Janas Entscheidung. Gerhard Wolff

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Название Janas Entscheidung
Автор произведения Gerhard Wolff
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738035360



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zurück. Sie lächelte dabei, aber sie war den Tränen nahe. Und sie konnte Birdie nicht ansehen.

      11

      „Na, macht die Alte wohl wieder Stress?“, fragte Robbie und grinste Birdie von oben herab an.

      Der blickte vom Schreibtisch hoch und verzog gequält lächelnd die Miene. „Sieht man mir das an?“

      Robbie setzte sich an den Schreibtisch, der Birdies Schreibtisch gegenübergestellt war. „Was will sie denn wieder?“

      Birdie schnaufte tief durch. „Was wird sie wollen, das Übliche!“

      Robbie schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich dachte, ihr hättet das ein für alle Mal geklärt!“

      Birdie atmete tief durch. „Das dachte ich auch!“

      „Und?“

      Birdie lehnte sich zurück. „Ich dachte, dass sie nach dem letzten Streit den Kinderwunsch aufgegeben hätte. Aber denkste: Kommt einfach immer wieder durch.“ Er schüttelte den Kopf. „Es ist bei uns jetzt immer das Gleiche: Sie bringt ihren Kinderwunsch vor, ich mache ihr klar, dass ich nicht daran denke, mir meine angenehme Lebenszeit kaputt machen zu lassen, …!“

      „… und unsere!“, warf Robbie ein.

      „… dann streiten wir, dann fließen die Tränen, wir versöhnen uns, beschließen, das Thema ruhen zu lassen, eine Weile geht es gut und dann kommt es wieder durch und das Ganze geht von vorne los!“

      Die beiden sahen sich eine Weile schweigend an.

      „Das ist nicht gut!“, meinte Robbie. „Das ist gar nicht gut!“

      Birdie schüttelte den Kopf. „Und sie begreift gar nicht, was sie kaputt macht, was sie mir kaputt macht!“

      „Und uns!“ Robbie hob den Zeigefinger. „Die Stimmung ist jedes Mal am Boden, wenn du zu unseren gemeinsamen Unternehmungen verärgert ankommst. Das färbt auch auf unser Leben ab, begreift die Tussi das nicht, begreifst du das eigentlich?“

      Birdie zuckte zusammen. „Was soll denn das heißen? Was willst du mir denn damit sagen?“ Er lugte gespannt über die Schreibtische.

      Robbie winkte ab. „Ach, ach nichts, vergiss es. Der Gaul ist nur mit mir durchgegangen!“

      Birdie wollte sich aber damit nicht zufrieden geben. „Jetzt hast du gegackert, jetzt musst du auch aussprechen, was du angedeutet hast!“

      Robbie nickte. „Na gut!“ Er holte tief Luft. „Die Leute in der Clique überlegen, ob es nicht besser wäre, wenn wir in Zukunft ohne dich losziehen würden!“

      Jetzt war es heraus. Birdie zuckte wieder zusammen. „Aber, aber das könnt ihr doch nicht machen. Ich meine, wir sind doch schon ewig Kumpels!“

      Robbie nickte schuldbewusst. „Ist ja wahr!“ Er sah Birdie ernst an. „Du bist ja auch ein echter Kumpel, warst immer ein echter Kumpel. Aber Mann, deine Alte nervt. Alle Weiber nerven. Machen den ganzen Spaß kaputt. Und deine besonders! Du musst eine Entscheidung treffen: Entweder du bringst ihr bei, dass sie sich fügen soll, oder …!“

      Birdie nickte. „Verstehe!“ Er dachte nach. „Ich werde sehen, dass es besser läuft!“

      Damit schwiegen sie und erledigten ihre Arbeit.

      12

      Paul und Claudia hatten sich zum Schlafen ins Bett gelegt. Da überkam Paul die Lust auf Sex und er schob seinen Körper an Claudias und begann, sie zu küssen. Zu seiner Überraschung drehte sie sich von ihm weg. Da umarmte er sie, küsste sie gleichzeitig heftig und begann mit den Händen ihre Brüste zu massieren.

      „Aua!“, schrie Claudia leise auf und schob mit ängstlichem Blick Pauls Hand beiseite.

