Название | Angelo |
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Автор произведения | Martin Renold |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847618874 |
Martin Renold
Angelo
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Inhaltsverzeichnis
Angelo hat einen neuen Freund.
Mario weiß, wie man zu Geld kommt.
Der Papst, der liebe Gott und die Polizei
Das Mädchen auf der Spanischen Treppe
Was Angelo in der Kirche des heiligen Paulus erlebt.
Angelo begegnet dem lieben Gott.
Angelo, das Meer und die Feinde
Mario und Lorenzo besuchen Angelo und seine Freunde.
Ein seltenes Weihnachtsgeschenk
ERSTER TEIL
Er hieß Angelo.
Wer ihm diesen Namen gegeben hatte, und warum er so hieß, wusste er nicht. Aber er kümmerte sich nicht darum, fragte nicht danach. Solange er sich erinnerte, hatten ihn seine Kameraden so genannt, und er war stolz darauf; denn Angelo war der schönste Name, den er sich denken konnte.
Aber es gab noch vieles, das der kleine Angelo nicht wusste, vieles, was andere Kinder in diesem Alter sonst wissen, ausgenommen seine Kameraden, die mit ihm aufwuchsen. So wusste Angelo nicht, wer sein Vater und auch nicht, wer seine Mutter war. Er hatte beide nicht gekannt. Ja nicht genug: Seinem kindlichen Verstand war es lange gar nicht bewusst gewesen, dass Kinder wie er sonst eine Mutter und einen Vater haben. Doch auch später, als er davon wusste, glaubte er, es sei ein besonderes Vorrecht, oder vielleicht auch ein Nachteil, Vater und Mutter zu haben, ein Vorrecht, das manche Kinder besitzen und manche, wie er und seine Kameraden, nicht. Vielleicht aber, und das war gewiss nicht ausgeschlossen, würde auch er einmal einen Vater und eine Mutter bekommen. Seine dunklen Augen konnten strahlen, sie waren voller Liebe, wenn er so dachte. Und sein Mund konnte sich zu einem schelmischen Lächeln verziehen, wenn er so siegesbewusst auf die Erfüllung seiner heimlichen Sehnsucht hoffte.
Ja, Angelo hatte entbehren müssen, was gewöhnlichen Kindern sonst zur nächsten Umgebung gehört, sind doch das liebevoll lächelnde Gesicht der Mutter und das glücklich freundliche Antlitz des Vaters den Augen eines Kindes das Vertrauteste von der Zeit an, da sie als Formen erkennen, was ihnen zuvor ein buntes Gewirr von Licht und Farben war. Angelo wusste nichts davon. Die ganze Vergangenheit seiner kleinen, aber doch so wichtigen Person war gleich schwarz und undurchsichtig wie die dunkle Nacht. Und wer hätte sie ihm erhellen können? Es wusste ja niemand mehr über ihn als er selber. Ist es da verwunderlich, dass ihm der Ort, wo er zur Welt kam, unbekannt war? Wahrscheinlich war dieser Ort irgendwo in einem schmutzigen Haus in der engen, übel riechenden Gasse der sonst so glanzvollen Stadt Rom, die sich die Ewige nennt. Noch weniger verwunderlich ist es unter diesen Umständen, dass er auch darüber keine Auskunft zu geben wusste, wie lange er schon auf dieser Erde weilte, von der er sich gar keinen Begriff machen konnte. Ihm war, als sei er schon immer hier gewesen. Und dass man einmal geboren wird, irgendwo in einem schmutzigen Haus in einer übel riechenden Gasse, war eine Tatsache, die es in seinem Bewusstsein nicht gab. Es interessierte ihn auch nicht im Geringsten, wie alt er in Wirklichkeit war; denn die meisten seiner