Loner. Melody Adams

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Название Loner
Автор произведения Melody Adams
Жанр Языкознание
Серия Alien Breed Series
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750221802



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Loner

      Meine Gedanken kreisten immer nur um Hope. Ging es ihr gut? Nicht zu wissen, wo sie war und was die Bastarde mit ihr getan hatten, brachte mich um den Verstand. Wenn wir ihnen gegeben hätten, was sie wollten, dann wäre Hope jetzt nicht in dieser schrecklichen Lage. Und wer wusste schon, ob wir überhaupt in der Lage sein würden, ein Kind zu zeugen. Es konnte sein, dass es nie klappte, oder dass es zumindest lange dauern würde. Das würde mir Zeit verschaffen einen Plan auszuarbeiten, wie ich uns hier rausholen konnte.

      Wie ein verdammtes Tier im Käfig lief ich auf und ab, mir dabei den Kopf zerbrechend. Quälende Gedanken an all die furchtbaren Dinge, die Hope widerfahren sein konnten, mischten sich immer wieder in meine Überlegungen. Wut und Hass auf unsere Peiniger gärten in mir. Wenn der Tag gekommen war, wollte ich all diese Wut und allen Hass herauslassen und dann war Zahltag für diese Schweine. Ich würde sie alle töten. Einige schnell, andere, ganz bestimmte Personen, langsam und mit Genuss.

      Schritte näherten sich und ich blieb stehen, meine Hände zu Fäusten geballt, die Beine breit gestellt. Waren sie gekommen, um mich hier rauszulassen? Ich wusste zwar nicht, wie lange ich schon in dieser Zelle war, doch ich war noch lange nicht durch die Kälte und den Hunger geschwächt, geschwiegen denn eingeschüchtert. Sie konnten mit mir tun was immer sie wollten, das jagte mir keine Angst ein. Was mich dagegen wirklich ängstigte war die Sorge um Hope. Ich konnte Schmerz ertragen, doch Hope leiden zu sehen, oder nicht zu wissen, ob sie gerade leiden musste, schmerzte mich mit jeder Faser, jeder Zelle, meines Seins.

      „BK335!“, rief eine scharfe Stimme vor meiner Zelle.

      Ich stand mit dem Rücken zur Zellentür und gedachte nicht, mich nach ihnen umzudrehen. Von den Schritten her die ich gehört hatte, mussten es acht Wachen sein. Offenbar wollte man mich verlegen. Ob zu Hopes und meiner Zelle, oder zu einem der gemütlichen Folterräume, wusste ich nicht. Ich würde es noch früh genug herausbekommen.

      „Was wollt ihr?“, fragte ich, ohne mich von der Stelle zu rühren.

      „Du wirst verlegt. Wir haben dein Mädchen. Wenn du also nicht willst, dass wir ihr etwas antun, dann kommst du jetzt besser mit. – Ohne aufzumucken!“

      Ich knirschte mit den Zähnen, so fest biss ich die Kiefer aufeinander. Der Puls an meinem Hals pochte wild. Wie gern würde ich diese Hurensöhne jetzt auseinander nehmen. Doch ich wusste, dass sie nicht davor zurück schrecken würden, Hope Gewalt anzutun, wenn ich nicht spurte. Ich war in einem Dilemma, aus dem ich zumindest im Moment keinen Ausweg wusste.

      

       Kapitel 1

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      West Colony, Eden

      11 Oktober 2033 / 3:25 p.m. Ortszeit

       Loner

      Ich schloss die Augen und genoss den leichten Wind auf meiner Haut. Endlich allein! Ich mochte das Leben in der Kolonie. Nach den vielen Jahren hinter Gitter, war die Freiheit etwas, was ich durchaus zu schätzen wusste. Dennoch brauchte ich hin und wieder einfach meine Ruhe. Es fiel mir schwer, Freundschaften zu schließen. Es bedeutete zu viel Nähe, zu viele Gespräche. Freedom hat mich dazu verdonnert, einen Termin bei Holly Westham, Players Gefährtin und Psychologin für die Breeds auf Eden, zu machen. Ich wollte mich mit niemandem unterhalten. Warum konnte man nicht einfach akzeptieren, dass ich kein geselliger Typ war? Ich mochte die Einsamkeit. Ich fühlte mich hier in der Wildnis von Eden am wohlsten. Ich konnte nicht verstehen, wo das Problem lag. Jeder schien mir helfen zu wollen. Dabei brauchte ich keine Hilfe. Ich brauchte einfach nur Ruhe. In meinem Leben gab es nichts aufzuarbeiten. Ich hatte mit meiner Vergangenheit bei DMI längst abgeschlossen. Der Grund, dass ich mich abschottete war einfach: ich war ein Einzelgänger. Immer gewesen und würde es auch bleiben. Punkt! Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Was zum Teufel ich mit Holly bereden sollte war mir ein Rätsel.