      Der sah sie überrascht an. „Keine Lust heute, oder was?“, fragte er und begriff im selben Moment, dass seine Frage nicht zu Claudias Aussage passte. „Was ist mit dir?“, wollte er nun vorsichtiger mit leiser Stimme wissen.

      „Es, es tut mir leid!“, begann sie vorsichtig. „Mir ist heute nicht danach!“

      „Dir ist schon eine ganze Weile nicht danach!“, beschwerte er sich kurz, bis ihm wieder ihr Schmerzensschrei einfiel.

      „Es tut mir leid, vielleicht morgen, ja?“, versuchte sie, ihn trösten. „Ich bin heute sehr, sehr müde!“

      Er ging nicht darauf ein, erinnerte sich an ihren Aufschrei. „Tut dir was weh?“

      „Ach, nein!“, beeilte sie sich mit der Antwort. „Es ist nichts!“

      „Aber, du hast aufgeschrien, als ich dich an der Brust massiert habe“, ließ er nicht locker. „Hast du da Schmerzen?“

      Sie schwieg, hoffte, dass er sie in Ruhe ließe und gleichzeitig, dass sie mit ihm darüber reden könnte.

      „Du hast da Schmerzen!“, bohrte er nach. „Warum sagst du mir nicht, dass du da Schmerzen hast?“

      Sie drehte sich zu ihm um. „Ich möchte da keine Schmerzen haben. Es ist so schön, wenn du mich da streichelst und ich möchte, dass du auch bekommst, was du willst.“ Sie schwieg wieder und sah ihn flehend an.

      „Aber es tut dir weh, wenn ich dich massiere und du willst gleichzeitig kein Spielverderber sein“, vermutete er.

      Sie nickte ängstlich, weil sie nicht wusste, wie er reagieren würde.

      Er dachte nach. „Lass mich bitte mal deine Brust abtasten“, bat er.

      Sie sah ihn überrascht an.

      „Ich werde ganz vorsichtig sein“, versprach er. „Und ich fange mit der linken Brust an. OK?“

      Sie sah ihn kurz an, dann nickte sie zum Zeichen der Einwilligung.

      Er streichelte die Brust, dann begann er, sie zu massieren, bis er sie fest drückte.

      Claudia ließ es regungslos über sich ergehen.

      „Jetzt gehe ich zur anderen Brust“, meinte Paul. „Ich werde ganz besonders vorsichtig sein!“, versprach er.

      Claudia nickte wieder, aber bereits als er sie ganz leicht berührte, schrie sie wieder auf.

      Paul zog erschrocken die Hand zurück und starrte Claudia ängstlich an.

      Die sah ihn ebenfalls erschrocken an.

      Sie schwiegen eine Weile.

      „Du solltest zu einem Arzt gehen, Claudia!“

      „Ach, dafür habe ich doch gar keine Zeit! Die Kinder und die viele Arbeit und was weiß ich, was noch!“, rief sie aus.

      Er sah sie tief besorgt an. „Du musst dringend zu einem Arzt. Lass dir morgen gleich einen Termin geben, und mache es dringend. Damit ist nicht zu spaßen!“

      Sie sah ihn noch ängstlicher an. „Meinst du, es ist etwas Schlimmes?“

      Er spürte ihre Furcht. „Nein, wahrscheinlich nur eine Zyste. Die hat man in vielen Geweben mal. Aber auch die muss behandelt werden.“

      „Du siehst so geschockt aus. Denkst du, es ist etwas Schlimmeres?“ Sie fühlte sein Entsetzen.

      Er dachte nach, was er ihr sagen sollte. „Lass es bitte so schnell, wie möglich abklären, ja!“, bat er sie. „Und jetzt wollen wir schlafen!“

      Er umarmte sie und hielt sie fest. Erst nach langer Zeit, fielen sie in einen nervösen Schlaf.

      13

      „Echt lieb von dir, dass du mich zu deinem Geburtstag einlädst, Schwesterherz!“, schmunzelte Sören, Janas Bruder. „Auch wenn dir klar sein muss, dass ich nicht kommen kann!“

      Sören war Betriebsleiter in der mexikanischen Filiale einer internationalen