Название | Tödlicher Scherz |
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Автор произведения | Rüdiger Kaufmann |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847673453 |
„Na, Mäuschen! Wie heißt du denn?“
„Lisa …“
„Schön dich kennenzulernen Lisa. Nenn mich Earl. Darf ich Fragen, wie alt du bist? Du siehst noch recht jung aus!“
„Ich bin letzten Monat 16 Jahre alt geworden.“
„Wissen denn deine Eltern, dass du dich hier alleine herumtreibst?“
Lisa schwieg.
„Wusste ich es doch. Da haben wir also eine kleine, süße Ausreißerin aufgelesen.“
Plötzlich fühlte sich Lisa ziemlich unwohl. Vor allem als sie merkte, dass Earl immer wieder auf ihr T-Shirt starrte. Sie zog ihre Jacke zu, um den Blicken auszuweichen.
„Na, na. Ist dir etwa kalt. Du brauchst dich doch nicht zu verstecken. So schön, wie du bist. Lass ruhig deine Jacke offen.“
„Könnten Sie bitte anhalten und mich hier rauslassen? Bitte!“
Lisa merkte nicht, wie Earl abbog und den Wagen in ein abgelegenes Waldstück lenkte. Mitten im Wald stoppte er den Wagen.
„Was wollen Sie von mir? Lassen Sie mich gehen!“
„Aber, aber … eigentlich könntest du doch ein bisschen nett zu mir sein, wo ich dich den ganzen Weg jetzt mitgenommen habe.“
Earl legte seine Hand auf Lisas Oberschenkel und streichelte sie.
„Komm schon. Du kannst dich ruhig ein wenig erkenntlich zeigen.“
„Nein, lassen Sie mich …“
Plötzlich packte er das Mädchen an den Haaren und zerrte sie aus dem Wagen. Draußen stieß er sie gegen die Motorhaube.
„So meine Kleine. Du wirst mir jetzt noch einen Gefallen tun, bevor ich dich zu ihnen bringe.“
Earl öffnete seine Hose und ließ sie zu Boden fallen. Lisa tat das einzig Richtige in dieser Situation und trat mit aller Kraft zu. Der Tritt verfehlte nicht seinen Zweck, denn Earl ging mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden.
„Du verdammtes Miststück.“
Lisa rannte so schnell sie konnte in den Wald hinein. Sie wollte nur weg von diesem Mann. Dabei vergaß sie auch ihren Rucksack im Wagen.
„Bloß weg …“, dachte sie bei sich.
„Lauf nur … wir kriegen dich trotzdem … du kannst uns nicht entkommen.“
Zu allem Überfluss fing es jetzt auch noch an, zu regnen. Lisa lief so schnell ihre Beine sie trugen. Nach einer halben Stunde erreichte sie ein Herrenhaus, dass von einem 3 Meter hohen Zaun umgeben war.
„Verdammt, hier muss doch irgendwo ein Tor sein.“
Kurze Zeit später hatte sie auch schon den Eingang entdeckt. Ein riesiges schmiedeeisernes Tor ragte vor Lisa in die Höhe. Da es leicht geöffnet war, konnte sie so auf das Grundstück gelangen. Ein langer Weg aus Kieselsteinen schlängelte sich durch den Garten bis zur Tür des Herrenhauses. In einigen Fenstern brannte noch Licht.
Die Angst saß Lisa im Nacken, sodass sie auch hier nicht aufhörte zu rennen. Völlig außer Atem erreichte sie die Haustür. Immer wieder blickte sie sich um, um zu sehen, ob Earl sie noch verfolgte. Nichts war zu sehen. Lisa suchte eine Klingel, konnte aber keine entdecken. Nur ein Türklopfer in Form einer schrecklich aussehenden Teufelsfratze zierte die Haustür.
„Uh … was ist denn das für ein hässlicher Türklopfer? Na ja, egal.“
Lisa betätigte den Klopfer und ein donnerndes Geräusch zuckte durch die Nacht. Licht ging im Flur an, was man durch eins der Fenster gut erkennen konnte. Schritte näherten sich ihr. Unter lautem Knarren wurde die Tür geöffnet und eine alte Frau starrte sie an.