      Als ich die schmale Schlucht betrat, die mich zum Waldrand bringen würde, richteten sich plötzlich meine Nackenhaare auf. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Es konnte ein Raubtier sein, oder einer der Jinggs. Zwar hatten wir mit dem Clan von Griorr Frieden geschlossen, seitdem Diamond seine Gefährtin geworden war, doch so ganz traute ich den Wilden nicht über den Weg. Besonders den anderen Clans.

      Ich ließ mir nichts anmerken als ich weiter ging, doch ich hatte alle meine Sinne in Alarmbereitschaft versetzt. Es war nichts zu sehen. Auch konnte ich nichts Verdächtiges riechen oder hören. Dann hörte ich ein sirrendes Geräusch und ehe ich reagieren konnte, traf mich etwas Spitzes in den Nacken. Reflexartig griff ich danach und zog einen kleinen grünen Pfeil aus meinem Fleisch hervor.

      „Verdammt!“, brachte ich heiser hervor, als auch schon mein Gesichtsfeld zu verschwimmen begann.

      Ich war betäubt worden. Ich konnte bereits spüren, wie das Gift meine Glieder zu lähmen begann. Kälte breitete sich in meinem Körper aus, dann gaben meine Beine unter mir nach und ich fiel auf den steinigen Untergrund. Ich wollte ein wütendes Brüllen ausstoßen, doch es kam nichts als heiße Luft aus meinem Mund. Schwarze und rote Flecken tanzten vor meinen Augen, dann fiel ich ins bodenlose dunkle Nichts.

       ST879

      Schritte näherten sich meiner Zelle. Ich setzte mich mühsam auf und zuckte zusammen, als meine schmerzenden Muskeln protestierten. Sitzen war die schlimmste Position, wenn man bedachte, wie wund mein Hintern war. Unliebsame Erinnerungen an die Stunden mit Rape tauchten aus den Tiefen meines Unterbewusstseins an die Oberfläche.

       „Jetzt wo dein Stecher tot ist, musst du dich furchtbar einsam fühlen, kleine Pussycat.“

       „Verpiss dich, Rape!“, hatte ich ihn angefahren und zeigte ihm meine Krallen.

       „Pussycat hat ihre Krallen ausgefahren. Das macht nichts. Wenn du erst gefesselt auf dem Tisch liegst, dann nutzen dir deine Krallen auch nichts mehr!“

      

      „Du hast Besuch!“, riss mich eine Stimme aus den Erinnerungen.

      Ich blickte rüber zu den Gittern, welche meine Zelle zum Gang abtrennten. Sechs Wachen standen davor. Zwei von ihnen trugen zwischen sich einen offensichtlich bewusstlosen Mann. Ich konnte an der Kopfform erkennen, dass es sich um einen Alien Breed handelte. Was zum Teufel? Ich hatte gedacht, dass BJ278 der einzige männliche Alien Breed auf dieser Station gewesen war. Ich verspürte keine Gewissensbisse wegen BJ278’s Tod. Wenn ich könnte, würde ich mit den Wachen dasselbe machen, wie mit BJ278, doch sie waren vorsichtig. Warum sie jetzt einen bewusstlosen Alien Breed zu mir sperrten war mir ein Rätsel. Sie mussten doch wissen, dass ich ihn töten würde, ehe er eine Chance bekam, mich zu vergewaltigen.

      Die Zelle wurde aufgeschlossen und die Wachen betraten den Raum. Während die zwei Träger den Alien Breed auf dem Boden ablegten, kamen die anderen Vier auf mich zu. Ich sprang vom Bett, sodass die Schlafstätte zwischen mir und den Wachen stand. Meine Schmerzen ignorierte ich, sie waren ohnehin von dem plötzlichen Adrenalinstoß gedämpft. Was immer diese Bastarde mit mir vorhatten, ich würde kämpfen. Selbst in dem schlechten Zustand, indem ich war, konnte ich es mit vier von diesen Weicheiern aufnehmen.

      Die Vier ließen mich nicht aus den Augen, als sie näher kamen. Zwei von ihnen zogen kleine Waffen aus ihrem Gurt. Ich knurrte und sprang auf sie zu, doch die Betäubungspfeile trafen mich noch im Sprung. Alle vier Wachen sprangen zur Seite und ich landete hart auf dem Boden. Ich wollte mich aufrappeln, doch das Gift entfaltete bereits seine teuflische Wirkung. Ich kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an, wissend, dass ich den Kampf verlieren würde. Diese Droge war extrem wirkungsvoll. Innerhalb von Sekunden wurden meine Muskeln gelähmt und ich spürte, wie das große schwarze Nichts sich über mein Bewusstsein legte. Ich hasste diese verdammten Bastarde. Irgendwann würde meine Zeit kommen und dann würden sie für ihre Taten zahlen. Jeder Einzelne von ihnen.