Dämon III. Alfred Broi

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Название Dämon III
Автор произведения Alfred Broi
Жанр Языкознание
Серия Dämon
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742795526



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Blick wurde plötzlich aber sehr ängstlich. „Musst du jetzt schon wieder gehen?“

      Eric sah sie einen Moment ausdruckslos an, dann huschte ein Lächeln über seine Lippen. „Nein!“ Er schüttelte den Kopf und schloss sie kurz in seine Arme. „Ich kann noch nicht!“ Schon im nächsten Moment wurde sein Blick sehr ernst und hart. „Ihr seid noch immer in größter Gefahr!“ Er wartete, bis er in Taleas Augen Erkenntnis sehen konnte, dann wandte er sich an Peter und Francesca. „Wer hat das Tor zur Hölle?“

      Francesca reagierte nicht sofort, denn sie war in Gedanken sehr weit weg.

      „Francesca?“ fragte Peter.

      Die Stimme ihres Nebenmannes holte sie zurück. Sie erschrak mit einem leisen Aufschrei und blinzelte etwas verlegen. „Ich! Ich habe es!“ Sie spürte, dass sie die Pyramide tatsächlich in ihrer linken Hand hielt und hob sie an.

      Eric nickte, dann blickte er auf den Hubschrauber und schließlich zu Peter. „Fliegt der noch?“

      Peter verzog das Gesicht. „Ich denke schon. Aber sicher nicht mehr lange!“

      „Das muss reichen!“ Eric zog Talea sanft mit sich zu den anderen und schaute dabei mit besorgtem Blick zum Himmel. „Los geht’s!“ Als er sah, dass ihn alle aber nur fragend anschauten, anstatt sich zu bewegen, fügte er hinzu. „Wir müssen zuerst einmal von hier weg. Alles Weitere gibt es während des Fluges!“ Wieder blickte er zum Himmel und es schien, als würde er finsterer werden. Ohne zu zögern, schob er Talea in das Innere der Maschine und setzte sich neben sie.

      Peter schaute ihn einen Moment etwas überrascht an, doch dann nickte er der Alten zu, die daraufhin neben ihm Platz nahm. Peter startete die Maschine, die nur würgend und ächzend ansprang, dann jedoch schnell auf Touren kam, wenngleich sie sehr laut blieb und irgendwie blubberte. Als Peter das Höhenruder aktivierte, verzog sich sein Gesicht wieder zu einer gequälten Grimasse, doch letztlich war er ein viel zu guter Pilot, als dass er es nicht schaffte, den Helikopter in die Luft zu bekommen. Dass er jedoch beständig mit dem Heck hin und her torkelte, eine deutliche Schlagseite nach links besaß und teilweise dichter Qualm aus dem Motorblock waberte, konnte er natürlich nicht verhindern.

      „Wohin?“ rief er dann nach hinten, als er sich einigermaßen an die maroden Flugeigenschaften gewöhnt hatte.

      Francesca drehte ihren Kopf zurück und sah Eric mit großen Augen an. Auch Talea blickte zu ihm.

      „Wo ist das nächste Kühlhaus?“

      „Kühlhaus?“ Francesca zog ihre Augenbrauen zusammen.

      Doch Eric nickte nur. „Wir müssen das Tor in Sicherheit bringen!“

      „In Sicherheit?“ Peter musste einmal verächtlich lachen. „Ja klar!“

      „Wie sollen wir das denn machen?“ Talea schaute ihren Mann direkt an. „Das verdammte Ding zieht diese Biester an, wie Mücken das Licht. Egal, wo wir sind!“ Ihre Stimme und ihr Gesichtsausdruck zeigten Hoffnungslosigkeit.

      Doch Eric musste sich ein Lächeln verkneifen. „Nicht ganz!“ Alle starrten ihn an. „Wenn man die Pyramide herunter kühlt, werden ihre Signale schwächer!“ Er schaute Talea wehmütig an. „Aber du hast Recht. Gänzlich ausschalten kann man es nicht!“

      Für einen Moment trat Stille ein, dann meinte Peter. „Ein Kühlhaus also!“ Er verzog säuerlich die Lippen, betätigte jedoch sofort sein Headset und stellte eine Verbindung zu Mainstream her. „Ja, Peter hier!“ sagte er und lauschte kurz. „Ja, alles okay. Aber auch reichlich…!“ Er blickte zurück zu Eric. „…irrsinnig!“ Er lauschte nochmals, dann brummte er. „Ja, peil mein Signal an und dann such mir das nächste Kühlhaus heraus!“ Er verstummte, dann hob er genervt an. „Was weiß denn ich? In einem….!“ Sein Gesicht zeigte Unsicherheit. „…einem…!“

      „Schlachthof!“ rief Talea unvermittelt und alle starrten sie überrascht an. Dann aber nickten sie anerkennend.

