Marla - Alien Breed 9.3. Melody Adams

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Название Marla - Alien Breed 9.3
Автор произведения Melody Adams
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750221864



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wie das Mittel zu wirken anfing. Es würde Stunden für kleiner Wunden und Tage für die größeren Verletzungen brauchen, doch meine Allgemeinwerte und Kraft würde in wenigen Minuten zumindest soweit verbessert werden, dass ich immer noch stärker sein würde als die Menschen.

      Meine Gedanken schweiften ab. Von frühester Kindheit hatte ich keine guten Erfahrungen gemacht mit Menschen. Sie hatten mich gequält, bis ich es irgendwann als Jungling endlich geschafft hatte, ihnen zu entkommen. Ich war so jung, so klein gewesen, dennoch hatte ich mir geschworen, alle Menschen zu hassen, sie zu jagen, zu töten. Doch dann war ich Nova begegnet, und sie hatte mir gezeigt, dass es auch gute Menschen gab.

       Mein erster Gedanke; als ich das kleine Mädchen sah, welches hinter einem kleinen Tier her war; war der, diesen jungen Menschen zu töten. Ich hockte im Gebüsch und beobachtete sie. Ich verspürte Wut, weil sie ein Mensch war, doch auch Neugier, und so beobachtete ich sie etwas länger. Wie das kleine Tier in einem Erdloch verschwand, und das Mädchen einen Stein aufhob, und ihn der Kreatur ärgerlich hinterher schmiss. Ich konnte die Frustration in ihrem Gesicht sehen, und lächelte unwillkürlich. Ich wollte sie mir ein wenig näher ansehen, also versuchte ich, dichter an sie heran zu schleichen, doch sie schien mich bemerkt zu haben, denn sie wandte den Kopf, und sah in meine Richtung, so dass ich schnell hinter einem Felsen verschwand. Ich hörte ihre Schritte, als sie näher kam, offensichtlich wollte sie herausfinden, wer sie da beobachtet hatte. Ich kroch unter ein Gebüsch, und wartete gespannt, bis sie in Sicht kam. Sie sah sich suchend um, und schien enttäuscht, nichts vorzufinden, also stieß sie mit dem Fuß gegen den Felsen. Ich nahm mir die Zeit, sie näher zu betrachten, war fasziniert von ihrem runden Gesicht, der kleinen Nase und dem glänzenden schwarzen Haar. Suchend bahnte sie sich ihren Weg durch das dornige Gestrüpp und hohes, trockenes Gras, als sie plötzlich im Erdboden verschwand. Sie schrie. Ich runzelte die Stirn. Was war passiert? Ich kroch auf allen vieren näher zu der Stelle, wo ich sie zuletzt gesehen hatte.

       „Schöner Mist“, hörte ich sie leise fluchen.

       Ich sah jetzt, dass ein Loch im Boden war, wo sie hinein gefallen sein musste. Das Gestrüpp raschelte, als ich an den Rand heran kroch.

       „Hallo?“, rief das Mädchen.

       Ich spähte über den Rand in das Loch.

       Sie schrie. Sie schien sich vor mir zu fürchten. Sie schrie und schrie und schrie, dass ich dachte, sie würde nie wieder aufhören. Das schrille Kreischen tat mir in den Ohren weh.

       Doch dann verstummte sie, und sah zu mir hinauf. Für einen kurzen Moment starrten wir uns gegenseitig an, dann streckte ich einen Arm hinab, versuchte, sie mit einer Hand zu greifen, um ihr heraus zu helfen. Sie schrie erneut, und drückte sich ängstlich ganz flach auf den Boden. Ich nickte mit dem Kopf, und wedelte mit meinem Arm.

       „Komm!“, sagte ich. Ich sprach nur wenige Worte der Menschen, doch ich verstand das meiste von dem, was sie sagten. „Komm!“, munterte ich das Mädchen erneut auf. „Hilf! Hilf!“

       Sie schüttelte den Kopf.

       „Wer ... wer bist du?“, fragte sie.

       „Hilf! Hilf! Komm! Ding hilf!“

       „Du bist kein Mensch“, stellte sie fest. „Was bist du?“

       „Ding. Bin Ding. Ding hilf raus.“

       Sie starrte auf meine ihr entgegen gestreckte Hand. Sie schien sich noch immer vor mir zu fürchten, wusste nicht, ob sie mir trauen konnte.

