Adlerlieder. Monika Hermes

kann dieses Buch lesen, seine eigenen Gedanken dann hinterfragen. Nachfühlen, was diese „Lieder“ ihm zu sagen haben. Sich auseinandersetzen mit den Themen des Lebens und mit dem Alltag um uns herum.

       Lerne das Staunen. Geh Deinen Weg. Begreife Dich selbst. Finde Deine Freiheit und Deinen Sinn ….

      Die Gedanken und Gedichte der Adlerin sollen eine kleine meditative Anregung sein. Die Adlerin „singt“ …. Die Gedichte sind ihr Gesang, und die Texte sollen dabei begleiten. Jeder kann seine eigenen Bilder im Kopf heraufbeschwören und Ideen für sich selber finden. Sich selber finden.

      Meine Gedichte können Dir auch die Möglichkeit öffnen, Deinen eigenen Gefühlen zu begegnen. Ein Weg des Staunens. Ein Blick in die Tiefe unseres Herzens. In unserer eigenen Zurückgezogenheit erklingt die Antwort. Wenn wir den Liedern der Adlerin lauschen und in unser Herz blicken, können wir unseren Lebensalltag aus einer neuen Perspektive sehen. Wir können uns spüren und hören unsere eigene Melodie, indem wir unsere eigenen Gedanken wahrzunehmen versuchen.

       Es ist ein Flug – und gleichzeitig ein Stillhalten.

       FREIHEIT - Ein Wort?

      Dieses Buch kann Dich begleiten. Wenn Du es wiederholt liest, entdeckst Du vielleicht immer mal etwas Neues. Denn nicht jedes Gedicht und jeder Gedanke passt gerade in diesem Moment. Lass Dich führen von Deiner inneren Stimme. Nimm Dir einfach Zeit für dich und lass Deinen Gedanken freien Lauf.

      Einige wunderschöne Gedichte stehen bereit. Sie sollen Dir Spaß machen. Doch wenn Du still wirst, öffnet sich Dir ihre ganze Schönheit und Du kannst eventuell ihren Kern berühren.

      Gleichzeitig durchzieht eine kleine Geschichte die einzelnen Sequenzen. Die Adlerin und der Schiffer – miteinander verbunden und doch jeder in seiner Welt? Der Schiffer auf seiner Suche, auf einem Weg ins Ungewisse. Die Adlerin, frei schwebende Begleiterin.

      Eine Geschichte aus/in dieser Zeit und doch eine Geschichte, die uns in unser Inneres führen kann. Innen und außen – alles ist miteinander verwoben und alles ist eins.

      Die Geschichte ist mit Absicht in Sequenzen aufgeteilt - Sequenzen des Schiffers. Die Gedichte spiegeln vieles aus der Geschichte des Schiffers wider, seine Suche, seine Zwänge und Urteile. Der Alltag und die Gesellschaft beeinflussen uns oft und an uns liegt es, eine Wahl zu treffen. Jeder Mensch treibt im Meer des Lebens wie der Schiffer auf seinem Boot.

      Wollen wir bewusst unser Leben nach unseren Vorstellungen gestalten oder lassen wir uns führen und verpflichten durch die Gesetze der Welt? Dein eigenes Wesen, deine Stärken und Schwächen, die Familie, die Gesellschaft, die dich bisher mitprägte, all das wurde dir nicht grundlos geschenkt. Das Leben ist ein grandioses Werk und der Weg für jeden von uns mag unüberschaubar sein, doch nichtsdestotrotz werden wir unser Leben gestalten. Jeder auf seine Art. Denn jeder trägt in sich die Verantwortung für sein Dasein.

      Einiges in diesem Buch stimmt sicherlich mit Deinen eigenen Wahrnehmungen überein, anderes mag Dir völlig fremd erscheinen. Das ist richtig so. Dieses Buch ist meine Fiktion der Adlerwelt. Hier spiegeln sich meine Erfahrungen, meine Weltanschauung und meine Wahrheit. Du kannst Dir heraussuchen, was Dich dabei anspricht.

       Suche Dir Deine eigene Freiheit!

       Die Adlerin und der Adler fliegen zu den Sternen. Doch sie haben gleichzeitig auch Bodenhaftung.

      Schon immer haben Träume eine neue Zukunft hervorgebracht, der Welt ein wenig mehr Glanz gegeben. Doch sie müssen im JETZT festgemacht, im Alltag gelebt werden. Denn sinnlose Träume und Tagträume werden zu „Utopien“, die ins Nichts führen.

