Название | Asitor10 - Asitor (Band1) |
---|---|
Автор произведения | Simon Savier |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738031102 |
Als die pelzigen Wesen merkten, dass sie gegen den schwarzen Riesen nicht ankamen, änderten sie ihre Taktik. Sie traten ruckartig den Rückzug an.
Sofort suchte Throna nach der kleinen Tospari »Wo bist du? Akilara, antworte mir.« Seine Stimme war zum Boden gerichtet. Er machte vorsichtige große Schritte.
Vor ihm bewegte sich der Sand, der langsam die Gestalt eines kleinen Wesens annahm und sich in ein bekanntes Grau verwandelte. »Alles in Ordnung, mir ist nichts passiert.« Sie rieb sich die Seite. »Na ja, vielleicht eine dritte Rippe gebrochen.« Sie blinzelte durch den aufgewühlten Staub hindurch und rang sich ein Lächeln ab.
Quinn sah Throna amüsiert an.
»Nein, Abby«, wiedersprach der Creen, noch bevor sie etwas gesagt hatte. »Nein, ich habe nicht gestampft.«
»Seht nur!«, presste Sora hervor. Sie zeigte mit ihrem langen Arm schräg hinter Throna. »Diese gemeinen Shantari hatten es auf ihresgleichen abgesehen.«
Ein kleines Shantari war verletzt im Sand liegen geblieben. Ein verängstigtes, hilfloses, kleines Tierchen, das nach Luft rang und sich ängstlich zusammengerollt hatte. Vorsichtig sah es sich um, ob die Gefahr, von Onkel und Tante gefressen zu werden, vorbei war.
»Nun wissen wir, wovon sie sich ernähren«, stieß Wops hervor und half seiner Kollegin, behutsam den Staub von ihrer Kleidung abzuklopfen.
»Wie könnt Ihr nur so herzlos sein? Es ist verletzt und braucht unsere Hilfe«, sagte Quinn mitleidig.
Boone traute seinen Ohren nicht und vermutete, dass es nur an der stickigen Luft liegen konnte, dass sie so reagierte. »Wie war das? Wo warst du gerade? Hast du nicht gesehen, wie aggressiv diese Viecher sind! Die machen nicht mal voreinander halt. Das ist das letzte, das wir jetzt brauchen können - eine aggressive, angeschlagene, stinkende, riesige, behaarte Ratte.«
Die Männer stimmten ihm mit einem deutlich vehementen Nicken zu. Die weiblichen Begleiter sahen ihre jeweiligen Kollegen mit einem durchdringenden Blick an, der zu sagen schien: `Wenn Ihr das arme Tier hier lasst, könnt Ihr gleich bei ihm bleiben´. Den drohenden Blick nur schwer abwendend, näherten sie sich dem verletzten Tier.
»Wollt Ihr ab sofort jedes Ungeziefer mitnehmen, das uns auf unserer Reise begegnet?«
»Es kommt gar nicht in Frage, dass wir es hier lassen. Basta!«, Lih’Ars Tonfall war ungewohnt gereizt.
»Das werden wir noch sehen«, meinte ihr Ehemann spitz.
»War eine gute Idee, das Shantari mitzunehmen.« Condara Tyy war mit ihrer Verarztung zufrieden.
Die restlichen Damen streichelten es unentwegt und klassifizierten es als Männchen. Sichtlich gefielen ihm die Streicheleinheiten.
»So ein putziges Tierchen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Diese liebenswürdigen Knopfaugen und diese flachgedrückte Nase und das süße Stummelchen«, schwärmte Quinn.
Boone sah angewidert drein. »Ich könnte kotzen«, spuckte er.
Die Herren der Schöpfung sahen sich genervt an, konnten aber nichts gegen diese Verhätschelung und Vertätschelung tun, sonst bekamen sie gleich wieder den `Blick des Bösen´ zugeworfen. Also ließen sie Milde walten.
»Wir müssen dem niedlichen Fratz einen Namen geben«, unterbreitete die kleine Tospari Siri ihre Idee.
Dann wurde es auf einmal still, und sie begannen zu grübeln.
»Krümel?«, schlug Abby Quinn vor.
»Pff« machte Mel Boone.
»Sura?«, schlug Anúa Sora vor.
»Tss«, machte Celáhr Dran.
»Abuu?«, schlug Akilara Siri vor.
»Päh«, machte Carsi Wops.
»Shan?», schlug Condara Tyy vor.
