Название | Die Sümpfe |
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Автор произведения | Gerhard Wolff |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738051582 |
Tom dankte kopfschüttelnd für den Vorschlag, ging weiter und passierte die anderen Bettler.
„Was für ein Schmutz!“, dachte er wieder, blieb stehen und betrachtete die Straße. Überall lag alles voller Papiertüten, Zigarettenschachteln, Kaugummis, Getränkebechern und so weiter. „Was für eine eklige Gegend!“ Die Waren aus den Hochglanzschaufenstern der Kaufhäuser spiegelten sich in den Pfützen auf dem Asphalt, denn es hatte geregnet. Tom musste an die grünen Wiesen seines Hofes denken. Und dann erinnerte er sich auch an den dummen, sturen, versoffenen Vater, der alles kaputt gemacht hatte.
Er ging weiter. Plötzlich wurde eine Türe neben ihm aufgerissen, ein Mann sprang heraus und übergab sich direkt neben ihm. Das Erbrochene spritzte bis auf seine Schuhe. Er wandte sich angeekelt ab, konnte jedoch noch durch die zugleitende Eingangstür der Bar, aus der der Mann gekommen war, erkennen, wie drinnen der Alkohol wohl in Strömen floss.
Tom stolperte weiter, wischte seine Schuhe an einer Litfaßsäule ab, nicht ohne von Passanten darauf angesprochen zu werden. „Einfach mal das dumme Maul halten!“, fuhr es ihm durch den Kopf, aber er schwieg, weil er wieder an seine grünen Felder denken musste.
Er strauchelte weiter, erkannte, dass er das Rotlichtmilieu erreicht hatte.
Ein Mann stand splitternackt in einem Schaufenster und hielt sich nur ein Feigenblatt vor sein Geschlechtsteil. Als Tom vorüberging, tat er das Feigenblatt weg.
Tom fuhr erschrocken zurück.
Da lachte der Mann schallend.
Tom ging weiter. Ständig wurde er von Männern aufgefordert, mit hineinzukommen. Er war froh, als er endlich das Milieu hinter sich gelassen hatte. „Was für ein Schmutz!“, dachte er.
Aber nun war er in einer der Vorstädte angekommen. Hier spendeten nur die Straßenlaternen fahles Licht. Er ging weiter, wusste nicht, was er tun sollte, schließlich kam er an einem Lokal vorbei, aus dem es gut roch. Er spürte großen Hunger. Er hatte noch nicht zu Abend gegessen. Er holte sein letztes Geld heraus und stellte fest, dass es für ein gutes Abendessen reichte. Dann ging er hinein.
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