Sky-Navy 21 - Raumpatrouille. Michael Schenk

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Название Sky-Navy 21 - Raumpatrouille
Автор произведения Michael Schenk
Жанр Языкознание
Серия Sky-Navy
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783753194356



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dem in der Area Control des Raumhafens, wo er auch die Daten des Wanderers übergeben musste.

      Es gab kleinere Notfallzentren, die über den Stadtbereich verteilt waren, doch Sean musste die Hauptzentrale in der Verwaltung aufsuchen. Er nahm eines der zweirädrigen Gyroskop-Taxis und nutzte die Fahrt, um einen Blick auf die Entwicklung der Stadt zu nehmen. Es wurde gebaut und es war belebt. Nicht übermäßig lebhaft, sondern gerade in dem Umfang, der ein natürliches und gesundes Wachstum verhieß. Die Geschäfte waren auf das praktische Leben der Siedler ausgerichtet und boten erst wenig von der Dekadenz, die auf dem Mars oder den großen industrialisierten Welten längst um sich gegriffen hatte. Hier fand man eher sachdienliche Informationen als marktschreierische Anpreisungen.

      Die Häuser folgten individuellen Baustilen, waren aber allesamt nicht höher als maximal zwei Stockwerke, mit Ausnahme der öffentlichen Gebäude. Fußgängerwege und grüne Bepflanzung herrschten vor und vermittelten auf Sean einen fast gemütlichen Eindruck.

      Das „Fairchild Emergency Management Center“ war ein vierstöckiges Gebäude, dessen Erdgeschoss man besonders weitläufig angelegt hatte, da hier ein beachtlicher Fuhrpark an Einsatzfahrzeugen untergebracht werden musste. Auch vor dem Gebäude parkten mehrere der typischen blau-weißen schweren Turbinenwagen mit den roten und blauen Rundum-Pulsleuchten des Polizeidienstes. Sean erschienen es ungewöhnlich viele Fahrzeuge, aber vielleicht gab es im Center gerade eine Besprechung oder Fortbildung, an der viele der Constables teilnahmen.

      An diesem Tag verzichtete der Captain auf die Paradeuniform und trug den leichten Dienstanzug, der dem Bordoverall entsprach, aber zu dem man zusätzlich eine Jacke trug. Am rechten Oberarm war das Logo der Aberdeen zu sehen, auf den schmalen Schulterabzeichen die drei Streifen eines Captains.

      Der junge Mann am Empfang lächelte freundlich, als er die Uniform sah. „Tag, Captain. Wieder auf Patrouille? Zufrieden mit Ihrem neuen Schiff?“

      „Sehr. Ich hoffe nur wir bekommen bald mehr davon.“

      „Soweit man hört, sollen dieses Jahr noch fünf weitere in Dienst gestellt werden.“

      Sean nickte. „Ja, das habe ich auch in einem Bericht gesehen.“ Hier war Vorsicht geboten. So nett der junge Mann auch sein mochte, als Captain galt man stets als offizieller Vertreter der Navy und es konnte schnell passieren, dass eine persönliche Aussage in den Medien landete. „Ich wollte den Chief-Constabler sprechen.“

      „Ein Zwischenfall auf Patrouille?“

      „Eher die übliche Routine“, wich Sean aus. „Gegenseitige Kontakte und Informationen sind wichtig. Gelegentlich wichtiger als die offiziellen Kanäle, wenn es einmal schnell gehen muss.“

      „Der Chief-Constabler ist in seinem Büro. Dritte Ebene. Soll ich …?“

      „Danke, ich kenne den Weg noch. Aber Sie können mich anmelden.“

      „So gut wie erledigt, Sir.“ Der junge Mann zögerte. „Äh, Captain, wäre es möglich, Ihr neues Schiff mal zu besichtigen? Man hört ja so einiges über die neue B-Klasse.“

      „Würde ich verdammt gerne zustimmen“, antwortete Sean mit aufrichtigem Bedauern, „aber diesmal fehlt uns die Zeit. Aber ich werde es für unseren nächsten Aufenthalt einrichten, versprochen.“

      Minuten später erreichte der Captain die dritte Ebene und ging den langen Flur entlang zum Büro des Chief-Constablers. Der erwartete ihn schon, denn kaum hatte Sean McIntosh den Summer betätigt, da glitt die Tür auch schon zur Seite. Zu seiner Überraschung war der Chief nicht alleine.

