50 Wildkräuter in ihren Lebensräumen. Ingrid Mayer A.

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Название 50 Wildkräuter in ihren Lebensräumen
Автор произведения Ingrid Mayer A.
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783753189000



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geerntet werden (nur bei unbehandelten Exemplaren). Die Wurzeln gräbt man im Herbst oder im Frühjahr aus. Blätter werden im Frühjahr, Blüten zur Blütezeit gepflückt. Die Blüten können frisch oder getrocknet verwendet werden.

      Neben der Wald-Schlüsselblume gibt es noch eine andere Art: Die Wiesen-Schlüsselblume duftet intensiv und ihre Blüten sind dottergelb. Auch sie ist geschützt.

       So tut Wald-Schlüsselblume gut

      Arzneilich verwendet werden die Blüten und Wurzeln der Schlüsselblume. Sie wirken als Teeaufguss oder Kaltansatz zubereitet nachweislich schleimlösend bei Bronchitis und Husten mit Verschleimung. Verantwortlich für diesen Effekt sind die enthaltenen Saponine, die vor allem in der Wurzel zu finden sind. Daneben enthält die Schlüsselblume u.a. noch Flavonoide und ätherische Öle.

      Ihre Wurzel, oft auch als „Primelwurzel“ bezeichnet, ist in vielen Apotheken erhältlich. Die Blätter der Schlüsselblume sind essbar und können als knackige Salatbeigabe verwendet werden.

       Die Blüten erinnern entfernt an Schlüssel, was Anlass für verschiedene Legenden und Mythen gibt.

      Lungenkraut, Echtes

       Pulmonaria officinalis

      Pflanzenfamilie: Raublattgewächse

      Blütezeit: März bis Mai

      Mehrjährig

      Essbar

      Heilpflanze

      Die länglichen Blätter des echten Lungenkrauts mit ihrem hübschen gefleckten Muster fallen auf. Sie sind behaart und fühlen sich rau an. Die glockenförmigen Blüten erinnern von der Form her an Schlüsselblumen, weisen aber eine rote bis blauviolette Färbung auf. Anfänglich sind die Blüten rot und wechseln dann zu lila. Oft sieht man beide Blütenfarben an einer Pflanze, weshalb das Lungenkraut auch „Brüderchen und Schwesterchen“ genannt wird. In Laub-und Mischwäldern fühlt es sich wohl.

       Im Garten erobert das Lungenkraut oft schnell größere Gebiete.

       Lungenkraut sammeln

      Junge Blätter können gesammelt und in Salate gegeben werden. Auch die Blüten können frisch verwendet werden. Zur Bereitung eines Tees können die Blüten, Blätter oder das ganze Kraut auch getrocknet werden. Ältere Blätter eignen sich zur gekochten Verwendung in Gemüsegerichten oder können in Teig ausgebacken werden.

      An halbschattigen Plätzen wächst Lungenkraut auch gut in Gärten, wo es sich meist rasch ausbreitet.

       So tut Lungenkraut gut

      Wie der Name schon vermuten lässt, schreibt die Volksheilkunde dem Lungenkraut eine Wirksamkeit bei Erkrankungen der Lunge zu. Vor allem bei Husten wurde es früher gerne als schleimlösendes Mittel eingesetzt. Hierzu kann man das frische oder getrocknete Kraut als Teeaufguss zubereiten. Lungenkraut enthält u.a. Kieselsäure, Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe. Auch gewisse wundheilende Eigenschaften schreibt man ihm zu, sodass der Tee z.B. auch für Umschläge verwendet werden kann.

       Das Blattmuster mit den weißen Flecken ist hübsch anzusehen.

      Nelkenwurz, Echte

       Geum urbanum

      Pflanzenfamilie: Rosengewächs

      Blütezeit: Mai bis September

      Mehrjährig

      Essbar

      Heilpflanze

      Die kleinen Blüten der Echten Nelkenwurz können leicht übersehen werden, doch wenn man darauf Acht gibt, entdeckt man diese Pflanze recht häufig. Die gelben Blüten mit den fünf Blütenblättern, die auf sparrigen, verzweigten Stängeln stehen, finden sich von Mai bis September. Später bilden sich klettenartige Früchte.

