Название | Tobias Frei – Erklärungen zum Römerbrief |
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Автор произведения | Tobias Frei |
Жанр | Религия: прочее |
Серия | |
Издательство | Религия: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783844202649 |
Das Gesetz wird durch den Glauben nicht aufgehoben. Das Gesetz bekam seine Rechtsforderung: das Blut. Wir wissen, dass es ohne Blutvergießen keine Vergebung gibt (Hebr 9, 22). Da wir nun gerechtfertigt worden sind, das heißt uns vergeben wurde, ohne dass unser Blut floss, musste es von einem Stellvertreter fließen. Dieser Stellvertreter ist Christus, welcher sein Blut an unserer statt am Kreuz vergoss. Nun ist die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt. Jeder, der nun an Christus glaubt, ist verwachsen mit seinem Tod, seine alte Natur ist mitgekreuzigt und somit beendet (Röm 6, 6). Doch der Gläubige ist nicht nur das, denn wenn er völlig mit Christus eins gemacht ist, ist er auch in Neuheit des Lebens auferstanden. Uns ist das neue, geistliche Leben geschenkt worden, auf welches das Gesetz keinen Anspruch hat, da es nicht sündigt (1. Joh 3, 6).
Das Gesetz wurde in keiner Weise aufgehoben, vielmehr bestätigt. Überhaupt wird es nicht aufgehoben (Mk 13, 31; Lk 16, 17). Doch die Beziehung der Christusgläubigen zum Gesetz wurde verändert. Als sie ohne Christus wandelten, hatten sie die Rechtsforderung des Gesetzes gegen sich gerichtet. Sie sahen sich mit einem gewaltigen Schuldschein konfrontiert. In Christus hat sich das geändert: Der alte Mensch, der mit dem Schuldschein konfrontiert war (Kol 2, 14), starb mit Christus am Kreuz. Es entstand ein neuer Mensch, dessen Natur in keiner Beziehung zum Gesetz steht (Röm 7, 6).
Kapitel 4
Verse 1–3
1 Was wollen wir denn sagen, dass Abraham, unser Vater nach dem Fleisch, gefunden habe? 2Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht vor Gott. 3Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.« (Röm 4, 1–3)
Vers 1
Anhand des Beispiels, welches uns Abraham abgibt, untermauert Paulus die Wahrheiten aus dem 3. Kapitel nochmals und veranschaulicht sie sehr schön. Durch dieses Beispiel wird nochmals sehr deutlich, dass Gott durch den Glauben rechtfertigt, nicht durch Werke.
Paulus fragt in diesem 1. Vers: «Was hat Abraham erlangt?»
Vers 2
Abraham hätte etwas zum Rühmen, wenn er aus Werken gerechtfertigt worden wäre, doch wie gesagt, nicht vor Gott. Denn, wie wir aus dem letzten Kapitel (Vers 23) wissen, haben alle gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes. Wie konnte er denn Stammvater werden und überdies ein Freund Gottes (Jak 2, 23)?
Vers 3
Durch den Glauben! Das ist die Antwort auf obenstehende Frage. Abraham glaubte Gott und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet! Abraham wurde nicht durch eigene Leistung gerecht gesprochen, sondern durch den Glauben an Gott allein.
Verse 4–6
4 Dem aber, der Werke tut, wird der Lohn nicht angerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit. 5Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet, 6wie auch David die Seligpreisung des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: (Röm 4, 4–6)
Vers 4
Was für Werke sind hier gemeint? – Gemeint sind Werke, die der Mensch tut, um rein vor Gott dastehen zu können. Werke, um die Rechtfertigung der höchsten Instanz des Universums zu erlangen.
Der Mensch, der solche Werke tun möchte, hat nichts aus der Geschichte gelernt. Die Vergangenheit Israels zeigt sehr deutlich auf, dass eine Rechtfertigung durch solche Werke nicht möglich ist, da keine Kraft im Menschen ist, sie zu tun. Genau aus diesem Grunde vollbrachte Gott das dem Menschen Unmögliche und bereitete ihm eine Rechtfertigung, die durch den einfachen Glauben an Christus zu erlangen ist.
