Sea of Flames. Svea Dunnabey

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Название Sea of Flames
Автор произведения Svea Dunnabey
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738050912



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      Er nickte, als ich mich noch einmal umdrehte und auf Mr Humphrey sah.

      >> Ich werde in zwei Stunden wieder nach ihm sehen, sollte es keine Komplikationen geben. Mehr kann ich grade nicht für ihn machen.<<

      >> Vielen Dank.<<

      Ich nickte und ging wieder in meinen Raum, wohin Blake mir nicht folgte. Anscheinend hatte er verstanden, dass er mich in Ruhe lassen sollte. Doch irgendwie ärgerte es mich auch, da ich wollte, dass er um mich kämpfte. Ein Wunsch, der mir bisher noch vollkommen fremd war. Noch nie wollte ich bei einem Mann an erster Stelle stehen und das Gefühl haben, dass ich etwas Besonderes für ihn war, wieso also bei ihm, vor allem da er mich eben so sehr enttäuscht hatte?

      Natürlich sah er gut aus, er sah sogar verdammt gut und heiß aus, aber da gab es etliche Kerle von der Sorte. Warum also er? War es die Tatsache, dass er gesehen hatte, dass mir das Strippen keinen Spaß machte? Dass er mich sah? Mein Innerstes und nicht die Hülle? Dass er hinter meine Fassade sehen konnte? Dass er sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, herauszufinden, wer ich war?

      Ich seufzte und ging wieder in Gedanken eine Operation durch, um auf andere Gedanken zu kommen und einzuschlafen, bis ich um fünf wieder geweckt wurde und zu Mr. Humphrey ging.

      Blake und sein Bruder schliefen, während Mrs Humphrey bei ihrem Mann war und ihn liebevoll streichelte. Ich beobachtete sie eine Weile, da es mich rührte, wie liebevoll sie mit ihm umging, obwohl sie anscheinend schon etliche Jahre verheiratet waren. Mit einem Räuspern ging ich schließlich hinein und trat an die andere Seite des Bettes.

      >> Ist es in Ordnung, dass ich hier bin?<< fragte sie mich erschrocken, weswegen ich sie beruhigend anlächelte und nickte.

      >> Kein Problem Mrs Humphrey. Ich glaube ihrem Mann tut es gut, wenn Sie bei ihm sind. Er braucht nur Ruhe.<<

      >> Danke.<<

      >> Geht es Ihnen denn gut?<< fragte ich sie, während ich einzelne Werte in seine Akte schrieb.

      >> So lange er kämpft und bei mir bleibt, ja. Noch einen Verlust verkraften wir nicht. Vor allem Blake nicht, mein Sohn.<< sagte sie und blickte besorgt durch die Glaswand nach draußen zu ihm.

      Wen hatten sie verloren und warum war es besonders für Blake so schlimm gewesen? War ich eben zu hart zu ihm gewesen? Hatte ich ihn zu Unrecht eben rausgeschmissen? Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen, da jetzt auch sein Verhalten von eben, wo er ziemlich neben sich gestanden hatte, einen Sinn machte und betrachtete ihn eine Weile lang, was Mrs Humphrey auffiel.

      >> Er muss es einfach schaffen.<<

      >> Ich gebe mein Bestes, dass er es schafft und im Moment sieht alles gut aus.<<

      Sie nickte, während ich einen Becher mit Wasser füllte und ihn ihr hinhielt, da sie dringend etwas Trinken musste.

      >> Danke.<<

      >> Haben Sie Hunger?<<

      >> Nein, aber sonst habe ich schon einen Automaten da hinten gesehen.<<

      Ich nickte und stellte die Flasche wieder zurück, bevor ich näher zu ihrem Mann trat.

      >> Ach Gott, ich habe Ihnen noch gar nicht gedankt, dass Sie ihm das Leben gerettet haben. Hätten Sie nicht so schnell reagiert und ihn aufgeschnitten...<<

      >> Ist schon gut Mrs Humphrey, das ist mein Job. Dafür müssen Sie sich nicht bedanken.<<

      >> Trotzdem vielen Dank.<<

      Ich nickte und kontrollierte noch einmal die Wunde, als Blakes Bruder ebenfalls in den Raum kam und eine Hand auf die Schulter seiner Mutter legte.

