Schattenjäger. Katrin Lindemann

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Название Schattenjäger
Автор произведения Katrin Lindemann
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847634737



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Man diese Geschichte hatte ihn getroffen. Ich hatte mich schnell wieder gefasst. Wenn ich mich auf etwas anderes konzentrierte, konnte ich etwas unangenehmes schnell wieder bei Seite schieben. Und diese Erinnerung schob ich nur zu gern von mir weg. Was dann von ihm kam, traf mich völlig unvorbereitet. „Wie lange wirst du noch bei mir bleiben?“ Hä was? Ich musste erstmal schalten. Komisch, dass er das jetzt fragte. „Bis morgen Nacht, wenn du es wünschst. Dann muss ich aufbrechen. Du weißt meine.“ – „Deine Familie, ich weiß. Ich wünschte nur…“ Was? Red schon weiter wollte ich sagen. Ich wollte ihn nicht drängen, aber ich war so neugierig was er sagen wollte. Ich legte meine Hand unter sein Kinn, hob seinen Kopf und zwang ihn mich anzusehen. „Was wünscht du dir?“ fragte ich leise und mit lieblicher Stimme um ihn nicht zu drängen. „Dass du länger bleiben könntest!“ Jetzt hatte ich fast vergessen wie ich hieß. Was redete er denn da? Er wollte dass ich mehr Zeit für ihn hatte? Wo kam das denn auf einmal her? „Ich verstehe kein Wort.“ Brachte ich ehrlich heraus. Das musste er mir mal erklären. Und ich hoffte inständig, dass er es tun würde. Als er weiterhin meinem Blick stand hielt, platzte ich fast vor Neugier. „Ich habe dich vermisst, Kate. Als ich hier allein war die Monate. Deutschland zu verlassen ist mir schwer gefallen, weil ich dich damit verlassen musste. Ich habe absichtlich keinen Kontakt mehr zu dir gesucht, um einen Abschied leichter zu machen. Eine weitere Nacht mit dir und der Abschied hätte mich zu sehr getroffen.“ Die Ehrlichkeit lag in seiner Stimme und in seinem Blick. Aber ich verstand das immer noch nicht. „Aber du hattest auch andere Frauen in Deutschland, ich war nicht die einzige. Und du hast mich sowas von ignoriert und abgewiesen, dass ich….Was ist?“ Sein Blick hatte sich verändert. Ungläubig zog er eine Augenbraue hoch. „Wer sagt, ich hatte noch andere Frauen?“- „War das etwa nicht so?“-„Nein. Wer hat das behauptet?“ War er etwa…? Ja er war sauer. Wieso das denn? „Ähm Mandy hat das Toby erzählt und Markus hat es Janni bestätigt.“ Er funkelte mich an. Hey ich konnte nichts dafür. Wäre ich nicht aus Marmor, hätte ich jetzt Angst bekommen. Und ich glaube die Tatsache wurde ihm auch wieder bewusst. Ich setzte mich lieber neben ihn, ließ ihm Luft zum atmen. „Ich habe in den 2 Monaten in Deutschland nur dich angefasst, nicht eine andere. Das verspreche ich dir!“ Nach diesem Satz zwischen zusammengebissenen Zähnen sah er mich wieder an. Sicher wollte er abschätzen, ob ich ihm glaubte. Seinem Blick nach, tat ich das. Er meinte es ernst. Aber ich nickte nur. „Hast du mir deswegen nie wieder geschrieben?