Durch den Galaterbrief werden wir eindrücklich davor gewarnt, Werke, zu unserer Rechtfertigung vor Gott, zu tun (Gal 3, 10. 11). Wer nämlich das Gesetz Gottes durch die eigene Kraft einhalten möchte, ist schuldig, das ganze Gesetz zu halten. Der Lohn wird angerechnet nach Schuldigkeit. Der Mensch, der durch die Einhaltung des Gesetzes vor Gott gerecht werden will, ist – wie gesagt – schuldig, das ganze Gesetz in jedem Punkt zu halten. Versagt er in einem Punkt, bleibt er dessen Erfüllung schuldig und wird somit nicht gerecht gesprochen. Da ein Mensch nie perfekt sein kann, wie das gute Gesetz Gottes ist, kann er auch nie aus eigener Kraft so weit kommen, um gerecht gesprochen zu werden. Er bleibt Gott gegenüber immer etwas schuldig. – Somit ist ein Mensch, der nur mit dem Gesetz konfrontiert ist, für immer verloren und ohne Hoffnung. Das Gesetz zeigt ihm lediglich seine Ohnmacht auf (Röm 3, 20).
Vers 5
Wer keine Werke zur eigenen Gerechtigkeit tut, sondern an Christus glaubt, der es dem Menschen möglich gemacht hat, durch den einfachen Glauben an ihn gerecht zu werden, wird gerecht gesprochen. Dies ist möglich, weil Christus alle Forderungen Gottes erfüllt hat und jeden, der an ihn glaubt, an seiner Gerechtigkeit teilhaben lässt.
Vers 6
Schon David, der zur Zeit des Alten Testaments lebte, erkannte, dass es ohne die Gnade Gottes unmöglich war, vor Gott bestehen zu können. Deshalb spricht er die Menschen glückselig, denen Gerechtigkeit ohne eigene Werke zugesprochen wird.
Verse 7–10
7»Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! 8Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!« 9Bezieht sich diese Seligpreisung nun auf die Beschneidung oder auch auf das Unbeschnittensein? Denn wir sagen, dass der Glaube dem Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet worden ist. 10Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er beschnitten oder unbeschnitten war? Nicht in der Beschneidung, sondern in dem Unbeschnittensein. (Röm 4, 7–10)
Verse 7. 8
Es ist völlig klar, dass Menschen, welchen die Sünden vergeben sind, glücklich zu preisen sind. Was haben solche Wunderbares erfahren! Sie haben, trotz aussichtsloser Lage, doch noch eine Wendung im Leben bekommen. Solchen geht es wie Abraham und Sarah, welche zu alt waren, um Kinder zu bekommen, und trotzdem Eltern wurden. Sie haben, wie Abraham und Sarah, Gottes Macht zu ihrem Guten kennen lernen dürfen und können bestätigen, dass der Gott der Bibel ein guter Gott ist, welcher den Kraftlosen hilft (Röm 5, 6) und die Gebeugten aufrichtet (Ps 146, 8).
Vers 9
Paulus spricht hier immer noch von Abraham (siehe Verse 1–3), Abraham war, bis er 99 Jahre alt wurde, unbeschnitten. Danach ließ er sich beschneiden.
Wurde Abraham nun in der Zeit, wo er unbeschnitten war, gerecht gesprochen oder während der Zeit seiner Beschnittenheit?
Vers 10
Mit Klarheit wissen wir, dass ihm die Gerechtigkeit zur Zeit der Unbeschnittenheit zugesprochen wurde (1. Mose 15, 6), denn Gott sprach sie Abraham einige Jahre, bevor sein Sohn Isaak zur Welt kam, zu und er noch Abram hieß. In jener Zeit war noch nicht einmal Ismael geboren. Abraham beschnitt sich erst ein Jahr, bevor Isaak zur Welt kam (1. Mose 17, 24; 1. Mose 21, 5), also lange nach Ismaels Geburt.
Paulus’ Beweisführung, dass die Gerechtigkeit durch den Glauben und nicht durch Werke kommt, ist anhand dieses Beispiels sehr schön dargelegt. Bevor Abraham Gott von sich etwas gab (sich beschneiden ließ), erhielt er die Gerechtigkeit. Allein durch den Glauben an Gott. Hätte Abraham die Gerechtigkeit durch die Beschneidung (durch ein Werk Abrahams) erhalten, könnten wir nicht mehr sagen, man bekomme sie alleine durch den Glauben. Dann müsste man davon ausgehen, dass der Mensch zuerst etwas leisten muss, um vor Gott gerecht zu werden. Doch weil es in umgekehrter Reihenfolge ablief, können wir jetzt mit Gewissheit feststellen: