Gina Keck. Daniela Dittel

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Название Gina Keck
Автор произведения Daniela Dittel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847642329



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an, um den Flüchtigen einzuholen und in die Burg zurückzubringen.

      «Ich muss es schaffen», ermutigte sich der Jüngling selbst.

      «Und wenn nicht, dann werde ich meiner Schwester die Botschaft zukommen lassen, die sie zu mir führt. Und dann wird sie mich befreien.»

      Mit einem flüchtigen Griff an seinen Gürtel vergewisserte er sich, dass der Beutel mit dem überaus wichtigen Inhalt noch an seinem Platz war.

      Endlich erklomm er die Spitze des Donnerbergs. Sein Blick schweifte über das weite Tal, das sich vor ihm auftat. Die alten hohen Laubbäume wirkten wie winzige rote und gelbe Farbkleckse auf der riesigen grünen Fläche, durch die sich der dunklen Fluss schlängelte, der genau dort in die Tiefe stürzte, wo Herbst gerade stand.

      Das laute Grollen, das herauf drang und das leichte Beben unter Herbsts Füßen, ließen ihn erahnen, mit welcher Kraft die Wassermassen dort unten auftrafen. Zurecht nannte ihn der Volksmund 'Donnerberg'.

      Die wütenden Flüche seiner Verfolger, die nun deutlich zu hören waren, rissen den Jungen aus seinen Gedanken. Sie hatten ihre Pferde zurück gelassen und näherten sich nun auf dem unwegsamen Gelände zu Fuß. Es trennten sie nur noch ein paar steile Meter von ihrem Flüchtigen.

      Herbst stand am Rand des Wasserfalls und richtete seine Hände gen Himmel, als bitte er den Allmächtigen um ein rettendes Wunder. Tatsächlich erhob sich ein starker Wind, der die Wachen daran hinderte, das letzte Stück des Bergs hinaufzuklettern. Ohnmächtig beobachteten sie, wie sich eine kleine Windsäule aus Herbsts Händen erhob. Sie sahen, wie sie wuchs und wuchs und wuchs, bis sie letztendlich mit den schwarzen Wolken des Himmels verschmolz, die mittlerweile heraufgezogen waren. Die enorme Kraft mit der sich die Windsäule im Kreis drehte, sog sämtliche Waffen der Ritter in sich auf, während sich die hilflos ausgelieferten Männer an die nächstmöglichen Felsen klammerten oder dahinter Schutz suchten. Mit zusammengekniffenen Augen starrten sie angestrengt durch den aufwirbelnden Staub und erkannten undeutlich, wie Herbst in das Auge des Wirbelsturms trat und darin verschwand. Sie sahen nicht, wie er in rasender Geschwindigkeit Meter für Meter dem Fuße des Berges entgegen rutschte und durch den feinen Nebel des Wasserfalls verhüllt, sicher auf der Erde landete.

      Einige der mutigsten Männer trotzten dem Sturm und folgten wagemutig dem Jungen in das Innere der Windsäule, ohne zu wissen, was dort geschehen würde. Sie rutschten ebenfalls in die Tiefe, doch just in dem Augenblick als der Junge mit seinen Füßen den Boden berührte, löste sich der Wirbelsturm auf. Die Männer stürzten mit den Wassermassen hinab und versanken in den tosenden Fluten.

      Herbst war klar, dass ihm nur ein kleiner Vorsprung blieb, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Es musste ihm gelingen, zu den Steinstatuen im Eichenwald zu gelangen, um von dort aus in seine Welt zurückzukehren.

      Achtsam, um nicht in die Hände von Ebersteins Mannen zu fallen, hielt er sich abseits der üblichen Wege und huschte leichtfüßig zwischen den schützenden Bäumen hindurch. Nur noch ein paar Schritte trennten ihn von den steinernen Figuren, die sich bereits vor ihm abzeichneten. Zögernd trat er auf die Lichtung und vernahm im selben Moment das Trampeln von Hufen. Herbst wirbelte herum und sah aus den Augenwinkeln den Grafen und einige seiner Männer im wilden Galopp heran preschen.

      Geistesgegenwärtig sprintete der Junge auf die Statuen los. Hinter ihm wirbelten braune, welke Blätter vom Boden auf und verbargen ihn kurzweilig. Eberstein sprengte mit seinem schwarzen Ross hindurch und die Blätter wirbelten auseinander. Es entbrannte ein ungleicher Wettlauf. Im wilden Galopp setzte der Hüne auf seinem kräftigen Pferd dem Jungen nach. Der Abstand der Beiden schmolz auf wenige Zentimeter zusammen, ebenso der Abstand zu den Statuen. Herbst streckte bereits seinen Arm nach der Seinigen aus, als Eberstein den Kopf seines Pferdes nach oben riss und mit einem gewaltigen Sprung über den Kopf des Jungen hinwegsetzte. Nun riss er das Tier gewaltsam zurück und kam kurz vor den Statuen zum Stehen. Er positionierte sich quer vor die drei Felsen und griente siegesgewiss.

      Als dem Jungen klar wurde, dass der Weg in seine Welt versperrt war und Eberstein für dieses Mal gesiegt hatte, hielt er keineswegs in seinem Schritt inne, sondern verstärkte ihn. Er griff nach dem Beutel an seinem Gürtel und löste ihn, sank auf seine Knie und schlitterte auf dem knisternden Laub unter das Pferd des Grafen, sodass es wiehernd in die Höhe stieg. Dabei löste er den Knoten des Beutels und versteckte ihn am Fuße seiner Statue.

      «Ihr wisst, was ihr zu tun habt», flüsterte er leise.

      Dann ergab er sich dem Grafen.

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