in unserem Fall ein wichtiger Zeuge ist.“ Der Bedienstete: „Wie kann ich ihnen helfen?“ Micki: „Wenn sie nur darauf achten würden, dass unser Wagen nicht abgeschleppt wird, wären wir ihnen schon sehr dankbar.“ Dabei setzte Micki ihr schönstes lächeln auf, was seine Wirkung nicht verfehlte. Er antwortete: „Sie können sich auf mich verlassen, ihr Wagen steht hier sicher. Viel Erfolg wünsche ich ihnen.“ Micki bedankte sich und lief hinter Leni her. Reihe für Reihe suchten sie nach Wagen 426 ab. Micki deutete nach einer Weile auf einen Wagen, der ziemlich weit vorne stand. Es war der Wagen den sie suchten. Leni öffnete die Beifahrertür und sagte: „Hallo Herr Traber. Sie sind doch Herr Traber?“ Der Taxifahrer nickte und fragte was sie wollte. Leni: „Ich bin Leni Herbst und das ist meine Kollegin Frau Moser. Wir sind von der Kripo Karlsruhe und ermitteln im Mordfall Hoffmann.“ Hans Traber zog die Augenbraue hoch und sagte: „Kripo? Was für ein Mordfall. Doch nicht etwa der, den sie schon den ganzen Tag im Radio bringen? Ich wüsste nicht wie ich ihnen behilflich sein könnte?“ Leni: „Doch das können sie, hoffe ich zu mindest. Sie haben am Samstag und am Sonntag die Nachtschicht gehabt?“ Herr Traber: „So wie jedes Wochenende. Ich kann sowieso nicht schlafen, also fahre ich nachts. Ist auch weniger Konkurrenz. Aber warum fragen sie?“ Leni: „Sie standen mit ihrem Wagen am Freitag auf Samstag Nacht vor dem „Big Apple“, ist das richtig?“ „Ja das stimmt“, bestätigte Hans Traber. Leni fragte weiter: „Können sie sich noch an eine Fahrt so gegen 2:00 Uhr erinnern?“ Hans Traber holte ein Buch aus der Ablage seiner Tür und schlug es auf. Dann meinte er: „Ich schreibe mir immer alle meine Fahrten auf. Mit Datum Uhrzeit und Ziel der Fahrt. So da schauen wir Mal, sagt immer der Kaiser. Also 2:00 Uhr sagten sie? Ach hier hab ich es ja. 2:10 Uhr Fahrt vom Big Apple in die Herrmannstraße 185 Ankunft 2:21 Uhr Preis 14,70 Euro. Ein Euro und dreißig Cent Trinkgeld. Ja jetzt kann ich mich erinnern. Es waren zwei nette Frauen, die habe ich schon öfters gefahren. Die waren aber nicht ausfällig oder betrunken. Na ja etwas an geschickert vielleicht, aber nicht betrunken. Die eine sollte ich noch bis vorne an die Ecke fahren, aber sie wollte die paar Meter laufen. Sie sind dann beide ausgestiegen, die eine ging in die 187 und die andere lief die Straße hinunter. Ich habe alles aufgeschrieben und mich in der Zentrale wieder frei gemeldet. Da ich ja die gleiche Richtung hatte, habe ich noch einmal angehalten und sie gefragt, ob ich sie nicht doch mitnehmen solle, aber sie hat gesagt das sie hier wohnt und nicht mehr nötig ist. Ich bin dann weiter gefahren und habe sie dann im Rückspiegel gesehen, wie sie ins Haus ging. Dann bin ich wieder zum Big Apple gefahren.“ Leni: „Ist ihnen etwas ungewöhnliches in der Straße aufgefallen? Passanten die dort liefen, Autos die anhielten oder einparkten?“ Hans Traber: „Um die Uhrzeit und bei dieser Kälte, ist nicht viel los auf der Gass. Wenn da was gewesen wäre, hätte ich das mit Sicherheit bemerkt, glauben sie mir das.