Gottes Wege erkennen. Zac Poonen

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Название Gottes Wege erkennen
Автор произведения Zac Poonen
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783847693338



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3,15) zu sprechen – seien es nun unsere Ehefrauen, unsere Kinder, Jugendliche, Bettler oder Feinde. Alle Menschen müssen mit Würde behandelt werden. Wenn wir z. B. einem ärmeren Bruder ein Geschenk geben, müssen wir das auf eine Weise tun, die ihn nicht der Würde eines Menschen beraubt. Wir müssen sein Bruder und nicht sein Wohltäter sein.

       16. Wir dürfen unsere finanziellen Bedürfnisse nur Gott offenbaren

      „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“ (Philipper 4,19).

      Christliche Arbeiter im vollzeitlichen Dienst müssen in Bezug auf ihre finanziellen Bedürfnisse Gott vertrauen und dürfen diese Bedürfnisse nur ihm gegenüber offenbaren. Gott wird dann seine Kinder veranlassen, für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Sie dürfen nicht „im Glauben an Gott und Fingerzeigen an andere Gläubige“ leben, wie es viele heute tun.

      „So hat auch der Herr befohlen, dass die, die das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelium nähren sollen“ (1. Korinther 9,14). Daher haben diejenigen, die dem Herrn vollzeitlich dienen, die Erlaubnis, Gaben von anderen Gläubigen zu empfangen. Aber sie dürfen niemals ein Gehalt empfangen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Gaben und einem Gehalt. Gaben können nicht gefordert werden, während ein Gehalt gefordert werden kann. Hier liegt die Ursache für den abgefallenen Zustand der meisten heutigen christlichen Kirchen und Institutionen.

      Wir dürfen jedoch niemals irgendwelche Gaben zu unserer persönlichen und familiären Verwendung von Menschen entgegennehmen, die ärmer sind als wir. Wenn solche Menschen uns Geld geben, müssen wir das Geld entweder jemandem geben, der ärmer ist oder wir legen das Geld in die Spenden-Box für das Werk des Herrn.

      Hier sind „Zehn Gebote“ (Prinzipien) in Bezug auf Geld – alle christlichen Arbeiter im Vollzeitdienst täten gut daran, sie zu beherzigen:

      1 Mache deine finanziellen Bedürfnisse niemals gegenüber irgendjemandem außer Gott bekannt (Philipper 4,19).

      2 Nimm niemals Geld von Ungläubigen an (3. Johannes 7).

      3 Erwarte niemals Gaben von irgendjemandem.

      4 Erlaube niemandem, dich zu kontrollieren oder deinen Dienst zu beeinflussen, indem er dir Geld gibt.

      5 Nimm niemals Geld von jenen Menschen an, die deinen Dienst nicht annehmen.

      6 Nimm niemals Geld von jemandem an, der ärmer ist als du.

      7 Sei bezüglich deiner finanziellen Bedürfnisse niemals von einem Menschen abhängig.

      8 Geh mit Gottes Geld niemals auf eine Weise um, die andere auf missbräuchliche Verwendung schließen lässt (2. Korinther 8,20-21).

      9 Sei niemals begeistert, wenn du Geld bekommst.

      10 Sei niemals deprimiert, wenn du Geld verlierst.

       Schlussfolgerung

      Ich hoffe, dass dich diese Wahrheiten nicht nur ermutigen, sondern auch befreien. Wenn du es in Bezug auf deinen Wandel mit dem Herrn und deinem Dienst ernst meinst, solltest du all diese Wahrheiten in deinem täglichen Leben ernst nehmen.

      3. Prinzipien, Gott zu dienen

       (Eine Botschaft, die am 17. Dezember 1997 bei der „All-India-Conference“ vor evangelikalen christlichen Leitern über die Mission der Kirche und die Ausbildung von Leitern gegeben wurde).

      Ich möchte mich dem Wort Gottes im Buch der Offenbarung, Kapitel 4, zuwenden. Nachdem der Herr dem Apostel Johannes in Kapitel 1 eine Offenbarung von sich selbst gegeben hatte, gab er Johannes – in den Kapiteln 2 und 3 – einen Einblick in den tatsächlichen Zustand vieler Gemeinden in diesem Teil der Welt. Wie ihr wisst, waren viele dieser Gemeinden in einem sehr rückfälligen Zustand. Dann sagte der Herr zu Johannes in Kapitel 4,1: „Komm hier herauf“! Was für ein liebevolles Wort ist das!

      Wenn wir den Zustand der Dinge um uns herum sehen und Problemen begegnen, für die wir keine Lösung haben, dann ist es gut, die Worte des Herrn an uns zu hören: „Komm hier herauf! Komm und betrachte die Dinge von meinem Standpunkt aus – und nicht von der niedrigen irdischen Ebene, von der aus du diese Dinge betrachtest hast.“ Ich glaube, das ist ein Wort, das wir ständig hören müssen – „STEIG HÖHER HERAUF“!

