Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder. Wilma Burk

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Название Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder
Автор произведения Wilma Burk
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738039139



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entlang sauste Babahu im Zimmer umher.

      Wohin der Eisluchs auch sprang, Babahu war bereits woanders.

      Plötzlich flüchtete noch eine Katze fauchend aus einem Versteck und folgte dem Ruf der Katzenmutter in die Küche.

      Der Eisluchs fuhr mit einem Satz herum und ließ Babahu für einen Moment aus den Augen. Das war die Gelegenheit! Babahu gab dem noch immer heißen Plätteisen einen Stoß, dass es herunterfiel, genau auf den Schwanz des Eisluchses.

      Gellend schrie der auf, wollte fliehen, aufspringen, doch es ging nicht mehr. Nichts fürchteten Eisluchse mehr als große Hitze. Kamen sie damit in Berührung, so verloren sie ihre Fähigkeit zu springen. Unfähig selbst in ihr eisiges Reich zurückzukehren, waren sie verdammt, an dem Platz zu bleiben, wo sie sich gerade befanden, wenn ihnen niemand half.

      Verzweifelt versuchte der Eisluchs mit seinem Schwanz auf den Boden zu schlagen, sich abzustoßen. Es ging nicht mehr, er klebte fest am Boden. Er begann zu zetern, zu schreien, nach den anderen Eisluchsen zu rufen.

      Babahu glitt um ihn herum und lachte höhnisch. „Na, was ist, kannst du nicht mehr springen? Oh, wie kommst du jetzt nach Hause?“ Ja, er fühlte sich sogar so siegessicher, dass er vor Übermut vor seiner Nase einen Purzelbaum schlug.

      Das hätte er lieber nicht tun sollen, besser wäre es gewesen, wenn er sich schleunigst verzogen hätte. Doch er wollte die Schadenfreude auskosten, diesen Eisluchs so hilflos zu sehen.

      Ehe er sich aber versah, waren, plopp, plopp, plopp, die anderen Eisluchse wieder da und es mussten noch mehr sein, als vorher hier gewesen waren. Die Hilfeschreie von dem verletzten Eisluchs hatten sie zurückgerufen. Jetzt war es für Babahu zu spät zu fliehen. Verzweifelt glitt er hin und her und suchte einen Ausweg. Doch die Eisluchse schlossen sich immer enger um ihn zusammen. Ihm wurde kalt. Kein anderer Magihexer war mehr weit und breit. Er wollte sie mit seiner Gedankenkraft zurückrufen. Es ging nicht. Er spürte, wie schwach seine Gedankenkraft wurde, eingeschlossen zwischen den eiskalten Eisluchsen. Noch nie hatte er sich so allein gefühlt. Was wollten sie, was konnten sie tun? Sie fauchten, aber sie sagten nichts und sie drohten auch nicht mit ihren Eispickeln. Als er jedoch versuchte nach oben zu schweben und dadurch zu entkommen, hoben sie die Eispickel zusammen, wie ein Dach über ihn, und Babahu war gefangen in ihrem Kreis. Warum schlossen sie sich immer enger um ihn zusammen, ohne nach ihm zu schlagen? Was hatten sie vor?

      Ganz langsam bewegte sich dieser Kreis vorwärts; kaum merklich schoben sie Babahu vor sich her, ihm keinen Ausweg lassend. So glitten sie mit ihm aus dem Haus und durch den Garten. Hier streifte er schon über den Schnee am Boden. Sie hielten ihn so tief zwischen sich, dass es ihm unmöglich war, wie sonst darüber hinwegzuschweben. Wenn der Schnee ihm auch nicht schaden konnte, so mochte er das nicht, nicht jetzt! Er zitterte vor Angst und Kälte.

      Als er begriff, was sie mit ihm vorhatten, erfasste ihn Panik. Sie drückten ihn ganz langsam hin zu dem kleinen, vereisten See hinter dem Garten.

      „Lasst das doch! Das könnt ihr nicht machen!“, bettelte er.

      Die Eisluchse lachten nur, sagten nichts, lediglich ihre Augen funkelten zornig.

      An dem See angekommen, senkten sie ihre Eispickel immer tiefer über ihn, sodass er nicht mehr anders konnte, als mit dem Eis des Sees in Berührung zu kommen. Verzweifelt versuchte er, es dennoch zu vermeiden und machte sich so lang und so dünn wie es ging, dabei nahm er noch einmal all seine Gedankenkraft zusammen und rief nach den andern Magihexern um Hilfe. Ob sie ihn noch rechtzeitig hörten? Währenddessen senkten die Eisluchse unerbittlich ihre Eispickel über ihn. Er wollte sich daran festklammern, aber die waren so kalt, dass ihm die Hände gefroren. Da gab ihm ein Eisluchs noch einen letzten Stoß auf seinen Zipfelhut. Heftig schlug der auf dem Eis auf und mit ihm der kleine Wolkenkörper von Babahu.