      „Genau!“ Peter war sichtlich zufrieden. „In einem Schlachthof! Also los, Kleine, mach schon! Wir haben echt nicht viel Zeit!“

      „Falsch!“ Das war Francesca und sie deutete mit finsterer Miene links aus dem Helikopter heraus in den Himmel. Die Blicke der anderen folgten ihr und als auch sie die drei dunklen Körper erkannten, die ihnen folgten und immer näher kamen, war klar, was sie meinte. „Unsere Zeit ist abgelaufen!“

      Im nächsten Moment wandte sich Peter wieder dem Headset zu. „Ja? Okay, prima!“ Er nickte und schaute dann auf den Radarschirm, wo nur einen Augenblick später ein rotes Signal auftauchte. „Ja, es ist auf dem Schirm! Super!“ Er nickte nochmals. „Danke und Ende!“ Er kappte die Verbindung.

      „Wie weit ist das?“ fragte Talea sofort.

      „Etwa zehn Meilen!“ erwiderte Peter mit gequälter Miene. Dabei warf er Eric einen verstohlenen Blick zu.

      „Okay!“ Der Schwarze erhob sich sofort. „Ich kümmere mich um die Dämonen, ihr fliegt zum Schlachthof!“

      „Aber…!“ Talea fuhr entsetzt herum. „…nein, das…!“ Sie verstummte mit trauriger Miene.

      Eric lächelte aufmunternd. „Hey Baby! Er wartete, bis seine Frau ihn ansah. „Ich bin ein Engel!“ Er grinste. „Engel sterben nicht!“ Er küsste sie kurz, aber heftig, dann schob er sich an ihr vorbei zur Außenseite des Hubschraubers. Dort stand er direkt hinter Peter, der ihn mit ernster Miene ansah.

      „Stimmt das?“ fragte er leise.

      Eric schüttelte kaum merklich den Kopf. „Aber kein Wort zu…!“

      Jetzt nickte Peter. „Keine Sorge!“ Er versuchte ein Lächeln, das ihm aber kaum gelang. „Viel Glück!“

      „Euch auch!“ Und damit stieß sich Eric ab und rauschte in bester Superman-Manier direkt auf ihre Verfolger zu.

      Während sich Peter wieder auf die Kontrolle des Helikopters konzentrierte, womit er mehr als genug zu tun hatte, beugte sich Talea bedrohlich weit aus der Maschine, um so lange wie möglich ihren Mann im Blick zu behalten. Leider mussten sie gerade in dem Moment einen Hügel überfliegen, als er auf die Dämonen traf. Es blitzte mehrmals grell auf, dann verschwand das Geschehen hinter den Felsen.

      Talea wandte sich ab und setzte sich wieder auf die Rücksitzbank. In ihren Augen waren Tränen und ihr Gesicht zeigte große Sorge und noch mehr Zweifel, denn natürlich wusste sie, dass Eric nicht die Wahrheit gesagt hatte.

      Er wurde genau in dem Moment wieder wach, als er rüde und knallhart der Länge nach zu Boden schlug. Ob ihn der Schmerz darüber zurück in die Wirklichkeit holte oder er seine Augen schon eine halbe Sekunde vorher geöffnet hatte, vermochte er nicht zu sagen – es spielte am Ende auch überhaupt keine Rolle.

      Allein wichtig war, dass Christopher innerhalb eines Wimpernschlags wieder hellwach war und sein ganzer Körper ein einziger, schierer Schmerz. Vor dem Aufschlag war nur tiefste Dunkelheit gewesen, doch jetzt, da er jeden Knochen im Leib spürte, wusste er auch wieder, was davor gewesen war.

      Unter sich konnte er einen harten Untergrund spüren, vielleicht aus Beton. Er war glatt, aber mit einer dünnen Staubschicht überzogen, die jetzt an seinem schweißnassen Gesicht klebte und ihm einen gespenstischen Ausdruck verlieh und sich mit dem Speichel vermischte, der ihm aus dem Mund lief. Tiefe, schwere Atemzüge sollten ihm dabei helfen, den Schmerz besser zu verkraften und schneller wieder klar zu werden. Das Bild vor seinen Augen war anfangs etwas verschwommen. Er konnte zunächst nur den dunklen Untergrund erkennen und einige verzerrte Lichter, wenn er zur Seite blickte. In seinen Ohren war ein dumpfes Hämmern in einem schnellen Rhythmus zu hören und Christopher brauchte ein paar Sekunden, bis er erkannte, dass es sein eigener, wilder Herzschlag war.

      Christopher nahm seine Kraft zusammen und drückte sich soweit in die Höhe, dass er sich auf seine Unterschenkel setzen konnte. Nach ein paar weiteren tiefen Atemzügen schärften