Название | Geliebt wird anders |
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Автор произведения | Kadhira del Torro |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738080605 |
Andy löste sich von ihr, küsste sie noch einmal kurz auf die Stirn, zog ihr Oberteil wieder herunter und lächelte. Dann stand er auf, sah sie aber immer noch an. „Wow“, sagte er und sein Lächeln wurde breiter. „Du bist eine gefährliche Frau, Nicole.“
Sie setzte sich im Schneidersitz auf das Bett und strich überflüssigerweise die Bettdecke zur linken glatt. „Es tut mir Leid, Andy. Ich wollte nicht ...“
„Nein“, unterbrach er sie, nahm sie bei den Schultern und beugte sich vor, sah sie von unten herauf an. „Mir tut es Leid. Ich hätte mich nicht darauf einlassen dürfen“, meinte er etwas leiser und lachte. „Aber wie kann man einer Frau wie dir widerstehen? Nur, glaub mir, ich bin wirklich nicht der Richtige für dich. Nicht, weil ich es nicht will, sondern weil du etwas Besseres verdient hast.“
„Sag so was nicht, bitte.“
Er strich ihr über die Wange und sah sie zärtlich an. „Gute Nacht. Träum was Schönes.“
„Gute Nacht.“ Nicole sah ihm hinterher, blieb noch sitzen und wartete, worauf auch immer. Und dann lächelte sie, fuhr sich mit den Fingern über die Lippen und ließ sich zur Seite kippen. Sie kuschelte sich in ihre Bettdecke und schlief mit einem Lächeln ein.
3. Kapitel
Andy machte sich in den nächsten beiden Tagen rar. Wenn er kam, dann in Begleitung von Kollegen, die sich nach ihrem Befinden erkundigten, die Akte studierten und ihr Mut zusprachen.
Nicole lag nicht mehr im Bett. Sie war unruhig und wollte sich bewegen. Sie hatte aus der Tasche, die ihr Kim mitgebracht hatte, einen Jogginganzug geholt. Vor ihrem Fenster war der Krankenhausgarten und lockte mit seinen Sandwegen. Aber noch bevor sie das Zimmer verlassen konnte, kehrte Andy zurück, blieb gleich hinter der Tür stehen und musterte sie von oben bis unten.
„Wo willst du hin?“
„Ich muss hier raus, Andy. Ich brauche Bewegung. Da draußen ...“ sie wies aus dem Fenster, „... ist ein Garten, in dem ich ein paar Runden laufen will.“
„Kannst du damit noch 'ne halbe Stunde warten?“
„Warum?“
„Der Bürgermeister steht samt Gefolge auf dem Flur und versperrt den Weg. Er will dich besuchen.“
„Oh nein.“ Nicole verzog das Gesicht und hätte am liebsten noch mit dem Fuß aufgestampft.
Andy lächelte. „Nur ein paar Minuten. Ich bleibe hier, wenn du möchtest.“
„Das musst du nicht. Wenn du was anderes zu tun hast, brauchst du nicht den Babysitter für mich zu spielen.“
Er öffnete die Tür, schloss sie aber wieder und drehte sich um. „Nicole, was zwischen uns ...“
„Nein“, unterbrach sie ihn und hob abwehrend die Hand. „Belassen wir es dabei.“
Einen langen Moment sah er sie an und schien zu überlegen, ob er protestieren sollte. Aber dann hob er mit einem winzigen Lächeln die Schultern. „Ich werde dem Bürgermeister sagen, dass er nicht zu lange bleiben soll, okay?“
„Tu das.“ Sie sah ihm nach und wartete. Sollte sie sich wieder ins Bett legen oder doch lieber hier am Fenster stehen bleiben? Bevor sie sich für eine der beiden Möglichkeit entscheiden konnte, klopfte es. Zu spät. „Ja bitte.“
Zuerst kam ein ziemlich großer, ziemlich breiter und ziemlich mürrisch aussehender Mann in einem dunklen Anzug rein. Ihm folgte der Mann, den sie in einem ganz anderen Outfit kennengelernt hatte, nicht in so einem feinen Anzug. Nach ihm kamen zwei weitere männliche Gestalten, die an der Tür stehen blieben und einfach nur stumm guckten.