“ Leni bedankte sich für die Auskunft und gab ihm noch eine Karte von sich, für den Fall das ihm doch noch etwas einfallen würde. Hans Traber tat das gleiche. Er übergab Leni und Micki eine Karte von ihm und meinte: „Für den Fall das sie einmal einen zuverlässigen Fahrer brauchen. Stehe immer gerne zu Diensten.“ Sie verabschiedeten sich und verließen den Wagen. Der schwarze Sheriff stand direkt neben ihrem Dienstwagen. Als er die beiden sah fragte er: „Schon fertig? Das ging aber schnell. Und hatten sie Erfolg?“ Micki schaute ihn nur an, bis er dann sagte: „Ah ich verstehe, laufende Ermittlungen, Dienstgeheimnis und so. Ist schon Recht. Ich werde die Presse verfolgen und hier ein wachsames Auge haben. So ich muss dann weiter. Die Damen entschuldigen mich.“ Sie bedankten sich bei ihm und verabschiedeten sich. Micki schaute auf die Uhr und meinte: „Ich weiß nicht wie es dir geht, aber mein Magen hängt auf halb acht. Ich habe Hunger oder wie der Badener sagt - ich habe Kohldampf.“ Leni lachte. Für sie als Nordlicht war der badische Dialekt immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Ab und zu rutschte ihr aber auch ein Wort auf badisch heraus. Sie fuhren zurück ins Präsidium und machten erst einmal Mittagspause. Zuvor brachten sie aber noch den Laptop und den Ordner ins K1. Nach der Mittagspause, fuhren sie zur Inter AG. Sie macht die Hausverwaltung in der Herrmannstraße 187, bei der Hausmeister Ralf Faller angestellt ist. Der Verwaltungschef Werner von Hauenstein, hatte bereitwillig einem Treffen zugesagt, obwohl er viele Termine hatte. Sie fuhren in die Kaiserstraße 27 und parkten in der dortigen Tiefgarage. Mit dem Aufzug fuhren sie in das 3. Obergeschoss. Dort gingen sie zum Empfang und meldeten sich an. Nach ein paar Minuten kam Herr von Hauenstein persönlich um die beiden abzuholen. Er begrüßte sie und nahm sie mit in die dortige Cafeteria. Als alle etwas zu trinken hatten, fragte er die Kommissarinnen: „Gibt es schon etwas neues im Mordfall Hoffmann?“ Leni: „Herr von Hauenstein, wir sind erst am Anfang unserer Ermittlungen. Im Moment befragen wir alle möglichen Zeugen, um uns ein konkretes Bild von dem Tatablauf zu machen. Es kann sein das der ein oder andere Zeuge etwas gesehen hat, was für unsere weiteren Ermittlungen sehr wichtig sein kann. Deshalb müssen wir auch ihren Hausmeister Herrn Ralf Faller befragen.“ Hauenstein hatte schon veranlasst, dass Ralf Faller in die Zentrale kommt. Hauenstein begann zu erzählen: „Wissen sie wir betreuen rund 1200 Wohnungen hier in Karlsruhe und Umgebung. Es ist schon manches in diesen Wohnungen passiert, aber einen Mord hatten wir auch noch nicht. Ich habe ihnen schon einmal, als vorab Information, das Mieterprofil von Frau Hoffmann ausgedruckt.“ Er übergab ihnen eine kleine Akte. In ihr waren alle Daten aufgeführt, die die Wohnung von Jana Hoffmann betrafen. Hier waren unter anderem, die Miete, die Nebenkosten und Reparaturen aufgeführt. Wie aus der Akte zu entnehmen war, hatte sie stets die Miete pünktlich bezahlt. Auch wurden eventuelle Nachforderungen für die Nebenkostenabrechnung, auch immer pünktlich überwiesen. Reparaturen hatte sie noch keine gehabt. Die undichte Spüle, war ihre erste Reklamation. Eine Mieterin, wie sie sich ein Vermieter nur wünschen kann. Keine klagen über sie, aber auch keine