Robert. Chris Dyke

Читать онлайн.
Название Robert
Автор произведения Chris Dyke
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738062083



Скачать книгу

nach Mustern, mit Erfahrungen, ohne darüber nachzudenken. Selbst wenn wir darüber nachdenken. Entschieden haben wir bereits. Es ist oftmals auch sinnlos sich alle Argumente anzusehen. Regeln bestimmen unser Leben. Entscheidungen werden getroffen, weil wir wissen. Je weniger wir wissen, desto freier ist auch die Entscheidung. Ein Kind kann daher objektiv sein. Die bessere Entscheidung kommt dabei trotzdem nicht heraus. Wir wollen in Wirklichkeit nur eins. Wir wollen unsere Sicherheit. Jedes Tier, jeder Mensch, jedes Lebewesen, geht mit dem Gedanken in die Ruhephase, dass es danach noch lebt und im Leben will das Lebewesen auch nur wieder friedlich in die Ruhephase eintreten. Leider hat die Natur vorgesehen, dass wir im Leben gehetzt werden, um die Ruhe nicht wirklich genießen zu dürfen. Wenn es Gott und den Teufel gibt und wenn diese beiden Gegensätze versucht haben eine Welt zu erschaffen und wenn der Teufel Gott boykottieren wollte, dann kann Gottes Wille nur gewesen sein, dass es Frieden gibt. Und das ist lediglich ein Gebot. Keine Zehn Gebote, keine zehntausende an Gesetze und auch absolut nicht mehr als die Zahl eins. Gott wollte nur Ruhe und Frieden. Zum Glück kann man da sagen, dass es keinen Gott gibt, der über uns richtet. Ob er uns erschaffen hat, ist eine andere Frage.

      Das Leben

      Das Leben ist unfair und wir leben es nur weil wir Angst vor dem Tod haben. Wir sollten weniger auf unsere Ängste hören und uns dadurch nicht blockieren lassen.