      Sofort war er unfähig zu rufen oder irgendetwas zu sagen. Er spürte, wie er erstarrte und bewegungslos wurde. Nur mit den Augen konnte er noch alles verfolgen. Er sah, wie die Eisluchse sich zum Ufer zurückzogen, wie sie lachten, fröhlich herumsprangen und mit ihren Schwänzen übermütig aufschlugen. Dann tanzten sie um ihn herum und verhöhnten ihn: „Na, Babahu, du frecher Magihexer, fällt dir nichts mehr ein?“

      Und noch immer war weit und breit kein anderer Magihexer zu sehen. Warum wurden sie nicht darauf aufmerksam, was hier geschah? Waren sie wirklich alle so weit weg? War seine Gedankenkraft bereits erloschen? Konnte kein Hilferuf von ihm sie mehr erreichen? War es wirklich unmöglich geworden, dass auch nur einer kommen und ihn erlösen konnte? Er war wund vor Verzweiflung. Er wusste, von allein konnte er jetzt nie mehr nach Magihexanien zurückkehren. Es würde auch nichts helfen, wenn Magifa zur Erde käme. Nur in Magihexanien konnte einem erstarrten Magihexer geholfen werden.

      Voller Reue dachte Babahu: ‚Hätte ich nur den Eisluchs in Ruhe gelassen!’ War es das bisschen Schadenfreude wert gewesen, dass er jetzt, so hilflos hier vergehen musste?

      Die Eisluchse ließen von ihm ab und zogen sich ins Haus zurück zu dem von Babahu verletzten Eisluchs. Sofort schöpfte er Hoffnung. Die andern Magihexer werden ihn bestimmt bald vermissen, dann kämen sie zurück, würden nach ihm suchen und ihn hier finden. Ja, davon war er überzeugt. Die Eisluchse mussten nur erst einmal verschwinden.

      Doch die Eisluchse dachten nicht daran. Sie nahmen den verletzten Eisluchs in ihre Mitte und, plopp, trugen sie ihn aus dem Haus springend zu Babahu an den See. „Da, schau ihn dir an, den frechen Magihexer, der dich so zugerichtet hat!“

      „Geschieht dir recht, Babahu, du hast deinen Schabernack zu weit getrieben. Jetzt hast du Zeit genug, darüber nachzudenken. Wenn ich längst mit meinem geheilten Schwanz wieder springen kann, bist du verdampft, denn deine Magihexer werden dich nicht finden“, drohte ihm der verletzte Eisluchs.

      Alle lachten triumphierend, dann nahmen sie den verletzten Eisluchs in ihre Mitte, und plopp, plopp, verschwanden sie mit ihm, heim in ihr eisiges Reich. Nur zwei Eisluchse blieben zurück, die sich Babahu bedrohlich näherten.

      ‚Die werden mich doch nicht anfassen’, dachte er voller Angst. Er wusste, dass dies jetzt möglich war. War auch sonst sein Wolkenkörper für sie nicht zu greifen, so war er in erstarrtem Zustand so steif, dass es ihnen gelingen könnte.

      Ganz dicht kamen die Zwei heran. „Jetzt machst du eine Reise, die noch kein Magihexer vor dir je getan hat“, lachten sie, griffen zu, zerrten ihn vom Eis des Sees, nahmen ihn zwischen sich, schlugen zugleich mit ihren Schwänzen auf und hoch ging es in die Luft mit einer Geschwindigkeit, die Babahu die Sinne fast vergehen ließ, weil sie mit nur einem Schlag von einem Punkt der Erde zu einem andern gelangen konnten. Ihm wurde schlecht. Doch noch ehe er darüber recht nachdenken konnte, landeten sie wieder auf der Erde.

      Wo waren sie? Das war nicht mehr die Straße von der Katzenmutter. Jetzt geriet Babahu in Panik, wie sollten ihn hier die andern Magihexer finden? Und er hatte nicht mehr viel Zeit.

      „Na, gefällt es dir hier?“, fragte der eine.

      „Der kann doch nicht antworten. Ihm ist die Sprache gefroren“, sagte der andere.

      „Ach, richtig!“

      Dann lachten und verhöhnten sie ihn: „Der arme Babahu kann nicht mehr reden, nein, wie ich das vermisse, sein Spotten und Frohlocken.“

      „Ja, das ist ihm jetzt vergangen. Schau nur die Augen, die blanke Angst schaut da heraus. Das hast du nun davon, du frecher Magihexer.“

      Dann packten sie ihn erneut und, plopp, stießen sie sich wieder mit ihren Schwänzen ab. Sie machten aber nur noch einen kurzen Sprung hinein in einen dunklen, von einem kleinen vergitterten Fenster kaum erhellten Raum. Er konnte nicht erkennen, was um ihn herum war. Hilflos stand er dort, wo sie ihn abgestellt hatten.

      „Wir kommen wieder. Wir wollen sehen, wie du hier langsam verdampfst!“, riefen sie noch, dann schlugen sie mit ihren Schwänzen auf und weg waren sie.

      Babahu war allein. Bittere Tränen rannen ihm aus den Augen, die er gerade noch bewegen konnte. Wie sollte er jemals wieder einen Wolkenkörper bekommen, wenn niemand ihn finden würde. Rufen konnte er die andern nicht mehr, weil er seine Gedankenkraft verloren