      „Hallo, Sean“, grüßte Maurice Margon seinen Freund herzlich und reichte ihm die Hand. „Das trifft sich ausgezeichnet, denn Mister Punjabi hat mir gerade von etwas Merkwürdigem erzählt. Du kennst Mister Punjabi?“

      „Selbstverständlich. Wir hatten ja schon einige Male miteinander zu tun.“ Sean reichte auch dem Chief-Controller des Raumhafens die Hand und setzte sich dann in einen der bequemen Polstersessel. „Etwas Merkwürdiges? Hört sich interessant an. Nehmen Sie es mir aber nicht übel, Mister Punjabi, doch ich muss zuerst noch eine Kleinigkeit mit dem Chief-Constabler besprechen. Wenn ich es recht überlege, sollten Sie dabei durchaus zugegen sein.“ Sean sah den Chief-Controller forschend an. „Es geht um die Summer of 69. Sagt Ihnen der Name etwas?“

      Die Weise, in der sich die Augen von Ranjid Punjabi kurz weiteten, verriet Sean genug. Natürlich, die Be- und Entladung der Schiffe erfolgte über die Area Controls. Der Captain lächelte versonnen und sah dann seinen Freund Maurice an. „Ich spreche jetzt mit dir als Chief-Constabler und Vertreter des Gesetzes, alter Freund. Es geht um einen neu zu katalogisierenden kosmischen Wanderer, dessen Daten ich gleich an Mister Punjabi übergeben werde, und es geht um einen Frachter von Waldron Galactic Enterprises, die Summer of 69 und ihre höchst illegale Fracht.“

      Sean berichtete kurz von der Überprüfung des Frachters und deren Ergebnis. Ein Seitenblick zeigte ihm, dass die dunklere Haut von Punjabi eine ungesunde Farbe angenommen hatte.

      „Gut, Sean, ich werde alle deine getroffenen Maßnahmen natürlich unterstützen. Die Behörden kümmern sich ja bereits um den Vorgang, aber ich verspreche dir, ich werde künftig ein besonders wachsames Auge auf die Schiffe von Waldron halten. Wird nicht leicht werden. Waldron ist ein beträchtlicher Förderer unserer Kolonie und investiert hier eine Menge. Entsprechend ist auch seine Unterstützung bei unseren Bossen.“

      Ranjid nickte eifrig. „Mister Waldron ist ein wahrhaft großer Unterstützer, Captain McIntosh. Sehen Sie, wir haben hier keinen der üblichen Scanner für die Raumüberwachung, sondern eines dieser ganz neuen Teile. Ein Hiromata-Scanner mit einer Reichweite von dreißig Lichtjahren, der ohne jeden Zeitverlust arbeitet. Ein fantastisches Gerät.“

      „Und fantastisch teuer“, stimmte Sean zu. „Ich kenne die Geräte und habe es selbst an Bord. Ich bin ein wenig überrascht, Mister Ranjid, dass Ihre Welt so schnell an solch ein Gerät herangekommen ist. Die Geräte funktionieren ja nur mit Hiromata-Kristall und davon haben wir wenig genug. Derzeit genießt die Navy absoluten Vorrang bei der Ausstattung mit dem neuen Scanner. Ich frage mich, wie Mister Waldron an ein solches Gerät kommt und warum er es so großzügig an Ihre Welt übergeben hat.“

      „Mister Waldron hat Verbindungen und er ist ein großer Freund von Fairchild“, antwortete der Chief-Controller im Brustton der Überzeugung.

      „Und kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft“, fügte Maurice Margon auflachend hinzu.

      „Ein teures Geschenk.“ Sean dachte kurz nach. „Kennen Sie die Geschichte vom ‚Win-win‘, Maurice?“

      „Eine Geschichte von der alten Erde?“

      „In der Tat.“

      Der Chief-Constable zuckte mit den Schultern. „Offen gesagt interessiert mich alte Erdgeschichte nicht besonders.“

      „Nun, diese hier sollte Sie interessieren, mein Freund. Sie und alle Bewohner von Fairchild, sonst könnte es ein böses Erwachen geben.“ Sean McIntosh lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. „Vor einigen Jahrhunderten existierte auf der Erde ein riesiges altes Reich. Innovative Philosophie, innovatives Wissen … Führend gegenüber allen anderen Ländern auf der Erde. Dieses mächtige Reich zerfiel aufgrund von Korruption und Bürgerkriegen und wurde in deren Folge von den anderen Ländern überholt. Irgendwann besann man sich im alten Reich, nannte sich fortan Republik und wollte zu alter Größe zurückfinden. Da man inzwischen weit hinter den anderen Ländern zurückhing, stahl man einfach das Wissen dieser Länder oder bot ihnen an, sehr billig für sie zu produzieren. So kam man sehr bequem an die Produktionsverfahren. Schon bald produzierte die Republik sehr viel mehr und sehr viel billiger, als die ursprünglichen Herstellungsländer, deren Firmen in Folge Pleite gingen oder von der Republik übernommen wurden. Die damaligen hohen Räte waren ziemlich machtlos und die Hoch-Manager der Länder unternahmen nichts gegen die feindliche Übernahme, da sie sehr großzügig von der Republik bedacht wurden. Bald war eine enorme wirtschaftliche Abhängigkeit entstanden.“

      „Werter Freund, bitte langweilen Sie