      >> Wie geht es ihm?<<

      >> Er ist so weit stabil.<<

      >> Und wann wacht er auf?<<

      >> Wenn sein Körper dazu bereit ist. Das kann gleich sein, es kann aber auch sein, dass das noch dauert.<<

      Plötzlich spürte ich wie mein Telefon vibrierte und blickte auf das Display.

      >> Entschuldigen Sie mich bitte.<< sagte ich und trat hinaus auf den Flur.

      >> Was ist Maya?<< fragte ich ein wenig besorgt, da sie nur anrief, wenn etwas nicht stimmte.

      >> Hi Eve, ich habe grade deine Nachricht gelesen und bin grade bei Mum im Zimmer, aber irgendetwas stimmt nicht mit ihr.<<

      >> Inwiefern?<<

      >> Ich glaube die Sonde ist verstopft, also habe ich versucht sie zu reinigen, aber das hat auch nichts gebracht und sie hat eine erhöhte Temperatur.<<

      >> Scheiße... Wie hoch ist das Fieber?<< fragte ich besorgt und stützte meinen Kopf auf meinen Arm am Tresen ab, um besser nachzudenken.

      >> 38,7 Grad.<<

      >> Hat sie sonst irgendetwas? Schnupfen, oder Ausschlag?<<

      >> Nichts.<<

      Ich schloss für einen Moment die Augen, um zu überlegen, was ich tun sollte, denn Maya und Toby waren keine Ärzte. Sie wussten, wie sie sie pflegen mussten, aber mehr auch nicht.

      >> Ist gut. Ich kann hier leider nicht weg. Ich versuche Laura zu erreichen und sie zu euch zu schicken, bevor ihre Schicht anfängt und du zur Schule musst.<<

      >> In Ordnung.<<

      Ich legte auf und rief sofort Laura an, die wahrscheinlich um diese Uhrzeit noch schlief. Immerhin war es erst halb sechs.

      >> Was soll das Eve?<< fragte sie müde und verschlafen.

      >> Es tut mir Leid Laura, ich würde dich nicht anrufen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.<< sagte ich und beobachtete Blake, der neben mir erwachte und sich streckte.

      >> Was gibt es denn?<<

      >> Hör zu, ich habe gestern Abend noch einen Notfall operiert und die Nacht über überwacht, deswegen bin ich immer noch im Krankenhaus und Maya braucht Hilfe. Könntest du also noch vor deiner Schicht zu ihr fahren und nach dem Rechten sehen?<<

      >> Was, du bist immer noch im Krankenhaus?<<

      >> Ja, also könntest du ihr helfen?<<

      >> Ich ziehe mich schon an, was ist denn los? Was ist mit deiner Mutter?<<

      Ich drehte mich ein wenig von Blake weg und unterschrieb nebenbei einige Formulare in Mr Humphreys Akte.

      >> Du müsstest die Sonde überprüfen, anscheinend ist sie verstopft und sie hat 38,7 Grad. Schau bitte einfach nach ihr und komm dann her.<<

      >> In Ordnung. Dann bis gleich Süße.<<

      >> Danke, du hast was gut bei mir.<<

      Ich legte auf und sprach noch kurz mit der Schwester die neue Dosierung der Medikamente ab, als neben mir ein Kollege aus der Neurochirurgie auftauchte.

      >> Wenn das nicht meine süße Eve ist.<<

      >> Hi Paul.<< seufzte ich, als ich mich zu ihm umdrehte und ein Lächeln aufsetzte.

      >> Ich wusste gar nicht, dass du heute Nachtschicht hast.<<

      >> Hatte ich auch eigentlich nicht, aber gestern kam noch ein Notfall rein.<<

      >> Hat es sich gelohnt?<<

      >> Es lohnt sich immer, wenn man helfen kann.<<

      Er nickte lediglich, da er anscheinend eine andere Ansicht vertrat, allerdings behielt er diese für sich, wofür ich ihm einfach nur dankbar war, da ich mich jetzt nicht mit ihm darüber unterhalten wollte.

      >>