Beschwerden ihrerseits über andere Mieter. Nach zehn Minuten kam Ralf Faller zur Cafeteria herein. Er war ein älterer Mann so um die fünfzig Jahre alt, schlank und machte einen durch aus seriösem Eindruck. Er kam an den Tisch, grüßte alle und setzte sich dazu. Leni fragte den Hausmeister, ob sein Chef bleiben könne, doch er hatte nichts gegen seine Anwesenheit. Dann begann er zu schildern, wie es dazu kam, dass die Spüle immer noch nicht repariert ist. Alles was er sagte, bestätigte Herr Hauenstein. Auch seine Telefonate mit Frau Hoffmann waren vom zeitlichen Ablauf her stimmig. Er habe nichts Besonderes bemerkt, als er am Sonntagabend bei ihr um acht Uhr geklingelt hatte. Aber er ging nicht nach oben, sondern wartete vor der Eingangstür von Nummer 187. Als sie nicht aufmachte, dachte er sie sei am Wochenende nicht zu Hause gewesen. Die Befragung war nach fünf Minuten beendet und hatte absolut keine neuen Erkenntnisse gebracht. Es schien wie verhext zu sein, dass niemand etwas bemerkt hatte. Außer dem Kioskbesitzer Jukitsch, hatte niemand etwas von Frau Hoffmann gehört. Nur die Haberle’s hatten am Sonntag gegen 19:00 Uhr die Musik beim vorbeigehen gehört. Das war alles. Aber sie mussten ja noch in Noble House und in das Big Apple und die drei verflossenen Liebhaber die Schneider und Johanson genannt hatten, standen ja auch noch auf ihrer Liste. So wie es aussah, mussten sie weiter „Klinken putzen“. Auch das gehörte zu ihrem Job. Im Fernsehen sieht das meistens ganz anders aus. Der Kommissar spricht mit ein paar Leuten und schon zaubert er den Täter, dank unwiderstehlicher Kombinationsgabe, aus dem Hut. Und das innerhalb von 45 oder 90 Minuten. Sie verließen die Zentrale der Inter AG und fuhren aufs Präsidium zurück. Für einen Besuch im „Noble House“ war es noch zu Früh, die eröffneten erst um 16:00 Uhr. Und das Big Apple machte erst um 20:00 Uhr auf. Im K1 Angekommen, untersuchten sie erst die Dinge, die sie aus Janas Büro mitgenommen hatten. Micki beschäftigte sich mit dem Laptop und Leni schaute sich den roten Ordner an. Micki machte vom gesamten Inhalt des Laptops eine Kopie auf eine Externe Festplatte, damit sichergestellt war, dass keine Daten verloren gingen. Das dauerte bestimmt eine Stunde. Sie nahm sich in der Zwischenzeit die Fragebögen der Geschäftsführer, Schneider und Johanson vor. Nach einer Weile sagte sie: „Die beiden Lügen was das Zeug hält. Hör einmal was die da schreiben: „Wir fuhren um 14:30 Uhr ins Wildparkstadion, um das Pokalspiel des KSC gegen die Stuttgarter Kickers anzusehen. Eric musste sich noch eine Eintrittskarte kaufen, was ich nicht brauchte, weil ich eine Dauerkarte habe und Mitglied beim KSC bin.“ Das ist gelogen. Jeder muss bei einem Pokalspiel Eintritt bezahlen. Die Dauerkarten haben keine Gültigkeit. Warte ich frage einmal Kurti, der ist ja auch Mitglied beim KSC.“ Sie öffnete die Tür und rief Kurt Langer zu sich in den Konferenzraum. Dann fragte sie ihn: „Kannst du mir sagen, ob Dauerkartenbesitzer bei Pokalspielen, Eintritt bezahlen müssen?“ Kurti: „Dauerkarten sind nur gültig für Heimspiele innerhalb der Liga in der man spielt. Pokalspiele, UEFA Pokal, oder Champion Liga, sind grundsätzlich davon