Kurzgeschichten Band I. Anna Katharina Bodenbach

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Название Kurzgeschichten Band I
Автор произведения Anna Katharina Bodenbach
Жанр Языкознание
Серия Kurzgeschichten
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742713643



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Nach einer Weile legte Eric noch einmal nach. Es war faszinierend und einschläfernd zugleich, das Geschehen zu beobachten, und noch bevor er seinen Bruder wecken konnte, schlief Eric ein.

      Als Eric am nächsten Morgen die Augen öffnete, hörte er die Vögel zwitschern. Er sah auf, und die Sonne schien bereits durch das Blätterdach der Bäume. Schlagartig war er wach und sprang auf. Sein Blick huschte sofort zu der Feuerstelle. Nichts war von dem Feuer übriggeblieben.

      Nur ein kümmerlicher, leicht qualmender Haufen Asche war dort. Er hielt seine Hand darüber. Die Asche strahlte noch immer Wärme ab, also musste die Glut im Inneren bis zum Morgen durchgehalten haben.

      »Jan, wach auf!« Eric rüttelte seinen Bruder wach, der zerknautscht aufblickte.

      »Es ist ja schon Morgen. Warst du die ganze Nacht wach?« Jan setzte sich auf und sah zu der leeren Feuerstelle.

      »Wo ist das Ei?«

      »Ich weiß es nicht«, antwortete Eric. »Ich bin auch eingeschlafen.«

      Jan rappelte sich auf, suchte einen Stock und begann, in der Asche herumzustochern.

      »Da ist nichts mehr«, sagte er betreten. »Du hast unser Ei verbrannt, Eric. Ich wusste von Anfang an, dass es keine gute Idee war.«

      »Doch du hast mich nicht davon abgehalten, also bist du genauso schuld wie ich, Jan!«, schnaubte Eric und stieß seinen Bruder zur Seite, um selbst noch einmal den Aschehaufen zu inspizieren. Mit demselben Ergebnis:

      nichts.

      Die beiden Jungs begannen, immer heftiger miteinander zu streiten, bis beide plötzlich innehielten. Aus der Asche schnellte eine Stichflamme gen Himmel. Aus der Feuerstelle loderten plötzlich neue Flammen auf, obwohl

      sie gar kein Holz mehr zum Zehren hatten. Jan und Eric traten sicherheitshalber einen Schritt zurück. Beide starrten mit offenen Mündern die gelben Flammen an. Grell wechselten sie ihre Farbe plötzlich ins Rote, sodass sie ihre Augen vor der Helligkeit schützen mussten. Als das Schauspiel vorüber war, trauten die beiden ihren Augen kaum. Mitten in der Feuerstelle saß ein kleiner, etwas zerrupft aussehender Vogel und schaute sie mit großen Augen an.

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