Hunting Prey. Arik Steen

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Название Hunting Prey
Автор произведения Arik Steen
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742780508



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stand auf. Er steckte 10.000 Rupie wieder in den Umschlag: «Mein Angebot liegt nun bei 90.000!»

      «Hören Sie. Ich brauche meine Frau ...»

      «Ihre Tochter hätte gerne ihre Mutter dabei!», sagte Thomas: «Und bei dieser Show brauche ich eine junge Frau, die nicht ständig ihrer Mutter hinterherheult!

      «Sie bekommen meine Tochter, mehr nicht!»

      «80.000 Rupie!», sagte Thomas: «Himmel, seien Sie doch vernünftig. Mein Preis sinkt.»

      «Vielleicht überlege ich es mir bei ihren vollen 100.000 Rupien noch mal. Ich brauche meine Frau, das kann ich nicht einfach so ...»

      « 70.000. Im Moment bekommen Sie immerhin noch 70.000 Rupie. Und Sie müssen zwei Mäuler weniger stopfen.»

      «70.000? Herrgott! Sie sind ein Bastard. Also gut!», knurrte er: «Sie bekommen beide!»

      «Gut!», nickte Thomas zufrieden: «Dann lassen Sie beide packen. Wir fahren schnellstmöglich zum Flughafen!»

      Hotel Resort

      Jeder Schritt am Frühstücksbuffet entlang, war schon alleine ein Highlight. Der intensive Duft von frischem Kaffee und der von frisch gebackenen Brötchen vermischte sich ganz am Anfang der Theke zu einem hungrig machenden Geruch. Ging man weiter, dann roch man Speck und Eier, die ein Koch vor den Augen der Gäste zubereitete. Mit geschickten Handbewegungen hantierte er mit dem Kochbesteck.

      Das Frühstücksbuffet war ein absoluter Traum. Florian nahm sich reichlich. Er hatte einen unglaublichen Hunger. Er hatte das Gefühl jeder hier im Saal redete über ihn. Über ihn, den Jäger ...

      «Wen haben wir denn da? Wenn das nicht unser großer Jäger ist!», grinste Natascha. Sie hatte einen Teller in der Hand und stand plötzlich neben Florian.

      Er schaute sie von oben bis unten an. Sie hatte ein dünnes, seidenes Kleid an und es war auf den ersten Blick klar, dass sie nichts drunter trug: «Natascha. Guten Morgen!»

      «Schon aufregend, wenn man von jedem angestarrt wird, oder?», grinste sie.

      Florian schaute sich um. Es war tatsächlich so, dass viele der Gäste ihn anschauten oder sogar grüßten. Manche nickten ihm nur lächelnd zu. Er grinste die Russin an: «Nun ja, trotzdem seltsam zu wissen, dass die Leute hier alle mir beim Sex zugeschaut haben.»

      «Ich fand es ziemlich aufregend!», sagte sie und zwinkerte ihm zu.

      Johnson stand am Eingang und schaute zu Florian und dessen Gesprächspartnerin. Seine Stiefel waren noch immer nass. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht sich umzuziehen. Er roch nach der salzigen Luft des Meeres. Er blickte sich um. Dann ging er auf den «Jäger» zu.

      «Wie ich sehe füllen Sie ihren täglichen Bedarf von 100 Kalorien auf!», scherzte Johnson mit Blick auf das wenige Obst, das bei Natascha auf dem Teller lag: «Wollen Sie dazu nicht noch ein paar leckere Eiswürfel?»

      «Sie sind ja ein wahrer Charmebolzen!», konterte die Russin.

      Johnson grinste sie an und wand sich dann an Florian: «Um 15.00 Uhr fängt die Jagdübertragung an. Ich würde vorschlagen Sie gehen heute selbstständig los. Über den Tunnel kommen Sie auf die Insel.»

      «Also nicht mit dem Boot dieses Mal?», fragte Florian.

      Johnson schüttelte den Kopf: «Nein! Nicht mit dem Boot. Ich darf leider nicht einmal mit. Klare Anweisung von Pope. Sie sind der Star. Ich nur ein Statist!»

      Natascha schaute ihn abfällig an: «Wundert sie das?»

