Mordsriecher Tatort Böblingen. Heinrich Düllmann

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Название Mordsriecher Tatort Böblingen
Автор произведения Heinrich Düllmann
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738091717



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      Heinrich Düllmann

      Mordsriecher Tatort Böblingen

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Es war ein milder Frühlingsabend. Dirk Schnabel schlenderte über den Bürgersteig vor einem Hochhaus in Böblingen und spielte auf seinem iPhone OnlineFussballManager. Plötzlich schrie ein Kind aus einem der oberen Stockwerke, was ihn kaum in seiner Konzentration störte. Vielmehr schmunzelte der dreifache Vater sogar über die Lärmbelästigung, um die er sich ausnahmsweise nicht kümmern musste. Er genoss es, ungestört spielen zu können. Zu Hause konnte er sich selten konzentriert dem Strategiespiel widmen. Da er bei der Arbeit keine Gelegenheit hatte, sich um das Spiel zu kümmern, wollte er das unbedingt vor der Rückkehr erledigen.

      Er setzte sich auf eine Bank und merkte bei den umfangreichen Einstellungen nicht, dass das Kind aufgehört hatte zu schreien.

      Plötzlich riss er blitzschnell den Kopf hoch und sprang auf, weil ihn ein schriller Hilferuf aufschreckte.

      »Friediiiiiiiii«

      Er sah eine Frau mit einem Kind über die Brüstung eines Balkons fallen. Die Krone eines Baumes federte den Sturz nur wenig ab. Beide krachten durch die Äste und landeten auf dem Rasen der Grünfläche. Für Sekunden stand Schnabel starr vor Schreck einfach nur da. Die Frau lag auf dem Rücken, das Kind auf ihr.

      Als er die Unglücksstelle erreichte, bewegte sich das Kind, das drei oder vier Jahre alt sein mochte. Es ertastete ein Stofftier, das unter dem Kopf hervoräugte. Daraufhin öffnete es die Augen, hob den Kopf und flüsterte:

      »Mama, Friedi ist auch da!«

      Hilflos blickte es auf das Gesicht der Mutter, die stumm und regungslos blieb.

      »Mama, Mama! Was ist los?«

      Verzweifelt schüttelte das Kind die Mutter an den Schultern, dennoch reagierte sie nicht. Daraufhin krabbelte es von der Mutter hinunter, um sich dann ganz dicht an sie zu schmiegen, sodass es ihr direkt ins Ohr flüstern konnte:

      »Aufwachen, Mama! Mama, aufwachen!«

      Doch sie wachte nicht auf. Das Kind weinte und streichelte ihre Wange.

      Wie ein Lauffeuer hatte sich das Unglück herumgesprochen und sofort viele Leute angelockt. Es herrschte eine beklemmende Atmosphäre. Fassungslos starrten die herbeigeeilten Personen auf die Unfallstelle. Einige Schaulustige zeigten jedoch wenig Anteilnahme, sondern gafften die Verunglückten einfach nur aus nächster Nähe an. Ein junger Mann fotografierte sogar die beiden Körper mit seinem Handy.

      Dirk Schnabel kam sich in der Menschenansammlung verloren vor. Immer mehr Leute strömten herbei und drängten ihn unsanft zur Seite, um schneller voranzukommen. Da stand unvermittelt ein Mann neben ihm, der sich erkundigte, was denn geschehen sei.

      »Eine Frau ist mit einem Kind vom Balkon gestürzt. Sieht nicht gut aus!«, stammelte Schnabel und zeigte auf den vierten oder fünften Stock.

      »Wo? Von dort oben?«, fragte der andere Mann fassungslos.

      »Nicht auszudenken, wenn das unsere Wohnung ist!«, sagte er leise vor sich hin. Dann drehte er sich blitzschnell um und schrie in die Menge hinein:

      »Lassen Sie mich durch! Macht Platz! Das ist meine Familie!«

      Er machte sich so durchdringend bemerkbar, dass die Leute bereitwillig eine Gasse bildeten, durch die er sich drängte.

      »Oh, mein Gott!«, klagte der zu Tode erschrockene Mann und schlug sich die Hände vors Gesicht, nachdem er seine Frau und Tochter erblickt hatte. Völlig aufgewühlt trat er dicht an sie heran und bückte sich zu ihnen hinunter.

      »Papa«, flüsterte das Mädchen kraftlos. Die Kleine ergriff einen Zipfel seines Pullovers und zupfte vorsichtig daran. Daraufhin half er ihr vorsichtig auf und prüfte, ob sie verletzt war. Behutsam nahm er sie in die Arme. Sie schien wohlbehalten.

      »Linda! Dir ist nichts passiert«, sagte er erleichtert.

      »Gott sei Dank.«

      Als sein Blick jedoch auf seine Frau fiel, stellte er seine Tochter wieder auf dem Boden ab und ging in die Hocke.

      »Mama redet nicht.«

      Die Kleine blickte weinend ihren Vater an, der wie versteinert auf den leblosen und blutverschmierten