The magic of Love. Evi Huter

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Название The magic of Love
Автор произведения Evi Huter
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742784247



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einer ausgewaschenen Jeans, sowie seine Holzschuhe, passte er ebenso wenig in diese Gegend, wie es die beiden Häuser taten. In seinem Gesicht konnte man ablesen, dass er etwas genervt war von seinem Besuch der beiden Frauen. Dementsprechend ruppig fragte er: " Was wollt ihr von mir?" Rosie antwortete: " Wir sind die neuen Mieter des anderen Hauses. Wie bereits telefonisch besprochen, wollen wir die Schlüssel abholen." Als er dies hörte, fragte er: " Ach so. Dann sind sie Miss Roseanne Conner? Und wer ist das?" Dabei sah er Lena an, die etwas beschämt seinen Blicken auswich. Rosie antwortete: " Das ist meine Mitbewohnerin Lena. Sie bezahlt die Miete mit. Ich sagte doch am Telefon bereits, dass ich eventuell jemanden mitbringe." " Ach so,ja das stimmt. Nun gut hier sind die Schlüssel. Die Miete für diesen Monat haben sie ja schon bezahlt. Die nächste ist Anfang des nächsten Monats fällig. Bezahlen sie ja pünktlich, sonst sind sie schneller wieder weg, als ihnen lieb ist.", warnte der nicht so nette Vermieter schon mal vor. Die Frauen nahmen wortlos die Schlüssel entgegen, und gingen zu ihrer neuen Behausung. Als sie die Tür öffneten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Im Haus sah es aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Es schien auch schon lange niemand mehr sauber gemacht zu haben. Auf dem Holzboden lagen zerbrochene Teller und Glas herum. Die Möbel waren zwar mit weißen Laken abgedeckt, aber zum Teil waren sie umgefallen, oder standen irgendwo mitten im Raum. Die Spinnweben an allen Ecken, waren Beweise dafür, dass schon sehr lange niemand mehr dieses Haus bewohnt hatte. Vorsichtig betraten Lena und Rosie das Haus, und erkundeten Schritt für Schritt die Räumlichkeiten. Die Fenster waren noch verschlossen und mit Brettern versehen. Rosie riss eines der Bretter heraus, und öffnete das Fenster. Die Sonne strahlte direkt in den Raum, und so konnte man das Ausmaß des Chaos noch besser sehen. Da standen die beiden, und ließen den Zustand irgendwie auf sich wirken. Lena unterbrach die Stille, in dem sie sagte:" Na gut. Ich sehe wir haben allerhand zu tun. Und vom herumstehen wird es nicht besser. Lass uns aufräumen, ok?" Rosie stand immer noch sprachlos da, und nickte nur. Dann fingen sie an dem Chaos den Gar aus zu machen.

      Zwei Stunden später, sah das Haus wieder sauber aus, und sie konnten beginnen sich häuslich einzurichten. Die Küche war sehr großzügig eingerichtet, und war im typischen amerikanischen Stil gebaut. Rosie stellte sich hinter den Tresen, und sah sich um. Dann sagte sie: " Also das hier wird mein Lieblingsbereich werden. Ich liebe es zu kochen. Liebst du kochen auch so?", fragte sie Lena. Lena antwortete: " Ja, das macht mir große Freude. Zuhause in Lancaster hab ich jeden Tag für meine Familie gekocht." " Toll!", sagte Rosie mit euphorischer Stimme, " dann können wir ja gemeinsam die leckersten Sachen hier ausprobieren." Lena lächelte verlegen. Aber ihr gefiel der Klang von Rosie´s Stimme wenn sie lachte. Die Schlafräume befanden sich im oberen Teil des Hauses. Eine wunderschöne Wendeltreppe aus Eichenholz führte direkt nach oben. So etwas kannte Lena noch nicht, war aber fasziniert von der Bauweise. Rosie ging voran die Treppe hinauf. Lena folgte ihr. Während sie so hinter ihr her ging, überkam sie plötzlich das Gefühl, dass sie Rosie am liebsten überall hin folgen würde. Was war das nur? Dieser flippige Rotschopf hatte Lena sehr beeindruckt. Sie dachte dann, dass es wahrscheinlich daran lag, dass Rosie ein ganz anderes und fremdes Leben führte, als sie selbst. Und dieses fremde machte Lena auch neugierig.

      Als die beiden Frauen ihre Schlafzimmer begutachtet hatten, fragte Rosie: " Nun Lena, welches Zimmer willst du haben? Es sind beide gleich groß. Entscheide du welches du nehmen willst." Lena zuckte mit den Achseln, als sie sagte: " Mir ist es egal. Es sind beide Zimmer schön. Welches hättest du denn lieber?" Auch Rosie war es egal, welches Zimmer sie nun beziehen würde. Um auf eine Lösung zu kommen, hatte Rosie die Idee eine Münze entscheiden zu lassen. Kopf bedeutete " Rosie bekommt das linke Zimmer", und Zahl " Rosie zieht in das rechte Zimmer". Lena war mit der Vorgehensweise mehr als einverstanden. Rosie warf die Münze, die sie gerade aus ihrer Hosentasche holte, in die Luft, und fing sie gekonnt mit ihrem Handrücken wieder auf. Mit der anderen Hand deckte sie die Münze ab, um die Auflösung noch etwas spannender zu machen. Vorsichtig zog sie die Hand weg, und die Münze zeigte den Kopf. Somit war die Frage, wer welches Zimmer nimmt geklärt worden.