      «Ich verdiene wenigstens Geld dabei. Sie müssen zahlen!», sagte Johnson grinsend und wand sich dann wieder an Florian: «Sie finden am Ausgang des Tunnels ein Quad. Können Sie damit umgehen?»

      «Gas geben und fertig!», meinte Florian: «Wird wohl nicht so schwer sein, oder?»

      Johnson seufzte: «Nun ja. Die Dinger sind ziemlich schnell und auf der Insel ist das schon eine Herausforderung. Es gibt nicht einmal richtige Wege. Also seien Sie vorsichtig. Machen Sie mir das Ding nicht kaputt!»

      Florian antwortete darauf nicht. Er und Johnson würden keine Freunde werden, das war klar. Er mochte die spöttische Art des Mannes nicht.

      «Seltsamer Typ, oder?», fragte Natascha, nachdem Johnson wieder gegangen war: «Haben Sie Lu Manson kennengelernt?»

      «Nein, wer ist das?»

      «Die waren beide in der Fremdenlegion. Manson ist noch ein Tick unsympathischer.»

      Florian schüttelte den Kopf, suchte sich dann einen freien Platz.

      Natascha setzte sich ihm gegenüber: «Wen werden Sie heute jagen?»

      «Keine Ahnung. Was sich so ergibt!», lachte Florian.

      «Also kein klares Ziel?»

      «Nun ja, ich hätte gerne die Tochter von dieser Afrikanerin. Und die Freundin von ihr ...»

      «Die blonde Chilenin?»

      Florian nickte: «Ja, genau!»

      «Oh, gute Wahl!», nickte Natascha: «Ich werde in jedem Fall gespannt hinter dem Bildschirm sitzen und zusehen ...»

      «Es wird meine erste Jagd!», meinte Florian. Alle wussten, dass er Bia nicht erlegt hatte. Am heutigen Tag musste er deshalb alles geben um die Zuschauer nicht zu enttäuschen. Das wusste er.

      «Hüten Sie sich vor den Russinnen!», grinste Natascha.

      «Russinnen?»

      Die Frau von Dimitri nickte: «Ja. Das sind Stripperinnen meines Mannes. Die wurden heute auf die Insel gebracht. Sie nennen sich die Amazonen.»

      «Ach, tatsächlich?»

      «Das wussten Sie nicht?»

      Florian schüttelte den Kopf: «Nein. Ich weiß nur von insgesamt sechs Frauen, beziehungsweise von fünf Frauen auf der Insel plus Bia, die unter uns in der Zelle ist ...»

      «Direkt unter uns?», fragte Natascha neugierig.

      «Ja, direkt unter uns!», meinte Florian.

      Natascha schaute zu Boden, gerade so als könnte sie durch den Beton und den Felsen hindurchschauen: «Oh ... okay! Und da werden Sie heute die nächste Gefangene durchvögeln ...»

      Er schaute sie an: «Wenn es mir gelingt!»

      «Die Inderin ist verdammt heiß. Die würde ich auch gerne mal ... nun ja, vernaschen ...»

      Florian gab offen und ehrlich zu, dass er sich mit Shiva noch nicht allzu sehr beschäftigt hatte: «Keine Ahnung. Ich habe sie nur kurz gesehen!»

      «Oh, ich habe sie mir heute angeschaut. Wirklich ein rassiges Ding. 21 Jahre jung ... ja, die wäre was für Mama Natascha!»

      «Mama Natascha». Florian musste grinsen.

      Glades of Prey

      Wie war der Jäger so?

      Was war er für ein Mensch?

      Shiva hatte sich viele Gedanken darübergemacht.

      War es eigenartig, dass sie sich auf ihn freute?

      Nun ja, vielleicht war «freuen» der falsche Begriff. Aber der Gedanke «ihm» zu gehören, faszinierte sie auf ungewöhnliche Weise.

      Sie erinnerte sich noch genau an ihr Casting ...

       Januar 2016, Warschau (Polen)

      Es war ein schrecklicher Winter in Warschau. Kaum Schnee aber dafür eisig kalt. Shiva schaute aus dem Fenster. Es regnete seit gut drei Stunden.

      «Er hat dir erklärt, um was es bei dieser Show geht!», sagte ihre Mutter Nilay: «Und du musst das nicht tun!»

      Shiva nickte: «Ich möchte aber. Denk nur an das Geld!»

      «Sie haben