      Die Nelkenwurz wird etwa bis zu 70 cm hoch und hat groß gefiederte, recht variable Blätter. Vom Stängel abzweigende, obere Blätter sind meist dreizählig, die unteren Blätter sind abgerundeter und in einer Grundrosette angeordnet. Diese bleibt über den Winter stehen. Neben Laubmischwäldern fühlt sich die Nelkenwurz oft auch an Wegrändern oder unter Gebüschen wohl.

       Die zarten Blüten der Nelkenwurz fallen erst bei genauerem Hinsehen ins Auge.

       Nelkenwurz sammeln

      Die jungen Blätter der Nelkenwurz können in der Küche verwendet werden, z.B. im Salat oder in Gemüsegerichten. Im Frühjahr oder Herbst, bis in den Winter hinein kann die Wurzel ausgegraben werden.

       Die kugeligen Klettfrüchte bleiben gern an der Kleidung hängen.

       So tut Nelkenwurz gut

      Wie bereits der Name erahnen lässt, enthält die Wurzel der Nelkenwurz einen Inhaltsstoff, wie ihn auch die Gewürznelke besitzt. In früheren Zeiten wurde sie deshalb als Gewürz verwendet. Die Nelkenwurz enthält jedoch weniger von dem ätherischen Öl Eugenol als die Gewürznelke. Darüber hinaus ist sie eine alte Heilpflanze. Aus der Wurzel kann man Tee zubereiten, der in der Volksmedizin gegen Durchfall eingesetzt wird.

      Dieser eignet sich auch zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen.

      Klebriger Salbei

       Salvia glutinosa

      Pflanzenfamilie: Lippenblütler

      Blütezeit: Juni bis September

      Mehrjährig

      Essbar

      Heilpflanze

      Wer den Klebrigen Salbei berührt, weiß sofort, woher sein Name stammt. Stängel und Blütenstände fühlen sich in der Tat klebrig an. Doch diese Pflanze ist eine wahre Zierde: Gelbe Lippenblüten sind ein besonders Kennzeichen dieser Salbeiart, die man an eher schattigen Plätzen findet. In lichten Laub-und Bergwäldern, Mischwäldern oder am Waldrand wächst der Klebrige Salbei am liebsten und mag dabei eher feuchte Standorte. Bis 80 cm kann er hoch werden. Die hellgelben Blüten sind quirlförmig um den Stängel angeordnet und verströmen einen angenehm frischen Duft. Bei den gestielten Blättern fällt auf, dass die unteren Blattspitzen nicht abgerundet sind, sondern eckig, bzw. pfeilförmig. Der Blattrand ist gezähnt.

       Eine Besonderheit des klebrigen Salbeis ist die hellgelbe Farbe seiner Lippenblüten.

       Klebrigen Salbei sammeln

      Mit anderen Salbeiarten kann man den Klebrigen Salbei nicht verwechseln. Denn im Gegensatz zu dem heimischen Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) oder dem ursprünglich im Mittelmeerraum beheimateten Echten Salbei (Salvia officinalis), hat diese Art keine blau-violetten, sondern gelbe Blüten. Für kulinarische Zwecke werden vom klebrigen Salbei die jungen Blätter verwendet. Später können die blühenden Triebspitzen abgeschnitten werden. Da sich die Blütezeit bis in den frühen Herbst erstreckt, kann man ihn noch relativ spät im Jahr sammeln.

       Klebriger Salbei ist an eher schattigen Standorten zu finden.

       So tut Klebriger Salbei gut

      Die jungen Blätter können klein geschnitten in Suppen, Salate oder Kräuterquarks oder -butter gegeben werden. Auch die Blüten kommen in diesen Gerichten zum Einsatz. Ganze Blütenrispen benetzt man mit Teig und bäckt sie in der Pfanne aus.

      Die Blüten oder die ganzen Rispen können frisch oder getrocknet als Teeaufguss bereitet werden. Es wird vermutet, dass der klebrige Salbei ähnliche Eigenschaften