Anne und die Horde. Ines Langel

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Название Anne und die Horde
Автор произведения Ines Langel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738051940



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ihre Opfer in Stücke reißen. Aber das wirst du nicht tun, stimmt’s? Ich will dir doch helfen. Du kannst dich auf mich verlassen, großes Ehrenwort.“

      Der Vogel nickte und sah dabei so süß und lieb aus, dass Anne ihn am liebsten an sich gedrückt hätte. Ohne nachzudenken, streckte sie die Hand nach dem grünen Gefieder aus. Als Anne die Kreisgrenze berührte, musste sie stark drücken, um ihre Hand durch die unsichtbare Barriere zu zwängen. Der Kakapo sah sie dabei unverwandt an. Als ihre Hand ihn erreichte, drückte er seinen weichen kleinen Kopf in ihren Handteller. Anne kraulte ihn behutsam.

      „Halte durch bis heute Nacht. Merymend wird dich nicht absorbieren, das verspreche ich dir.“

      „Mit wem sprichst du da?“

      Anne riss die Hand zurück. Zu ihrer Überraschung verbrannte sie sich dabei den Handrücken. Swontje stand hinter ihr und beobachtete sie misstrauisch.

      „Was denn, wieso denn sprechen“, begann sie zu stottern, wurde aber von Swontjes hämischem Gelächter unterbrochen.

      „Wenn ich das Mama erzähle, die glaubt es nicht. Du gehörst doch in Kinderhort, Schwesterchen, in die Krabbelgruppe.“

      Anne vergewisserte sich mit einem Blick, dass mit dem Kakapo keine Veränderung vorgegangen war. Der Vogel sah sie mitleidig an. Anne wandte sich wieder ihrem Bruder zu.

      „Swontje“, sagte sie und zeigte auf den Dämon, „was siehst du da?“

      Swontje lachte gehässig. „Willst du mich verarschen, du Baby? Einen ausgestopften Papagei auf einem Puppensofa.“

      Anne nickte. „Verstehe“, sagte sie und erhob sich. Sie warf dem Kakapo noch einen Blick zu und flüsterte: „Mach’s gut. Bis später.“

      Swontje wieherte los. Anne sah ihm tief in die Augen. Er durfte auf keinen Fall Merymend erzählen, dass seine Schwester mit dem ausgestopften Papageien sprach. Ohne zu wissen, was sie tat, zog sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf einen Wunsch:

      Er darf es nicht erzählen.

      Ihr wurde plötzlich ganz warm, richtiggehend heiß. Der Schweiß lief ihr über die Stirn. Swontje lachte nicht mehr. Er starrte sie erschrocken an. Als sie die Hitze nicht mehr ertragen konnte, sagte sie zu ihrem Bruder: „Du wirst niemandem erzählen, was du hier gesehen hast, keinem Menschen. Kapiert?“

      Anne erschrak. Das war nicht ihre Stimme gewesen. Unwillkürlich hielt sie die Hand vor den Mund. Wer hatte da gesprochen? Während sie darüber nachzudenken versuchte, hörte sie Swontje sagen: „Ich werde niemandem erzählen, was ich hier gesehen habe, niemandem. Ich schwöre es.“

      Swontje drehte er sich um und rannte weg. Anne folgte ihm verwirrt. Sie hörte Mama lachen. Als sie näher kam, sah sie Swontje zwischen ihr und Herrn Merymend stehen.

      „Annemaus“, rief Mama ihr entgegen, „Hast du was Schönes gefunden.“

      Schnell nahm Anne das erstbeste Buch aus dem Regal. „Die Geschichte Kambodschas und der Khmer“ las sie und hielt das Buch der Mutter entgegen

      Mama nahm das Buch lächelnd entgegen. „Puh“, sagte sie, „das ist aber schwere Lektüre. Aber du kannst ja fragen, wenn du etwas nicht verstehst.

      Mama reichte den Band Herrn Merymend. Auch Swontje hatte etwas gefunden, ein Buch über berühmte Fußballspieler. Was Mama ausgewählt hatte, war nicht zu sehen. Das Buch war bereits eingeschlagen in goldfarbenes Geschenkpapier.

      Merymend schien zufrieden zu sein mit dem Einkauf seiner Kunden. Er packte alles in eine Tüte und reichte sie Swontje.

      „Du wirst doch deiner verehrten Frau Mutter die Tüte nach Hause tragen, nicht wahr, junger Mann?“

      Mama kicherte. „Ach, Herr Merymend, Sie sind wirklich zu liebenswürdig.“

      Anne verzog angewidert die Nase. Mama schlug Herrn Merymend spielerisch auf den Arm. Dieser lächelte kurz und wischte dann, als Mama sich abwandte, über die Stelle, als müsse er Fliegendreck entfernen. Auch wenn Mama das nicht sah, Anne sah es genau. Sie verabscheute diesen Magus. Sie war froh, als Mama sich endlich von ihm verabschiedete. Noch vor ihr und Swontje hatte sie den Laden verlassen. Draußen war sogleich der üble Geruch wieder da. Anne hielt sich die Nase zu, nur weg von hier. Das steinerne Frauenbildnis, das Anne keines Blickes gewürdigt hatte, warf ihr einen traurigen Blick hinterher.

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