      Robert schrickt zurück. Wieso schreibt seine Freundin ihm nur solche Worte? Er kann es nicht fassen. Dabei fragt er sich gerade, wie es dazu kam, dass er so geworden ist, wie er nun ist. Es kann ja nicht nur durch die Erziehung seiner Eltern sein. Immerhin werden wir durch jeden Menschen abgelenkt. Man kann es sich wie in einem elektrischen Feld vorstellen. Manchmal geht es homogen zu und man fliegt einfach so vor sich hin. Allerdings ist Homogenität ein Zustand der Ruhe und das Universum hasst die Ruhe. Wenn wir die Ruhe lieben würden, dann würden wir absolut keine Bewegung haben, dann würden wir einfach vor uns hin vegetieren. Es gäbe kaum differenzierte Lebensformen und wir bräuchten auch absolut keine Anstrengungen zu unternehmen, um überhaupt zu leben. Wenn nun dieses Elektron durch das Feld fliegt, wollen alle auf das Elektron wirkende Quellen, ihm etwas Böses. Sie lenken es ab. Stoßen es ab, ziehen es zu sich ran. Mal unterschiedlich stark, mal so lau, wie ein Hauch von Nichts, was eine Frau anzieht, um seinen Mann zu verführen. Dabei will das Elektron doch nur eins. Seinen Weg gehen. Stellt man sich die Welt weniger stark elektronisch da, könnte man auch einfach einen Vater am Frühstückstisch nehmen, der gerade in der Tageszeitung liest und wild um sich blättert. Dann taucht mal eine Schlagzeile auf, die Interesse weckt. Am Ende landet er bei den Comics und beendet seine Lektüre mit dem Zusammenschlag. Genauso funktioniert auch unser Leben. Egal wie weit auch der Weg zwischen zwei Punkten ist. Man kann ihn auf tausende Wege laufen und trotzdem erreicht man immer das gleiche Ziel von seinem Start. Beim Leben ist es keine Koordinate, wie man sie mathematisch des Elektrons annehmen könnte, sondern einfach die Geburt und der Tod. Nun stellen wir uns einfach vor, dass wir Menschen Elektronen sind und im Prinzip alle gleich gestrickt. Die einzige Differenz bestimmt uns, dass wir einen anderen Weg gingen. Selbst unser Äußeres ist weniger unterschiedlich, als wir es meinen. Jedoch ist das alles unwichtig. Weil wir einfach nur gefangen sind. Wir können uns ja rein gar nichts aussuchen. Ein freier Wille impliziert, dass wir frei wählen können. Jedoch ist das nur eine Wahrheit, der wir nachstreben zu versuchen. Wir müssen es eher so sehen, dass wir funktionieren. Wir haben vergessen zu leben. Dabei werden wir gesteuert von den Medien, von der Musik, von der Welt, von unseren Mitmenschen und einfach von allem. Alles ist eine temporäre Quelle, die uns ablenkt und unseren homogenen Weg stört. Was hat nur alles gestört, als ich mit Freude auf meinen Tod zusteuerte? Überlegen wir einmal, woran man sich noch erinnert. Also. Ich habe Eltern. Diese Eltern haben auch Eltern, die ich Großeltern nenne. Diese Großeltern haben andere Kinder. Diese Kinder nenne ich dann Onkel und Tante. Diese Onkel und Tanten haben Kinder. Manche hatten auch schon Kinder, wodurch ich Cousinen und Cousins hatte, mit diversen Vorsilben. Dann haben meine Eltern Freunde. Diese Freunde haben auch wieder Kinder. Das waren also die Quellen meines Unheils, die von meinen Eltern aus gingen. Wie schützt man sich als Kind nur vor diesen Beeinflussungen, wenn man einen homogenen Weg gehen mag? Am besten sucht man sich eine Gegenquelle, die einen ein homogenes Feld vorgaukelt, weil die Kraftwirkung sich einfach aufhebt. Gehen wir also von den Menschen aus, die ich kennen gelernt habe. Demnach ging ich in verschiedene Institutionen, die dafür sorgten, dass auf mich aufgepasst wurde, während meine Eltern sich von mir frei nahmen. Kindergarten, Schule, Kirche, Krabbelgruppen, Sportvereine, diverse andere Hobbys. Je nach Herkunft variiert das eben. Während man in östlichen Gefilden eher darauf beruft war, in einer Institution gehortet zu werden, ging es im Westen dazu über, dass man starke Differenzen in der Erziehung erhält, weil es immer und immer mehr Quellen werden, die einem Einfluss gewähren nicht gradlinig zu wandeln. So kam es auch vor, dass ich starken Schwankungen unterlag und in mir ein starker Konflikt ausgerufen wurde. Folge ich den Charakterzügen meiner Eltern und halte zu meiner Familie? Oder gehe ich auf die Wünsche und Träume meiner Eltern ein, die sie niemals verwirklicht haben und nun fortan mit sich herumschleppen? Als Kind weiß man es oftmals nicht besser und lebt einfach vor sich hin, ohne sich große Sorgen zu machen. Sicherlich sind die starken Schwankungen im Bereich der elterlichen Streits zu suchen, die einen dazu bewegen von seinem Pfad abzuweichen. Jedoch reicht dies meist schon aus, um die empfindliche Struktur zu stören und man sucht sich außerhalb seiner Familie den nötigen Schutz. Imaginäre Freunde, andere Familien, Freunde, die Freunde der Eltern. All solche Leute sind auf einmal furchtbar anziehend. Man kann sich nicht einmal schützen. Als Kind ist man solchen unbewussten Entscheidungen schutzlos ausgesetzt. Man weiß oftmals gar nicht wie einem geschieht und schon ist es passiert. Man hat sich Vorbilder gesucht. Alles passiert so wahnsinnig schnell. Es ist wie eine Rennfahrt. Man steigt ein, steigt aufs Gas und schon in der Kurve reagiert man nur noch. Man trainiert gewisse Vorgänge nicht tausend Mal, um diese bewusst zu beherrschen, sondern sich unbewusst darauf einlassen zu können, dass es einfach passiert. Genauso passiert es dann in der Kindheit. Mit fortschreitender Technologie kommt auch ein anderes Problem auf uns zu. Internet ist eine der größten Störquellen. Das Internet ist ein wunderbarer Raum, um die ganzen Menschen kennen zu lernen, die man niemals in seinem Leben kennen lernen wollte. Man sieht sie nicht und fällt auf die Werbung herein. Dadurch entgeht einem das wahre Leben, wir verlernen uns selbst zu zuhören und suchen nach Bestätigung und Anerkennung. Liebe ist auf einmal ein Gefühl, was wir nicht mehr wahrnehmen, jedoch dürsten wir danach – unbewusst. Verleugnung und Aggression gegen die Menschen, die einem so einen – anscheinenden – Mist einreden, werden durch die Wut und den Hass gegen sich selbst geschürt. Und das alles in meiner schutzlosesten Zeit. Wonach habe ich nur gedürstet? Meistens kommt die Wahrheit erst auf, wenn man auch Fragen stellt. Mit der Zeit interessierte mich die Geschichte meiner Eltern, da auch dort meine Wurzeln zu suchen sind. Wer war ich? Wer sollte es besser wissen, als die Menschen, die mich bis dahin begleitet haben, wo ich mich absonderte und meinen Weg fortschritt? Der Verlauf meines Lebens konnte als Indiz dienen und die Geschichten meine Eltern dienten mir dann als Verfolgung der Indizien. Mir wurde klar, dass meine Eltern mir den Bruch in meine Beziehung einbauten, so dass eine logische Folgerung auch war, dass ihr streben nach Absolution dazu nötig war, dass ich mich in meiner frühen Jugend absonderte und auf mich alleine gestellt war.

      Dabei hätte ich mir so sehr gewünscht, dass mich jemand in meinem Weg unterstützt. Jeder versucht hart zu sein. Will unbeirrt seinen Weg schaffen, weil uns eingeredet wurde, dass wir alles alleine schaffen müssen. Dabei wurde es einfach missverstanden. Solange es Mitmenschen gibt, müssen wir rein gar nichts selber schaffen. Nehmen wir einfach den Verlauf der Schule. Alleine in der Prüfung ist man alleine. Und genau deswegen bereitet es uns auch so einen Stress auf unser Wissen zurück zu greifen. Wir haben nicht mehr diese Ruhe, dass wir aufgefangen werden, wenn etwas nicht richtig läuft. Wir können uns nun einmal nicht selber beobachten und daher gibt es auch starke Differenzen zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung. Unser Stolz ist uns dabei der größte Stolperstein, wo wir eben wieder dort wären, dass nicht die Angst der dominierende Stein ist, der uns zu Fall bringt, sondern der Stolz noch über der Angst steht und die Angst daher eine Begleiterscheinung ist. Wir nehmen die falschen Gefühle wahr. Wir wissen über uns weniger, als wir wissen sollten und kotzen uns gegenseitig nur noch an. Wo ist all die Menschlichkeit geblieben, die uns damals ausgemacht hat?

      Gut das man insgesamt sagen kann, dass die