“ Wieder konnte ich nur nicken auf diese Frage von ihm. Jetzt stand er tatsächlich auf, fuhr sich durch die Haare und begann im Zimmer umher zu laufen. Ich glaube ich guckte etwas verwirrt drein. Ließen mich die anderen etwa im Irrglaube? Hatte es Janni wirklich nur erfunden, damit es mir besser ging? Damit ich ihn schneller anhakte? Offensichtlich. Jetzt wurde ich sauer. Sie ließ mich von dem Mann schlechtes denken, in den ich mich verschossen hatte. Machte ihn mies, damit ich ihn schneller vergaß. Oh man das würde eine Diskussion geben, wenn ich zurück war. Bei dem Gedanken knurrte ich, was Adrian erschreckte und er fuhr herum. Ich blickte zu ihm auf, wollte die Wahrheit in seinen Augen lesen. „Sie haben mich angelogen, richtig? Damit ich dich vergesse, über dich hinweg komme, dich abhake als einen Stripper der sich wie alle anderen verhält und mit dem man nur etwas Spaß haben kann.“ Ich hatte nicht mitbekommen wie ich aufgestanden war. Ich kochte innerlich und wenn ich Adrian nicht verletzen wollte, musste ich hier schleunigst raus. „So wie es aussieht? Ich schwöre dir, ich habe mit keiner anderen Frau was gehabt und seid dem auch hier nicht mehr.“Er wich eine Schritt vor mir zurück. Machte ich ihm Angst? Egal, ich musste verschwinden und mich beruhigen. Das letzte was ich mitbekam war wir ein Knurren aus meiner Kehle wich. Das nächste was ich sah, waren die Dächer die unter mir hinweg flogen. Ich rannte aus der Stadt raus in den nächst besten Wald. Hier flogen erst einmal ein par Bäume durch die Gegend und wurden zu Spänen erarbeitet. Ich tobte mich eine Weile aus, bis ich mich endlich umsah. Chaos. Na egal, ich war tief im Wald und hatte maximal ein par Eichhörnchen erschreckt. Mein Handy in meiner Tasche summte vor sich hin. Hatte es das schon eine Weile getan? Ich wusste es nicht. Also holte ich es aus meiner Tasche. Adrian versuchte seit einer Stunde mich zu erreichen. Oh je. Ich hatte ihn sicher erschreckt. 3sms in denen er mir sagte, ich solle zurück kommen. Eine in der stand, dass wir schon so wenig Zeit hatten. Er hatte Recht. Ich schüttelte das letzte bisschen Wut ab und machte mich auf den Rückweg. Mein Handy ließ ich klingeln. Schneller als eine Gewehrkugel stand ich wieder in seinem Flur im Schatten. Mein Blick ins Wohnzimmer gerichtet, wo Adrian auf dem Balkon stand und immer noch versuchte mich zu erreichen. Man musste ich schnell sein, wenn er nicht einmal bemerkt hat, wie ich an ihm vorbei bin. „Ich bin hier.“ Sagte ich leise, ich versuchte ihn nicht zu erschrecken. Vergebens. Er drehte sich überrascht um und ließ beinah das Telefon fallen. „Verzeih. Ich musste gehen. Ich wollte dich nicht verletzen.“ Ohne Zögern kam er auf mich zu, nahm mich in den Arm und küsste mich erleichtert. „War das die Wahrheit?“ fragte er jetzt. „Ja natürlich, ich war so wütend, dass ich besser…“ – „Das meine ich nicht.“ Unterbrach er mich. Hä? „Was du vorhin gesagt hast meine ich, bevor du verschwunden bist.“ Ich wartete ob weitere Erklärungen kamen. Und sie kamen. „Du meintest, du musstest über mich hinweg kommen?“ Oh, das meinte er. Ich musste mich räuspern. „Ähm ja sicher war das die Wahrheit. Ich hatte mich verliebt.“ So nun war das auch raus, mal sehen ob er jetzt wieder einen Rückzieher machen würde. Aber nichts da, er grinste mich breit an. „Du auch?“ fragte er wieder. Ja natürlich du nichts ahnender….Moment mal, auch? Ich glaube in dem Moment entgleisten meine Gesichtszüge. „Was meinst du denn mit auch?“- „Hast du das noch nicht verstanden? Mir geht es nicht anders mit dir. Das ist schon seid Aug so, seit ich dich etwas kennen gelernt hatte.