Название | Fluch der Vergangenheit |
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Автор произведения | Joann M. |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742708595 |
„Du hast recht.“, diesmal ließ Esin Leyla nicht zu Ende sprechen.
„Natürlich habe ich recht. Mach keinen Scheiß heute Abend.“
„Ich werd` mich bemühen...“
Zur Leylas erstaunen schlief Daniel auf dem Wohnzimmersofa, als sie samt Elias nach Hause kam, worauf der aufgeweckter Junge keine Rücksicht nahm.
„Papa, wir haben Plätzchen gebacken.“, rief er und stützte sich auf den schlafenden Daniel.
„Schön.“ Daniels heißere Stimme beunruhigte den Kleinen, worauf er sofort fragte: „Bist du wieder gesund?“.
„Ja. Ich bin wieder gesund, keine Angst. Nur ein wenig müde. Ich lege mich im Schlafzimmer hin, dann kannst du dich hier ausbreiten.“, lächelte er verlegen. Immer noch war es ihm unangenehm, dass ihn sein kleiner Sohn so sehen musste.
„Willst du nichts essen?“, fragte Leyla schnell nach, bevor Daniel im Schlafzimmer verschwand.
„Nein, nein. Ich habe keinen Appetit.“
Jetzt fiel auch Leyla auf, dass ihr Mann schmäler wie sonst wirkte. Obwohl sie geplant hat die Weihnachtsdekoration aus dem Keller zu holen, legte sie sich sofort schlafen nachdem sie Elias ins Bett gebracht hat. Mitten in der Nacht wurde sie von komischen Geräuschen wach und ahnte gleich was los war. Ihr Mann krampfte wieder. Sie hielt ihn fest so gut sie konnte und rief danach den Notarzt an. Elias schlief Gott sei dank tief und fest.
Als der Krankenwagen samt Leylas Mann fortfuhr, fing sie wie von Sinnen an zu weinen. Während sie den durchnässten Bettlacken wegzog weinte sie wie ein kleines Kind und konnte nicht begreifen, was gerade in ihrem Leben geschah. Der diensthabende Arzt war viel einfühlsamer und netter wie der vom vorigem Tag und meinte: „Wir werden ihn sicher paar Tage in der Klinik behalten, bis wir die Ursache für den Ausbruch der Krankheit kennen.“
Trotz eines schlechten Gewissens, blieb Leyla nichts anderes übrig, wie ihre verkaterte Schwester am nächsten Morgen zu wecken.
„Daniel ist wieder im Krankenhaus.“, sagte sie, bevor die Andere was sagen konnte.
„Schon wieder so ein Anfall?“
„Ja. Während er schlief...“, fing Leyla an zu weinen. Sie schloss sich im Bad ein damit der kleine Elias sie nicht so sehen musste.
„Okay. Okay. Ich brauche ´ne halbe Stunde, dann bin ich da.“
„Ich kann auch Elias zu dir bringen.“
„Neee, nicht so gut...Ich komme zu euch.“
Leyla atmete tief durch, da sie genau wusste, dass ihre Schwester die Nacht mit ihrem verheiratetem Chef verbracht hat und dieser anscheinend immer noch in ihrem Bett lag.
„Und? Hat er´s ihr gesagt?“
„Noch nicht. Aber er macht´s. Nach dem Urlaub macht er´s.“
„Na nun....“, seufzte Leyla. „Wer´s glaubt.“
„Hör auf. Er will sich wirklich trennen. Wenn er mich nicht lieben würde, wäre er schon in Kitzbühel.“
„Wenn er dich lieben würde, wäre er mit dir in Kitzbühel.“
„Danke. Danke für die aufmunternden Worte.“ Esin nahm es mit Humor hin. Sie war überzeugt davon, dass der Mann mit dem sie seit Jahren eine Affäre hatte sich schon bald zu ihr bekennen würde.
„Bin bei meiner Schwester. Ihr Mann ist wieder im Krankenhaus. Freue mich auf heute Abend. Love You.“, schrieb sie schnell einen Zettel, den sie neben dem noch schlafenden Robert hin platzierte.