„Miss Baker.“ Der sportliche Bürgermeister kam mit einem breiten Lächeln auf sie zu, die Hände vorgestreckt. Er nahm ihre Hand in seine und hielt sie fest, schüttelte sie, als wäre er auf einem Staatsempfang vor laufenden Kameras. „Miss Baker“, wiederholte er, als wüsste sie ihren eigenen Namen nicht, oder er müsste ihn sich in Erinnerung rufen.
Andy kam herein. Er lehnte sich von innen gegen die Tür und sah sie aufmerksam an, bereit, beim geringsten Stimmungsumschwung einzugreifen.
„Ich kenne meinen Namen, Bürgermeister“, meinte sie, entzog ihm ihre Hand und verschränkte die Arme vor der Brust. Andys amüsiertes Lächeln ignorierte sie. „Um das ganze abzukürzen, möchte ich Ihnen etwas sagen, was Sie bitte nicht persönlich nehmen. Wenn ich gewusst hätte, was im Park passieren wird, wäre ich an dem Morgen mit meinem entzückenden Hintern im Bett geblieben. Okay, wir hätten vielleicht einen neuen Bürgermeister gebraucht und ich hätte die Kriminalität in dieser Stadt verflucht, die nicht mal vor so einem ehrenwerten Mann wie Ihnen halt macht. Und dann hätte ich mir überlegt, ob ich nicht getreu den Gesetzen meinen Hund zukünftig anleinen sollte. Und wissen Sie was? Die Tatsache, dass ich gegen das Gesetz verstoßen habe, weil Rico frei herumlief, hat Ihren Arsch gerettet. Und die einzige Frage ist die, ob es das wirklich wert war.“
Er sah schon etwas betreten drein und Nicole nahm ihm diese Rolle sogar ab. „Miss Baker, es tut mir wirklich Leid, dass Ihr Hund dabei ums Leben kann. Ich bin überzeugt davon, dass er etwas ganz außergewöhnliches war und ich möchte mich ...“
„Vergessen Sie’s ganz einfach, okay?“, unterbrach sie ihn und winkte ab. „Ich verzichte auf Ihre Entschuldigung, weil sie absolut keine Ahnung haben. Ich nehme es Ihnen nicht mal übel, denn Sie haben garantiert mit Ihrer Politik genug zu tun. Also, warum verschwinden Sie jetzt nicht einfach wieder und kümmern sich um Dinge, von denen Sie angeblich etwas verstehen?“
„Ich kann Ihre Wut verstehen, Miss Baker. Aber ich kann nicht rückgängig machen, was passiert ist. Wenn ich gewusst hätte, was im Park passiert, wäre ich auch Zuhause geblieben. Ich kann Ihren Hund nicht wieder lebendig machen. Und wenn es in meiner Macht stünde, würde ich die Zeit zurückdrehen und dem Officer sagen, er soll Sie verwarnen und dafür sorgen, dass Sie Ihren Hund gefälligst an die Leine nehmen, wie es das Gesetz vorschreibt. Ich werde an diesem Gesetz nichts ändern, auch wenn es mich das Leben gekostet hätte. Es wurden mehr Menschen von frei laufenden Hunden angefallen und sind ums Leben gekommen, als durch Hunde wie Ihren gerettet wurden.“
Nicole sah den Bürgermeister mit hochgezogenen Brauen an. Er war laut geworden, hatte seiner Wut über ihre beleidigenden Worte Luft gemacht und atmete nun tief durch. Es entlockte ihr eines ihrer seltenen Lächeln. „Waren das jetzt Ihre eigenen Worte oder hat Ihnen jemand diese Rede geschrieben? Nur für alle Fälle?“
„Man hat mich vor Ihnen