Anele - Der Winter ist kalt in Afrika. Marian Liebknecht

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Название Anele - Der Winter ist kalt in Afrika
Автор произведения Marian Liebknecht
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847634409



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hätte verhalten sollen, wir haben ja über alles geredet. Außerdem ist es nicht so, dass ich sie seither nicht mehr gesehen hätte, und sie machte nie den Eindruck, ernsthaft erkrankt zu sein“, sagte Piet.

      „Vielleicht eine psychische Krankheit, Depressionen. Eine Schwangerschaft kann das manchmal auslösen“, setzte Piet seine Vermutungen fort.

      „So starke Depressionen, dass sie abtreibt, ohne mit mir vorher zu reden und sich anschließend unverzüglich scheiden lässt? Ehrlich gesagt, möchte ich mir nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, das habe ich lange genug jeden Tag getan. Jetzt will ich es nicht mehr wissen, es hat keine Bedeutung mehr für mich, ich habe damit abgeschlossen. Damals wollte sie mir nichts sagen, jetzt will ich nichts mehr hören.“

      „Das klingt, als hättest du die Möglichkeit, sie zu fragen, was damals passiert ist, willst es aber nicht tun“, stellte Piet fest. Philipp fragte sich, ob dieser Holländer den sechsten Sinn hatte, oder ob sich aus dem, was er gesagt hatte, wirklich diese Schlussfolgerung ergab. Zum Glück sprach Piet weiter, ohne auf eine Antwort von Philipp zu warten.

      „Hast du ihr vielleicht einen Grund gegeben, so zu reagieren?“

      „Du meinst, ob ich sie betrogen habe? Glaubst du wirklich, ich würde dir diese ganze Geschichte erzählen und dabei verschweigen, dass ich der bin, der es faustdick hinter den Ohren hat?“ entrüstete Philipp sich.

      „Na, na, es muss ja nicht gleich Ehebruch sein, vielleicht ein bisschen vernachlässigt, zu viel zu tun oder so was. Frauen reagieren auf so was oft mit völligem Unverständnis, unberechenbar, reden oft gar nicht vorher, drehen plötzlich durch, das kommt immer wieder vor:“ sagte Piet.

      „Oh, da sitzt mir ein absoluter Frauenexperte gegenüber und ich habe es bisher gar nicht gemerkt“, erwiderte Philipp und beide mussten lachen.

      „Ja, die Frauen, das ist eine eigene Geschichte“, sagte Piet sinnierend.

      „Wie war eigentlich deine Ehe und woran ist deine Frau gestorben?“, fragte Philipp plötzlich, da er das Recht zu haben glaubte, auch etwas mehr zu erfahren, nachdem er selbst Einiges von sich erzählt hatte.

      Piet wurde ernst. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich habe meine Frau in Holland kennen gelernt, kurz nachdem ich zu arbeiten begonnen hatte, und wir hatten eine glückliche Ehe. Dann passierte dieser furchtbare Unfall und seit damals bin ich wieder allein und habe auch keine Ambitionen, diesen Zustand zu ändern. Ein Jahr nach dem Unfall ging ich nach Österreich, ein Intermezzo, das demnächst zu Ende sein wird, wie ich hoffe.“

      „Das tut mir leid!“ Philipp fiel nichts besseres ein, er meinte es aber ehrlich. Dennoch kam es ihm irgendwie seltsam vor, dass Piet so gar nichts Genaueres darüber sagen wollte. Immerhin war es schon sehr lange her und er war ja auch sonst nicht gerade ein wortkarger Typ.

      „Komm, wir trinken noch ein Glas!“, sagte Piet plötzlich, und schenkte nach. Philipp, der normalerweise nach zwei Gläsern Schluss machte, ließ sich überreden, vor allem da Protest ohnehin nutzlos gewesen wäre.

      „Wir müssen auf unsere bevorstehende gemeinsame Zeit in Afrika trinken. Schließlich werden wir, wenn ich es richtig verstanden habe, ziemlich eng zusammen arbeiten. Du organisierst die ganze Genossenschaft samt dem Kreditkram und ich werde mich um die Maschinen kümmern. Zum Wohl!“ Sie stießen an. Der italienische Wein, den sie tranken, lief hinunter wie Öl, Piet schien sich darin gut auszukennen.

      „Also ganz ehrlich“, sagte Piet, „ich kann mir unter der ganzen Sache noch gar nichts vorstellen. Irgendwie ist es ein richtiges Abenteuer.“

      „Mir geht’s genauso. Ich hoffe nur, dass ich meiner Aufgabe dort unten auch gewachsen bin. Bisher habe ich noch nie versucht, vollkommen selbständig etwas auf die Beine zu stellen“, erwiderte Philipp.

      „Du wirst doch keine Angst haben, das schaffst du mit links, außerdem bin ich ja schließlich auch noch da. Wo zwei Köpfe etwas prüfen, da kann nichts schief gehen. Also, ich freu‘ mich schon auf unsere gemeinsame Arbeit dort unten. Komm‘, spielen wir noch eine Partie Schach!“ sagte Piet und begann, die Figuren neu aufzustellen.

      „Nach der Partie muss ich aber los“, bemerkte Philipp. Wenn er auch noch nicht alles von Piet wusste und dieser sicher auch seine Ecken und Kanten haben würde, so konnte er sich doch vorstellen, dass sie beide bestens miteinander auskommen und sich in Afrika gut ergänzen würden. Langsam wurde ihm bewusst, dass dieses Afrika, dem sie alle entgegen fieberten, nicht nur eine Idee war, sondern dass es kommen würde, was immer es auch bringen mochte.

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