“ Er hatte sich in mich verliebt? Im August? Als ich noch ein Mensch war? Ein langweiliger nicht mal richtig hübscher Mensch? Der verarscht mich doch! Wie als Widerspruch auf meine Gedanken wurde ich so liebevoll geküsst, dass mir der Atem weg blieb. Nur gut, dass ich nicht atmen musste wenn es drauf ankam. Ich legte wie automatisch meine Arme um den warmen Körper der mich an sich zog. Und schon wieder verlor ich beinah den Verstand. Was passierte hier eigentlich? Hatten wir uns etwas grade gestanden, dass wir ineinander verliebt waren? Das ging doch alles viel zu weit, oder? Ich wusste es einfach nicht mehr, ich wusste gar nichts mehr. Dann wurde der Kuss heftiger und ich fühlte seine Hände unter meinem Top auf der Haut meines Rückens. Ach scheiß drauf, was machte denn schon Spaß wenn es nicht kompliziert war? Innerhalb der nächsten Stunden dachte ich an nichts anderes, als daran wie ich ihm noch näher kommen konnte, als ich es ohnehin schon war. Ein kleiner Teil von mir hoffte, dass ich keine blauen Flecken verursachen würde, aber im Grund war es mir auch egal. Meine Vorsicht rettete sein Leben und darauf kam es im Grunde an. Ich vergaß mich vollkommen. Was nicht grad vorteilhaft sein sollte. Denn in einem vollkommenen Augenblick, biss ich zu.

      „Es tut mir so leid, wirklich.“- „Jetzt hör endlich auf dich zu entschuldigen. Es war mein Ernst, als ich sagte es war in Ordnung so!“ Ich verdrehte die Augen. Die Wunde an seiner Schulter war nicht tief und hatte schon lange aufgehört zu bluten. Es war jetzt ca 20 Minuten her, dass ich mich im Augenblick unseres Glücks nicht mehr kontrollieren konnte. Und jetzt hatte ich auch noch ein schrecklich schlechtes Gewissen. Adrian hatte nicht einmal gezuckt, als ich zugebissen habe, als ich von ihm trank. Im Gegenteil, ihm gefiel es sogar. Glücklich gestöhnt hatte er noch. Nur gut, dass ich nicht gezielt hatte. Oh man, wie er geschmeckt hatte, was für ein Rausch in den mich gas ganze versetzt hat. Schluss damit, ermahnte ich mich. Sowas durfte nie wieder passieren. Ich stand im Flur gegen die Wand gelehnt und er direkt vor mir, wollte mich zur Vernunft bringen. Ich konnte nicht fassen, dass er versuchte mich aufzumuntern. „Wie kannst du das nur gut gefunden haben? Ich hab dich gebissen verflucht, Sowas darf doch nicht passieren. Bei keinem normalen Paar würde so etwas jeh passieren.“ Wieso lächelte er mich denn jetzt auch noch an? „Naja ganz normal sind wir wohl nicht, oder? Und genau deswegen ist es auch in Ordnung. Ich weiß, was du bist und was in deiner Natur liegt. Also hör jetzt endlich auf dir Vorwürfe zu machen. Wenn es dir nicht gefallen hat, tut es mir leid. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares erlebt. Es fühlte sich gut an!“ Ich starrte ihn ungläubig an. „Was redest du da? Glaubst du weil ich mich entschuldige, wäre es für mich nicht absolut perfekt gewesen? Das Unglaublichste was ich jeh erlebt habe? Dann bist du echt doof!“ Er lachte mich an, oder lachte er mich aus? Mir war es fast schon egal, wenn mich die Wunde an seiner Schulter nicht so anstarren würde. „Warum machst du dir dann solche Sorgen?“ Der Mann hatte noch immer nicht verstanden wie gefährlich ich war.