Название | Der Galeerentrommler |
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Автор произведения | Holger Waernecke |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847659815 |
Holger Waernecke
Der Galeerentrommler
Skurrile und andere Geschichten
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Inhaltsverzeichnis
„Für lau“ am Markt der Eitelkeiten
Der Urknall, die Unendlichkeit, die schwarzen Löcher und die Superstrings!
Das Kaninchen vor der Schlange (Kurz nach 9/11)
An Dich, mein Publikum, das so verstreut in der Welt ist.
Mozarts Rückkehr ! Eine Fantasie
Die Fabel von der Stadt mit den sieben goldenen Türmen
Von der Einfachheit des Schreibens
Kurzer Ausritt mit dem Teufel?
Am Rande des riesigen Kraters des Grauens
Der Meckerbrief zur deutschen Wahrheit
Wo das Reich Gottes beginnt (Eine alte Legende)
Der Galeerentrommler
Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere in meinem alten Hamburg-Winterhude. Dem Stadtteil der Hansestadt, in dem ich geboren und aufgewachsen bin und wo meine Wurzeln sind. Ich ging, wie fast jeden Morgen, hinunter zum Winterhuder Marktplatz, auf der Suche nach neuen Impulsen und Ideen, gierig nach Themen Ausschau haltend, die ich schön zu Papier bringen könnte.
Und vor allem, um wieder meinem allmorgendlichen Ritual zu frönen.
„Tass` Kaff`, Franzbrot mit Körnern und Mopo“ bei meinem Lieblingsbäcker, der „Schanzenbäckerei“ in der Alsterdorfer Straße, direkt vorm Winterhuder Marktplatz, die von der Familie Yilmaz geführt wird. Herr Yilmaz, ein aufmerksamer, toleranter Mann mit wachem Blick, stets auf das Wohlbefinden seiner Kunden und Gäste bedacht. Frau Yilmas seine Frau, sanftmütig, geduldig und immer freundlich. Die beiden jungen Töchter Ayse und Serife, mit denen ich oft interessante Gespräche führen konnte. Wenn es ihre Zeit zuließ, sprachen wir über die überall sichtbaren unterschiedlichen religiösen Auffassungen zwischen Muslimen und Christen in Deutschland. („Schland“- ein furchtbarer Ausdruck für unsere Heimat) Dabei trugen die beiden jungen Frauen sehr fortschrittliche Ansichten dazu vor. Es war überhaupt das erste Mal, dass ich mit Menschen muslemischen Glaubens über die Unterschiede zwischen christlicher und muslemischer Sozialisation sprechen konnte. Aufgeschlossen hörten sie sich von mir an, dass Fundamentalismus auf beiden Seiten dieser Religionen für ein gedeihliches Miteinander nicht zuträglich wäre. Insbesondere hob ich dabei kritisch meine Empörung über das unsägliche Sarrazin-Buch „Deutschland schafft sich ab“ vor. Für mich eindeutig der Versuch einer Spaltung unterschiedlicher Volksgruppen, die doch bisher friedlich miteinander gelebt hätten. Wies dabei aber auch darauf hin, dass meine religiösen Auffassungen, die stark von der Figur Jesus geprägt wären, für mich den gleichen Stellenwert hätten, wie es wohl der Islam für sie tat. Ayse und Serife