       „Angst. Haben Angst. Ding nicht tun. Ding hilf“, versuchte ich ihr Vertrauen zu gewinnen.

       Sie schien zu überlegen. Eine Weile tat sich gar nichts. Schließlich erhob sie sich zögernd. Zittrig und mit wackeligen Beinen stand sie in dem Loch, und streckte ihre Hand nach meiner aus. Ich fasste sie und zog. Sie schrie, dann landete sie etwas unsanft auf dem harten Boden neben dem Loch. Ich hockte mich neben sie, sie erwartungsvoll ansehend. Sie musterte mich, studierte all die Unterschiede in unserer Erscheinung. Ich wusste nur zu gut, wie anders ich war. Die Menschen im Labor hatten mich ein Biest genannt. Ein hässliches Ding.

       Eine ganze Weile verging, ohne dass einer von uns sich bewegte oder etwas sagte. Dann streckte ich eine Hand aus, und strich sanft über ihre Schläfe, dann über meine eigene, wo meine Hörner saßen.

       „Ding anders“, erklärte ich.

       Sie nickte.

       „Ja, Ding ist anders. – Ist das wirklich dein Name? – Ding?“

       Ich sah sie fragend an, hatte nicht alle ihre Worte verstanden. Sie zeigte mit dem Zeigefinger auf ihre Brust.

       „Nova“, sagte sie, und zeigte dann auf mich. „Ding?“

       Ich legte den Kopf schief, und zeigte dann auf mich.

       „Ding!“, sagte ich grinsend. Dann zeigte ich auf sie. „No-va!“

       Sie nickte.

       „Ding. No-va. Ding. No-va. No-va nicht Ding.“

       Mir gefiel der Klang ihres Namens. Er passte zu ihr.

       Sie lachte. Offenbar fand sie mich komisch.

       „Ding kommen mit No-va?“, fragte sie.

       Ich legte den Kopf schief.

       Sie erhob sich, machte eine Handbewegung, und wiederholte mit Worten und Gesten: „Ding komm mit No-va?“

       Ich wusste, was sie meinte. Sie wollte, dass ich mit ihr ging. Ich fühlte eine freudige Erregung. Ich mochte Nova, war neugierig, mehr von ihr zu erfahren.

       „Ding No-va komm!“, wiederholte ich, und erhob mich.

       Nova nickte.

       „Ja, Ding No-va komm!“

      Dies war der Beginn meines neuen Lebens gewesen. Aus ‚Ding’ wurde Tohopka, das bedeutete Biest in der Sprache der Hopi. Nova und ich wurden unzertrennlich. Ich bekam ein Zimmer im Haus von Novas Großvater und lernte schnell die Sprache ihres Volkes. Man ließ mich in Ruhe, doch ich spürte, dass viele in dem Reservat mir nicht trauten. Ich war zu anders. Das war okay für mich. Ich hatte Nova. Nova wurde mir eine Schwester. Ich liebte sie innig.

      Ich fühlte mich langsam stärker, und begann, einzelne Muskeln zu testen, indem ich sie anspannte. Ich wollte mich nicht zu sehr bewegen, um die Menschen nicht zu alarmieren. Die Sensibilität meiner Sinnesorgane kam nach und nach zurück. Ich roch drei Männer und zwei Frauen. An meinen Hand- und Fußgelenken spürte ich Fesseln, doch das Material war weich, also kein Metall. Ich konnte es wahrscheinlich durchbrechen, wenn ich lange genug wartete, um maximale Kraft zurück erlangt zu haben. Also geduldete ich mich noch ein wenig. Die Stimmen wurden jetzt klar und deutlich.

      „Wie sind die Werte?“, fragte ein Mann.

      „Sie stabilisieren sich in rasantem Tempo“, erwiderte eine Frau mit ungläubiger Stimme.

      „Das ist normal. Das Mittel wurde extra für die Alien Breeds entwickelt und wirkt wahre Wunder. Offenbar hat es dieselbe Wirkung auf einen Vollblut-Alien.“

      „Denken Sie, dass der Mistkerl aufwachen könnte, Doktor?“, fragte ein anderer Mann.

      „Möglich, doch dann wird er noch immer stark geschwächt sein. Er ist gefesselt. Solange er nicht seine volle Kraft zurück erlangt hat, ist er keine Gefahr.“

      „Dann denken Sie, es geht in Ordnung, wenn ich mir eben einen Kaffee hole?“

      „Ja,