Währenddessen erklärte Leyla ihrem Sohn: „Ich muss Papa im Laden helfen.“, log sie. „Tante Esin kommt gleich.“ Sie wollte Elias nicht mit der Wahrheit konfrontieren.
„Ich habe ihm gesagt, dass ich in den Laden muss. Er hat gestern nichts mitbekommen.“, sagte Leyla zu der sichtlich müden Esin, sobald diese durch die Tür kam. „Du siehst aus!“, lachte sie im gleichen Augenblick.
„Ich weiß. Wir sind um vier eingeschlafen. Er ist so...“
„Er ist ein Mann der dir dein Hirn rausgevögelt hat.“
„Ist nicht wahr.“, lachte Esin. „Gibt´s Kaffee?“
„Natürlich.“
„Sag jetzt, was war los?“, fragte Esin worauf Leyla ihr die nächtlichen Vorkommnisse erzählte.
„Schrecklich.“
„Ja.“, seufzte Leyla. „Ich fahre jetzt ins Krankenhaus und danach in den Laden. Ich kann Monika nicht alleine schuften lassen. Das Weihnachtsgeschäft ist keineswegs vergleichbar mit normalen Samstagen.“, sagte sie ernst.
„Ich weiß. Fahr nur. Robert hat Nachmittags keine Zeit, wir wollen erst am Abend was machen.“
„Danke. Und tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“
„Schon gut.“, sagte Esin und umarmte ihre Schwester.
„Du stinkst.“
„Ich weiß, ich gehe dann duschen. Versprochen.“
Leyla nahm den Terrassenausgang der Wohnung um nicht Alexis begegnen zu müssen, die wie jeden Samstag ihre Tore für´s Weiberfrühstück öffnete und alle fünf Minuten eine ihrer Freundinnen in Empfang nahm.
Im Krankenhaus ging sie erst zu der Schwesterstation, um mit einem Arzt sprechen zu wollen.
„Ich schicke dann Doktor Naue zu ihnen, sobald er Zeit hat.“, meinte die Krankenschwester, ohne ihr näheres sagen zu können.
Daniel schlief, als Leyla in das Krankenzimmer kam, wurde jedoch sofort wach, sobald sie ihn berührte.
„Wie geht’s dir?“
„Beschissen. Mir geht’s beschissen. Ich dachte immer es vergeht und jetzt habe ich den Salat.“
„Was?“
„Ich habe schon seit längerer Zeit Bauchweh und.... Ach egal... Ich dachte es vergeht, aber so wie es aussieht habe ich einen Tumor am Darm.“
„Tumor?“
„Ja. Die wissen noch nicht ob es gutartig oder bösartig ist.“
„Oh Gott.“
Leyla musste sich zusammenreißen, um nicht zu weinen. In dem Moment kam ein junger Arzt rein und bestätigte Daniels Worte. „Wir denken, dass dies der Auslöser der Anfälle ist. Die Medikamente wirken nur bedingt bei Durchfall oder Erbrechen.“
Er versuchte sowohl Daniel wie auch Leyla wegen des Tumors zu beruhigen. Für Montag war eine Untersuchung geplant, die Licht ins Ganze bringen sollte. „Bis dahin hoffen wir das Beste und sie ruhen sich erst Mal aus Herr Beck.“
Als der nette Arzt das Zimmer verließ, flippte Daniel fast aus. „Er hat leicht reden in seinem weißen Kittel. Ich soll mich ausruhen!! Die könnten ja schon heute was machen, aber nein! Samstag und Sonntag darf ich im Bett liegen, damit die Herrschaften ihre Freizeit genießen können.“
„Hör auf! Es bringt nichts, wenn du dich aufregst. Ich schaffe es schon. Esin kümmert sich um Elias und ich werde Moni heute helfen.“
„Gut. Gut. Mach das.“
Im Laden konnte sich Leyla kaum auf die Kunden konzentrieren und war auch nicht gewillt mit Alexis zu plaudern, die sie vom Weiten kommen sah.
„Sorry Moni, du musst sie heute ertragen. Bitte mach´s für mich. Sag nichts wegen der Anfälle. Bitte.“ Leyla verschwand im Lager und kam erst raus, als Frau Kessler den Laden verließ.
„Danke.“
„Schon gut. Ich soll dich grüßen.“
„Ja, ja...“