Wo du hingehst, will ich nicht hin!. Wilma Burk

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Название Wo du hingehst, will ich nicht hin!
Автор произведения Wilma Burk
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847697282



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      Wilma Burk

      Wo du hingehst, will ich nicht hin!

      3. u. letztes Buch von: Heute ist alles anders als gestern - besser?

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Impressum neobooks

      Kapitel 1

      Das Telefon schrillte. Ich fuhr hoch aus tiefem Schlaf. Automatisch schob ich meine Hand hinüber, wollte in ein Bett neben mir greifen und sagen: ,,Konrad, hörst du, Telefon! Geh doch mal ran!“ Da gab es aber kein Bett mehr. Konrad, mein Mann, war längst, nach fast neununddreißig Jahren Ehe, gestorben. Doch Julchen, mein kleiner Hund, mit seinem seidigem weißbraunen Fell und einer kurzen Nase, stand an meinem Bett und sah mich erschrocken fragend aus ihren großen schwarzen Augen an.

      Ich rieb mir die Augen und richtete mühsam meine alten Glieder auf. Wo war nur das Telefon? Ungeduldig begann ich, auf dem Tisch neben meinem Bett danach zu suchen. Da lagen Notizen, Hefte, Akten, alles gehörte zu dem Roman, an dem ich gerade arbeitete. Griffbereit hatte ich hier alles liegen, brauchte in schlaflosen Nächten nur danach zu greifen.

      Und das Telefon schrillte und schrillte. Wer wollte mich zu so früher Stunde am Morgen sprechen? Wo war nur das verdammte schnurlose Telefon? Endlich hatte ich es gefunden und meldete mich: „Katrina Haideck.“

      „Entschuldige, dass ich so früh anrufe. Ich muss das einfach loswerden“, antwortete eine aufgeregte Stimme. Es war Traudel, meine acht Jahre jüngere Schwester, die am Rande von Hannover lebte und dort mit ihrem Mann ein Autohaus und eine Kfz-Werkstatt betrieb.

      „Traudel, was ist passiert?“, fragte ich besorgt.

      Sie holte tief Luft. „Susanne hat mich eben aus Berlin angerufen ...“

      „Ist was mit den Kindern?“

      „Nein, nein! Aber stell dir vor, Robert ist in dem neuen Krankenhaus, ganz bei dir in der Nähe, eine Stellung als Oberarzt angeboten worden“, teilte sie mir mit. Es klang empört.

      „Hier bei mir?“ Meine Gedanken jagten sich. Was bedeutete das? Susanne, Traudels Tochter, besaß zwei gut gehende Modeboutiquen in Berlin. Endlich schien nach hektischen Jahren bei ihr, Robert und den drei Kindern alles ein wenig ruhiger und geordneter zuzugehen. Und nun?

      „Ja, bei dir. Die ganze Nacht lang haben die beiden darüber diskutiert. Robert verlangt von Susanne, dass sie ihre Geschäfte aufgibt und zusammen mit ihm und den Kindern zu dir in den Harz zieht. Was sagst du dazu?“

      Ich schwieg betroffen.

      „Hast du verstanden, was ich gesagt habe?“, forderte Traudel ungeduldig.

      „Ja, sicher! Das ist … also ich würde mich natürlich freuen, wenn Susanne wieder bei mir in der Nähe wohnte wie früher in Berlin, aber ...“

      „Dann findest du es wohl richtig, wenn Susanne ihre Geschäfte aufgibt?“, fiel mir Traudel entrüstet ins Wort.

      „Das habe ich damit nicht gemeint. Ich weiß sehr wohl, dass dies keine leichte Entscheidung für sie sein wird. Oder hat sie sich bereits entschieden?“

      „Nein, bis jetzt noch nicht. Das wäre wohl zu viel verlangt.“

      „Für Robert wird es aber auch nicht leicht, falls sie von ihm verlangt, auf dieses Angebot zu verzichten. Klingt es nicht wie eine Auszeichnung, dass man gerade ihn dort als Oberarzt haben will?“

      „Mag ja sein. Doch wie viel Mühe und Arbeit es Susanne gekostet hat, aus einem kleinen dunklen Laden, einer heruntergekommenen Boutique - die wir damals für sie gekauft hatten - zwei große, gut gehende Geschäfte aufzubauen, daran denkst du wohl nicht? Auch Robert scheint sich darüber keine Gedanken zu machen, wenn er von Susanne verlangt, sie solle alles aufgeben. Warum nur glauben Männer immer noch, Arbeit und Beruf seien bei ihnen wichtiger als bei einer Frau? Wieso meint Robert, diesen beruflichen Aufstieg könne er sich nicht entgehen lassen und die Familie müsse mit ihm ziehen?“, ereiferte sich Traudel.

      „Und Susanne, welche Meinung vertritt sie?“, fragte ich vorsichtig.

      „Na, welche wohl? Sie wehrt sich dagegen, möchte, dass er wartet, bis sich ihm eine ähnliche Stellung in Berlin bietet. Sie meint auch, er sollte mal darüber nachdenken, dass ihm eben der damals noch spärliche Verdienst aus der ersten Boutique die letzte Studienzeit ermöglicht hatte. Das aber wollte er wohl nicht hören. Männer! Sie denken noch immer zuerst an sich“

      Ich wusste, sie stand auf Susannes Seite. Doch konnte man das wirklich so einfach sehen? Prallten hier nicht bei ihnen ihre gegensätzlichen Interessen aufeinander? „Da haben beide ein schweres Problem zu lösen“, fand ich und seufzte.

      „Ach, was! Mit ein bisschen Vernunft sollte das nicht schwer sein!“, erwiderte Traudel.

      „Doch nur, wenn man es wie