Der bittere Weg Teil 1. Jens Otto Holländer

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Название Der bittere Weg Teil 1
Автор произведения Jens Otto Holländer
Жанр Документальная литература
Серия Heroin
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783742743138



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arbeiteten, so blieb nicht all zu viel Auf das La Concha und die montägliche Spiegellektüre, hatte ich Null Bock.

      Ich beschloss einen Ausflug aufs Land zu machen.

      Der Bruder eines Freundes bewohnte ein ehemaliges Bahnwärterhäuschen. Unter anderem stellte er mit großem handwerklichen Geschick Pfeifen her.

      Ich wollte mit dem Roller die 30 km raus fahren und mir eine neue Pfeife kaufen.

      Doch zuerst das Wichtigste.

      Ich nahm den Pott Kaffee mit ins Wohnzimmer und setzte mich an meinen Couchtisch. Neben mir auf der Platte der Gasheizung lag eine weiße Marmorplatte. Sie hatte schon etliche Lines Kokain gesehen.

      Ich putzte sie und schüttete den Rest des Pulvers darauf und begann es mit Muße zu zerhacken. Es wurde immer feiner. War noch ganz schön viel.

      Ich legte mir eine fette Bahn nin und verpackte den Rest wieder. Dann putzte ich meine Nase und sog dann das Pulver ein. Ein paar Krümel sausten durch die Nase bis in den Rachen und ich musste würgen.

      Es brannte viel mehr als gestern. Dann rannte ich drei Schritte zum Klo und musste mich übergeben. Da ich noch Reste von gestern intus hatte, kam die Wirkung nicht so unmittelbar rüber. Doch nach einer Zigarettenlänge war ich voll verladen.

      Ich tauschte die Shorts mit einer Levis und stopfte die Notwendigkeiten in die Lederjacke. Ein Jauchzer der Freude. Los ging es!

      Die Fahrt war herrlich. Ich fuhr am Kräherwald entlang, runter durch Botnang und durch das Krumbachtal, eine Straße mitten durch den Wald. Es gab kaum Verkehr.

      Mein Ziel war ein Bahnwärterhäuschen bei Weil der Stadt. Dort wohnte mein Bekannter. Er machte seit Jahren Schmuck und Kleinigkeiten aus Holz und Horn und eben auch Pfeifen aus Wurzelholz. Sie hatten aber eine leicht konische Bohrung, nicht so groß wie Tabakpfeifen und waren daher zum kiffen besser geeignet.

      Er lebte dort allein sein Eremitenleben.

      Ich bog von der Straße ab und fuhr nun langsam den Schotterweg entlang, der zu dem Haus führte. Die Bahnstrecke war längst stillgelegt. Es war richtig heiß heute. Grillen zirpten, es roch nach frischem Heu.

      Ich sah in schon von weitem. Axel, so hieß er, war dabei etwas aus dem Keller zu bugsieren. Er sah mich, unterbrach seine Aktion und kam mir entgegen.

      Wir begrüßten uns, gaben uns die Hände, redeten ein paar Takte und ich nannte den Grund meines Kommens.

      Er hatte schon länger keine neuen Pfeifen mehr geschnitzt, aber zwei waren zum Glück noch da. Die eine, eine Pfeife mit dickem flachen Kopf und einer vergleichsweise kleinen Bohrung mit geradem Hals und Mundstück gefiel mir sofort. Das war das Tolle an Axels Pfeifen. Die konische Bohrung. Ich rauchte schon seit Jahren täglich aus Pfeifen von Axel und wusste, welch guten Kauf ich da machte. Er wollte 100 Mark, was ich für angemessen hielt. Ich gab ihm 50 sofort, den Rest bei nächster Gelegenheit.

      So verließ ich ihn nach einer knappen Stunde und war stolzer Besitzer, einer neuen schönen Pfeife. Sie hat sich sehr bewährt.

      Ich verstaute sie im Werkzeugfach der Vespa und holte sie während der Fahrt mehrmals raus, um mich an ihrem Anblick zu erfreuen.

      Dann fuhr ich auf direktem Weg ins La Concha. Dort trank ich ein Bier und ein zweites. Kurz drauf fuhr Jogi von der Arbeit vorbei, sah mich, parkte und setzte sich zu mir und ich trank noch ein drittes Glas.

      Er war sehr aufgedreht und gut gelaunt, obwohl er wegen dem H kein Auge zu bekommen hatte. Er fragte mich, ob ich noch etwas habe und ich beschloss, den Rest mit ihm zu teilen. Er übernahm meine Zeche und ich fuhr schon mit dem Roller zu mir. Er folgte mir dann mit seinem Auto.

      Es gab noch zwei ordentliche Lines. Damit war das Pulver verbraucht und ich machte mir keine Gedanken, sondern genoß einen ruhigen Abend mit Jogi und später auch mit Yvonne.

      Am nächsten Tag, Dienstag (meinem Montag sozusagen) stand ich zeitig auf, duschte, zog mir weiße Klamotten an, trank schnell einen Kaffee und fuhr, heute mit dem Auto, zur Arbeit. Ich fühlte mich gut, hatte noch leichte Nachwirkungen von So und Mo. Irgendwie war ich nicht richtig wach. Aber das verschwand im Laufe des Vormittags.

      Dienstag war immer die Hölle los im Salon, ich hatte oft den Eindruck das jeder zweite Ostheimer Idiot am Dienstag zum Haare schneiden kam. In der einstündigen Mittagpause ging ich gegenüber in ein Lokal und aß dort warm zu Mittag, nachdem ich vorher eine Halbe Bier getrunken hatte.

      Der Nachmittag verging und der Feierabend rückte näher.Endlich schloss mein Chef die Türe zu und wir bedienten unser Kunden fertig und wechselten unser Trinkgeld. Ich hatte mit dem Rest von Samstag über 50 Mark in meinem Käschen.

      An Heroin hatte ich den ganzen Tag über nicht gedacht, doch als ich nun unten im Aufenthaltsraum meine Lederjacke holte und zum Wagen ging, froh den anstrengenden Tag hinter mr zu haben, kam urplötzlich das starkes Verlangen in mir auf, z Conny zu fahren und H zu kaufen. Kaum zu Ende gedacht, packte mich die Erregung, ob es klappen würde und ich war völlig fixiert darauf.

      Also fuhr ich zu der Wohnung und parkte den Wagen. Das Haus war ein Eckhaus und von Connys Wohnzimmer gab es auch eine Türe zur Straße.

      Die Türe stand offen, es tönte Musik. Conny sah mich, als ich parkte und rief mich rein. Ich war ganz in weiß, ausser der schwarzen Lederjacke, gut gebräunt und mit meiner Ray Ban fühlte ich mich cool und relaxed. Ich kaufte für 50 Mark und schnupfte gleich die Hälfte. Obwohl ich erst dreimal hier gewesen war, fühlte ich mich schon vertraut.

      Und so fing es an.

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