekauft. Er war dunkelgrün – Oxfordgrün hatte der Verkäufer gesagt. Fast wie ihre Augen. Die Ledersitze waren cremefarben und es roch noch total neu. Maddox hatte den Wagen panzern lassen und die Scheiben waren schusssicher. DAS würde er ihr allerdings nicht erzählen. Er hoffte sehr, dass sie keinen Aufstand machen und den Wagen einfach annehmen würde. Allerdings hatte er sich vorgenommen, nicht direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. Aber sie konnte einfach nicht weiterhin mit ihrem kleinen und ungeschützten Wagen fahren. Sie durfte nicht. So viel könnte passieren, wenn sie in einen Unfall verwickelt werden würde.

      Drake hatte sich mit Maddox bei dem BMW Händler getroffen, nachdem sie die Wohnung verlassen hatte und nachdem er berichtet hatte, übergab Maddox ihm den Schlüssel zu ihrer Wohnung.

      Dort angekommen begrüßte ihn Soleigh überschwänglich. Er hatte noch Zeit, also ging er erst mal mit Soleigh am Rhein spazieren. Nach einer guten Stunde waren sie zurück und Drake ging langsam durch ihre Wohnung. Er öffnete die Tür zum Gästezimmer und Maddox intensiver Geruch schlug ihm entgegen. Nur seiner, nicht ihrer. Er schloss die Türe wieder. Er ging durch die ganze Wohnung, aber er konnte nirgendwo Sex riechen. Er vertraute ihr wohl doch nicht so ganz. Doch, ihr schon, aber Maddox . . . nein, nein, er glaubte auch das nicht wirklich, aber . . . Maddox war die ganze Zeit hier bei ihr gewesen. Und er, Drake, nicht. Vertrauen war gut, Kontrolle besser. Zum Schluss stand er vor ihrer Schlafzimmertüre. Hier war ihr Geruch sehr stark. Er öffnete die Türe und ihr Geruch schlug ihm entgegen. Es verschlug ihm die Sprache. Nur ihr Geruch. Drake merkte erst jetzt, wie erleichtert er war. Er hätte Maddox umgebracht, egal was sie bis jetzt verbunden hatte. Aber das war ja nun nicht nötig. Großer Wolf sei Dank.

      Es klingelte an der Türe, Soleigh bellte und Drake sah auf die Uhr. Das musste der Bote mit den Blumen sein. Er hatte hunderte von Blumen bestellt, weiße Lilien und rote Rosen, die er in ihrem Schlafzimmer und im Wohnzimmer aufstellen ließ. Eine einzelne rote Rose und eine Lilie ließ er im Flur liegen. Und mehrere gemischte Sträuße stellte er in die Küche. So oder so, über irgendwelche Blumen würde sie stolpern.

      Drake legte sich auf ihr Bett, nahm ihr Kissen in den Arm und zog ihren Duft ein. Hier würde er auf sie warten. Langsam schlief er ein.

      Emily

      Emily musste heute länger arbeiten. Das war nicht so schlimm, denn Maddox war ja bei Soleigh und würde sicher mit ihr raus gehen, wenn sie nicht um vier zu Hause wäre, wie normal. Also ließ sie sich Zeit. Es war halb sechs, als sie Feierabend machte. Und ein paar Teile einkaufen wollte sie auch noch.

      Mittlerweile war es sieben. Es dämmerte schon fast, als sie nach Hause kam. Ja, die Tage wurden schon wieder kürzer. Sie öffnete die Tür und sah fast sofort die beiden Blumen, die dort lagen. Sie lächelte. Bestimmt hatte Maddox sie für sie hingelegt. Natürlich von Drake. Soleigh kam sie nicht begrüßen und so ging sie davon aus, dass Maddox mit ihr unterwegs war. Sie ging in die Küche, um die Einkäufe zu verstauen. Hier standen vier Sträuße Blumen. Sie glaubte, ihren Augen nicht zu trauen. Der Duft, den sie verströmten, stand in der ganzen Küche. Sie lächelte.

      Im Schlafzimmer wollte sie sich ausziehen und nach dem Duschen umziehen. Doch als sie in ihrer Tür stand, staunte sie. Auch hier standen 4 Sträuße Blumen mit weißen Lilien und roten Rosen.

      Ungläubig stand sie im Türrahmen. Es dauerte einen Moment, bis sie wahrnahm, dass dort jemand auf ihrem Bett lag und vor Schreck schlug sie sich die Hand vor den Mund. Erst danach begriff sie, dass es Drake war. Und Soleigh? Die lag eng an ihn gekuschelt. Ihr Herz machte einen Sprung. Er war hier!

      Langsam ging Emily zum Bett. Drake schlief tief und fest. Soleigh sah kurz auf, dann schnaubte sie und schloss wieder die Augen. Emily beugte sich zu ihm runter und küsste ihn vorsichtig auf die Wange.

      Emily stand vor dem Schrank und knöpfte sich grad die Bluse auf. „Du siehst toll aus.“, murmelte Drake verschlafen. Sie drehte sich um. „Hey.“, sagte sie leise. Sie setzte sich zu ihm aufs Bett und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. „Schlaf weiter.“, sagte sie. Drake hatte die Augen geschlossen. „Mmmh.“, brummelte er und atmete schon wieder tief und fest.

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