      Zur späteren Stunde bekamen beide Hunger. Allerdings waren noch keine Lebensmittel im Haus. Rosie öffnete den Kühlschrank, und schloss ihn sofort wieder, als sie feststellte, dass noch eingekauft werden musste. Rosie sagte zu Lena:" Hey wir müssen unbedingt noch einkaufen gehen. Ich hab nicht weit von hier einen Supermarkt gesehen. Wir brauchen dringend das notwendigste. Heute bezahle ich, und beim nächsten Mal du. Ok, Lena?" Einkaufen gehen? Jetzt? Wie funktioniert das? Das waren Fragen, die Lena beschäftigten. Sie musste nie einkaufen gehen. Ihre Familie war Selbstversorger. Wenn sie Fleisch brauchten, schlachteten sie ihr Vieh. Wenn sie Gemüse brauchten, holten sie es sich aus dem eigens angebauten Gemüsegarten. Nein, einkaufen brauchte Lena nie. Dies wurde ihre erste Erfahrung in dieser anderen Welt. Dementsprechend aufgeregt war sie. Sie sagte zu Rosie, mit einer etwas unsicheren Stimme:" Hör mal Rosie. Ich muss dir was gestehen. Ich war noch nie einkaufen. Es ist das erste Mal, dass ich einen Supermarkt von innen sehe. Bitte hilf mir, mich zurecht zu finden." Rosie war erstaunt, doch dann fiel ihr wieder ein woher Lena kam. Rosie lächelte sanft, und sprach:" Lena, mach dir keine Sorgen. Das lernst du sehr schnell. Und ich bin ja bei dir. Ich zeig dir wie das geht. Ok?" Sie nahm Lena bei der Hand, und verließ mit ihr das Haus. Etwa zwei Straßen weiter war der Supermarkt, von dem Rosie eben noch sprach. Als die beiden in dem Laden waren, staunte Lena nicht schlecht, als sie das große Angebot in den Regalen sah. Rosie schnappte sich einen Einkaufswagen, und schob ihn vor sich her. Also folgte Lena ihr, und passte genau auf was Rosie tat. Nachdem sie alles hatten was sie für die nächsten Tage brauchten, zahlte Rosie an der Kasse, und sie gingen wieder nach Hause.

      Dort angekommen, verstauten sie erst die Lebensmittel in den Kästen und im Kühlschrank. Da sie beide von der langen, und anstrengenden Reise sehr müde waren, schob Rosie nur zwei Tiefkühlpizzas in das Backrohr. Sie sagte dabei: " Und ab morgen wird hier ordentlich gekocht." Nach dem Essen übermannte beide die Müdigkeit, und sie entschlossen sich früh schlafen zu gehen. Als Lena allein in ihrem Zimmer war, setzte sie sich erst auf das Bett, und sah sich um. Alles wirkte so fremd, und sie fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben allein. Doch sie trug dieses Gefühl mit Fassung, denn sie dachte, dass es ganz normal wäre, dass sie ihre Familie nun vermissen würde. Dann legte sie sich hin, und schlief endlich ein.

      Kapitel 3:

      Ein neuer Tag

      Am nächsten Morgen stand Lena, wie sie es gewohnt war, bereits um 5 Uhr früh auf. Sie machte sich in ihrem Badezimmer frisch, zog sich ihre Kleider an, und ging dann in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Lena hatte noch so ihre Probleme mit den technischen Geräten, die in der Küche herum standen. So hatte sie zum Beispiel keine Ahnung wie die Kaffeemaschine zu bedienen ist. Also machte sie den Kaffee so, wie sie es von zuhause her kannte. Mit einem Topf voll mit kochendem Wasser, und einem kleinen Filteraufsatz, den sie im Küchenschrank gefunden hatte. Der Duft von frisch zubereiteten Kaffee verbreitete sich allmählich im ganzen Haus. Als sich dazu noch der Duft von frischem Pfannkuchen vermischte, weckte dies Rosie auf. Sie lag in ihrem Bett, und streckte nur die Nase unter ihrer Decke hervor. Sie atmete diesen unwiderstehlichen Duft tief ein, und dann warf sie die Decke weg, und ging diesem wunderbaren Aroma auf den Grund. Als sie unten in der Küche ankam, sah sie, wie Lena mit einer Hingabe die Pfannkuchen in der Pfanne wendete. Rosie rieb sich ihre verschlafenen Augen, und fragte: " Was machst du denn da?" Lena sah Rosie an, und antwortete:" Ach wie schön, du bist schon wach. Ich mache Frühstück für uns. Der Kaffee ist schon fertig. Komm hol dir eine Tasse. Die Pfannkuchen sind auch gleich soweit. Dann können wir gemeinsam frühstücken. " Halb schlaftrunken schenkte Rosie sich selbst eine Tasse Kaffee ein, und setzte sich an den Küchentisch. Lena brachte die Pfannkuchen und ebenfalls eine Tasse Kaffee mit, und setzte sich zu Rosie hin. Rosie wollte sich gerade einen Pfannkuchen nehmen, da faltete Lena ihre Hände, und sprach ein Tischgebet. Sie sagte: " Aller Augen warten auf dich, oh Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du tust deine Hand auf, und erfüllst alles was lebt, mit Wohlgefallen. Amen." Während des Gebetes sah Rosie Lena erwartungsvoll an, und fragte sich, wann sie nun endlich ihr Frühstück genießen konnte. Nachdem Lena das Gebet gesprochen hatte, griff auch sie zu den Pfannkuchen. Das war für Rosie das Zeichen, dass sie nun auch endlich zugreifen konnte. Für Lena waren diese Rituale sehr wichtig. Sie gaben ihr Halt, und Sicherheit. Für Rosie war es nur eine