»Hmm«, sagte Yadoo Throna.
Plötzlich kam von allen weiblichen Teammitgliedern wie aus einem Mund »Tari!«. Damit stand fest, welchen Namen das Shantari bekleiden sollte, und alle … nun ja, fast alle, waren zufrieden waren.
Die Männer sahen einander nur an.
Nach dem mehr oder weniger unfreiwilligen Aufenthalt setzten sie ihren Marsch fort. Der aufgewühlte Sand hatte sich inzwischen gelegt, und die hungrigen Shantari hatten sich auch zurückgezogen.
Kaum dreißig Meter weiter kamen sie in ein gewaltiges kuppelförmiges Gewölbe. Sie blieben vor dem Eingangsbogen stehen und schielten hinein.
»Sieht nicht so aus, als wäre es von Mutter Natur geformt worden«, erkannte die Uco’Chenty richtig.
»Wie wäre es, wenn wir unsere knackigen Hintern hineinbewegen würden?«, trieb Boone sie ungeduldig an.
Das Bemerkenswerte an dieser Kuppel waren die ringsum eingemeißelten hieroglyphenartigen Zeichen und die Tatsache, dass es rechts an der rückwärtigen Wand einen Wasserfall aus Sand gab, der am oberen Ende der Steinwand austrat und in einem Spalt wieder verschwand. Sozusagen ein Sandfall.
Bis auf das leise gleichmäßige Rieseln des Sandfalles herrschte Stille. Die Hieroglyphen wurden begutachtet. Anfangs wusste niemand etwas mit den fremdartigen Antiqua anzufangen.
Boone konnte beobachten, wie zwei Teammitglieder so taten, als würden sie einige Fragmente entziffern können. Er vernahm ein unverständliches Gemurmel. »…Canu ec voorio … Tanshái … Sial’kidu fi ama…«, klang Tyys Stimme konzentriert auf. Sie berührte die Zeichen, als wären sie aus Seide.
Offenbar taten die Creen nicht nur so, als könnten sie die Schrift entziffern.
»Du kannst es lesen?«, fragte Quinn erstaunt.
Selbst überrascht antwortete Tyy: »So sieht es wohl aus.«
»Ich glaube, ich kann das erklären«, sagte Throna. »Dies sind alte Schriftzeichen unserer Heimat.«
Wops’ hochgestellte Augen weiteten sich in die Breite. »Eurer Heimat?«
»Was bedeuten diese Zeichen?«
Die Augen des Creen blieben an der Wand haften. »Im Großen und Ganzen wird hier die Geschichte des Planeten beschrieben: …Armeen ziehen über das Land … Kaiserreich … Aufbruch in die Ferne…«, übersetzte er die Worte Tyys. »Außerdem steht hier etwas, das nicht direkt mit der Geschichte zu tun hat: …Hüter der Quelle … Vermächtnis … Auserwählte… Ich weiß nicht genau, was das alles bedeuten soll, denn die Fragmente sind aus dem Zusammenhang gerissen und viel mehr bin ich nicht in der Lage zu entziffern«, erklärte Throna nachdenklich.
»Ich bin kein Experte für Creens Geschichte, Schriften und was weiß der Kuckuck«, mischte Boone sich ein, »aber bin ich der einzige, der es merkwürdig findet, dass wir hier bereits das zweite Anzeichen vorgefunden haben, dass hier schon einmal Creen gewesen sein mussten?«, fragte er in die Runde und schaute dabei die beiden schwarzhäutigen Biologen an.
»Habt Ihr uns etwas zu sagen?», fragte der hochgewachsene Gidaner Dran.
Throna warf seiner Partnerin einen fragenden Blick zu. »Nicht dass ich wüsste. Darf ich das als Unterstellung verstehen?«
Boone stellte sich zwischen den langen Gidaner und den muskulösen Creen. »Niemand will hier jemandem irgendetwas unterstellen, nicht wahr, Celáhr?« Dabei sah er den Gidaner mit durchdringendem Blick an.
Hochnäsig meinte der perlmuttschimmernde Mann: »Nein, natürlich nicht.«
»Bleibt immer noch die Frage, wie es möglich ist, Tiere hier anzutreffen, die von Rechts wegen nach Creen gehören?« Unbewusst suchte sie ihren neuen kleinen Begleiter. »Nicht zu vergessen die Wandgravuren, die ihr zum Teil enträtseln konntet. Versteht mich nicht falsch, ich mache Euch