„Ja? Was wünschen Sie?“, krächzte die Alte.
„Bitte, Sie müssen mir helfen. Ich werde von einem Mann verfolgt. Darf ich bitte herein kommen?“
„Aber sicher doch meine Kleine. Tritt nur herein.“
Die alte Frau machte ihr Platz und Lisa trat in eine große Vorhalle ein. Überall standen grausige Statuen mit verzerrten Fratzen.
„Wo bin ich hier nur hingeraten?“, murmelte Lisa zu sich selber, als sie die Halle entlang schritt. „Ich müsste bitte telefonieren, um die Polizei zu rufen!“
„Aber sicher doch meine Kleine. Das Telefon steht gleich da hinten im Wohnzimmer.“
„Danke.“
Lisa beschleunigte ihre Schritte, um so schnell wie möglich zum Telefon zu kommen. Sie trat in den Raum ein und sah einen Mann, der vor dem lodernden Kamin stand. Den Rücken ihr zugewandt.
„Hallo, können Sie mir sagen, wo das Telefon ist?“, fragte Lisa mit zittriger Stimme.
Der Mann drehte sich langsam zu ihr um.
„Aber sicher doch meine Kleine.“
Lisa fing an, laut zu schreien: „Ahhhh …“
Der Mann, dessen Gesicht sie jetzt erkennen konnte, war Earl. Sie stand wie versteinert da. Lisa wollte fliehen, doch plötzlich drückte ihr jemand ein Tuch auf ihr Gesicht und sie verlor das Bewusstsein.
Zwei Stunden später erwachte sie in einem dunklen Raum. Nur ein leichter Schimmer drang durch das Kellerfenster. Sie konnte zwar nichts erkennen, aber in diesem Raum musste noch jemand sein.
„Hallo? Wer ist da?“
Totenstille im Raum.
„Hallo? Ist da noch jemand?“
Zögerlich antwortete ein Mädchen.
„Ja … wir sind hier zu fünft. Ich bin Angie.“
Die anderen Mädchen hockten zusammengekauert in einer Ecke. Sie schliefen nachts kaum und weinten vor Angst.
„Ich spreche mal für die anderen. Mit mir sind hier noch Betty, Heather, Conny und Susan.“
Man konnte die Angst im Raum spüren. Es war finster … es war kalt … langsam gewöhnten sich Lisas Augen an die Dunkelheit.
„… mein Name ist Lisa. Wisst ihr, was hier vor sich geht? Wo sind wir? Was wollen Sie von uns? Wie lange seid ihr schon hier?“
Angie ergriff erneut das Wort. Sie war von allen diejenige, die sich am meisten unter Kontrolle hatte.
„Wir sind unterschiedlich lange hier. Mich haben sie vor circa zwei Wochen geschnappt. Die anderen kamen nach und nach hier an. Ich glaube die gehören zu einer Sekte. Als sie mich hier hergebracht haben, sah ich überall Teufelsfratzen. Aber was sie mit uns vorhaben, wissen wir nicht. Wir kriegen regelmäßig etwas zu essen und zu trinken.“
„Habt ihr versucht zu entkommen?“
„Ja. Schon mehrmals. Immer vergeblich. Da vorne befindet sich ein kleines, vergittertes Kellerfenster. Tagsüber verlassen alle das Haus. Dann rufen wir um Hilfe, in der Hoffnung, dass es jemand hört … Bisher leider ohne Erfolg.“
In dieser Nacht kam Lisa nicht in den Schlaf. Die Sonne ging auf und die ersten Strahlen fielen in das Kellergefängnis. Langsam wurden die Mädchen wach. Ein neuer Tag brach an. Sie gaben die Hoffnung nicht auf, doch noch gerettet zu werden. Betty schaute aus dem Fenster.
„Hey Leute! Die Sonne geht unter … irgendetwas ist anders. Da sind mehr Menschen als sonst. Was geht da bloß vor?“
Das sollten die sechs Mädchen gleich am eigenen Leibe erfahren …
Sieben Männer kamen in das Kellerverlies und überwältigten