      Ich wünsche mir, dass Du durch meine Gedichte und die Geschichte des Schiffers besser Deine eigenen Wünsche, Sehnsüchte und Gefühle kennenlernst.

       - Hör Dir selbst zu!

      Einsatz – der Segelflug der Adlerin

      Die Adlerin und der Schiffer – 1. Sequenz

      Grenzenloser Horizont. Der Schiffer stand am Mast und schaute gedankenverloren in das erwachende Morgenrot. Röte, funkelnde Lichtreflexe auf dem Wasser, ein Ahnen von etwas Großem.

      Alle Sicherheit hatte er hinter sich gelassen. Viel zu lange hatte er still gehalten, gezögert und seiner Sehnsucht misstraut. Ihm fehlte der Mut. Jahrelang. Er hatte sich klein gefühlt und die Angst hatte seine ganze Kraft geraubt.

      Doch nun war ihm klar: Sobald er den leichten Weg der Gewohnheit und der Routine aufgegeben hatte, erstrahlte die Zukunft neu für ihn.

       Setz die Segel, nimm dein Glück,

       du nur kannst dich selbst entscheiden!

      Ja, er hatte entschieden. Und damit warf er alles über Bord. Die Vergangenheit war dahin. Nichts konnte ihn mehr dort halten. Viel Neues, ungeahnte Möglichkeiten, Herausforderungen, Wagnisse und sicher auch Missgeschicke harrten seiner.

      Tiefes, weites Meer. Hinter dem Horizont das Abenteuer, seine Träume und -endlich- der erste Schritt in die Freiheit.

      Dieser erste Schritt auf die Planken des Bootes vor wenigen Tagen hatte noch eine Herausforderung dargestellt. Dieser Schritt, mit dem er endgültig alles zurückließ. Eine ungeahnte Anspannung hatte ihn ergriffen, als ihm das Ausmaß seiner Entscheidung bewusst wurde. Doch in diesem Moment ging ein Ruck durch seinen Körper. „JA! Ich wage es. Es gibt kein Zurückblicken mehr. Die Weite ruft.“ Befreit atmete er auf und betrat kraftvoll das Schiff.

      Und nun. - Eine zaghafte Helligkeit am Firmament. Das Plätschern des Wassers, das sich am Rumpf des Schiffes brach, unmerklich, als würde es ebenfalls ganz sacht dem Morgen entgegenblicken. Schon erstrahlte ein erstes zartes Rot, ins Gelb übergehend, um das erzitternde Meer in sein leuchtendes Licht zu tauchen.

      Er wartete auf sie.

      Da tauchte sie auch schon wieder auf. Direkt dort, wo das Licht am hellsten funkelte, schwebte sie als dunkler Punkt geradewegs auf ihn zu. Geboren aus der Flamme, erschien sie ihm immer wieder aufs Neue wie ein atemberaubender, von unbändiger Kraft und vom Zauber unendlicher Weite erfüllter Traum zu sein. Auf weiten Schwingen trieb sie mit dem Wind. Eine Leichtigkeit und ein tiefer Friede gingen von ihr aus. Ihr Schrei hoch über dem Wellenspiel. Gebündelte Energie aus Luft und Kraft. Naturgewalt.

      In diesem Moment spürte der Schiffer, wie tief in ihm etwas aufbrach.

      Dann war sie fort.

      Gedanken zu 1

      In dieser ersten Sequenz treffen der Mensch und die Adlerin aufeinander. Die Freiheit unter Segeln – der Flug des Adlers, sein Lied.

      Setze die Segel und suche deine persönliche Freiheit, wo immer sie auch sein mag. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und das ist gut so. Folge einfach deiner Sehnsucht! In dem Gedicht „Segel“, dem ersten „Lied“ der Adlerin, ist ihr Gesang übermächtig. Es beschreibt deinen Standpunkt und den Weg in die Zukunft. Mit ihm beginnt alles. Schließe die Augen und lausche dir selbst. Du fühlst deine Entscheidungen, deine Zweifel, deine Ängste – und du spürst, dass dahinter dein Mut wartet, dem Leben die Stirn zu bieten und das Glück einzufordern. Das Leben lebendig zu gestalten und zu fühlen!

      Die Geschichte des Schiffers ist immer auch unsere eigene