      Paulus sagte: „Eines aber tue ich – ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Philipper 3,14). Er hatte den Ruf gehört, höher hinaufzusteigen und er war nie zufrieden, egal welche Höhe er erreicht hatte.

      Die Gefahr in der christlichen Führerschaft liegt darin, dass wir so oft vor den Leuten stehen. Wir erhalten Beifall. Wir haben jetzt sogar Berichterstattung in den Medien. Wir haben Titel vor und akademische Grade nach unseren Namen! Was brauchen wir mehr! Ich sage euch, was wir brauchen: WIR MÜSSEN DEM HERZEN GOTTES NÄHERKOMMEN! WIR MÜSSEN HÖHER HINAUFSTEIGEN!

      Gott erschuf Adam nicht, weil er einen Diener brauchte. Er hatte Adam nicht erschaffen, weil er einen Gelehrten brauchte. Er erschuf dich und mich nicht, weil er Diener oder Gelehrte braucht. Er hat mit den Millionen von Engeln bereits genug Diener. Er erschuf Adam zu allererst, auf dass er mit ihm Gemeinschaft haben möge. Das ist der Grund, warum das Gesetz für Adam NICHT lautete: „Sechs Tage sollst du arbeiten und am siebenten Tage sollst du ruhen.“ Nein. Das kam später durch das Mosaische Gesetz.

      Adam wurde am sechsten Tag erschaffen. Daher war sein ERSTER Tag – der siebente Tag für Gott, aber der erste Tag für Adam – ein Tag der Ruhe und der Gemeinschaft mit seinem Schöpfer. Von diesem Tag der Gemeinschaft mit Gott sollte Adam in den Garten hinausgehen und Gott in den nächsten sechs Tagen dienen.

      Wenn wir diese Reihenfolge vergessen – wenn wir vergessen, dass Gemeinschaft mit Gott immer Vorrang haben muss, bevor wir hinaus in seinen Weinberg gehen, um ihm zu dienen –, dann haben wir den wichtigsten Zweck unserer Erschaffung und unserer Erlösung verfehlt.

      Wir können mit der Not um uns herum so beschäftigt sein – und besonders in einem Land wie Indien –, dass wir keine Zeit für die Gemeinschaft mit Gott haben. Wir können glauben, dass das eine Zeitverschwendung ist, wenn es um uns herum so viel Not gibt. Aber was ist das Ergebnis einer Arbeit, die auf Nöten basiert? Vielleicht eine Menge Arbeit – aber die Qualität wird dürftig sein. Statistiken sind trügerisch. Du hast vielleicht die Aussage gehört, dass es drei Arten von Lügen gibt – schwarze Lügen, weiße Lügen und Statistiken! Statistiken sind trügerisch. Die Zeugen Jehovas haben Statistiken, die Mormonen haben Statistiken – und diese gehören heute zu den am schnellsten wachsenden Gruppen. Auch islamische Fundamentalisten haben ihre Statistiken. Heutzutage hat jeder Statistiken. Aber Jesus kümmerte sich nie um Statistiken.

      Es gab in meinem Leben Zeiten, wo ich durch gewisse Krisen ging. Eine war sehr früh in meinem Leben, als ich dem Herrn zu dienen versuchte, aber feststellte, dass es mir an Kraft mangelte, obwohl ich das Wort Gottes kannte! Ich suchte Gott, um die Taufe im Heiligen Geist zu empfangen – um mit Kraft von oben ausgerüstet zu werden. Nun, ich weiß, dass es darüber verschiedene Ansichten gibt – und ich versuche nicht, jemanden zu bekehren. Ich sage nur, dass ich wiedergeboren und in Wasser getauft wurde, aber aus meinem Leben flossen keine „Ströme lebendigen Wassers“. Doch ich wusste, dass Jesus verheißen hat, dass aus jedem, der an ihn glaubt, Ströme lebendigen Wassers fließen würden – sie würden niemals trocken sein. Aber ich fühlte mich vielmals ausgetrocknet, obwohl ich das Wort Gottes kannte und obwohl ich Predigten gab, war ich ausgetrocknet. Sehr oft war mein Dienst für den Herrn wie das Bedienen einer Handpumpe. Ihr wisst, was das heißt – du pumpst und pumpst und dann kommen ein paar Wassertropfen heraus. Es ist sicherlich nicht wie ein Strom. Doch ich sah das Wort Jesu deutlich: „Wer an mich glaubt, von dessen Innersten werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Johannes 7,38).