Название | Legion |
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Автор произведения | Eldar Elrador |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750222588 |
Sie fanden schließlich Deckung bei den Ständen eines weitläufigen Marktplatzes, der kurz vor den Eingängen der Tore des Palasthofes lag.
»Los, Jungs, hinter die Steine da!«, befahl Eskalian seinen Männern, hinter einigen der aus gefestigtem Sand bestehenden Warenhäusern Schutz zu suchen.
Über den Dächern und den Zinnen des hoch aufragenden Palastes wehten die rot – schwarzen Fahnen des Duyari – Imperiums mit dem Kreuz Zarch Adrushs in ihrer Mitte.
Eskalian und Ramoth sprangen hinter einen der Steine, als das Geschoss eines Raketenwerfers einen Teil des Marktplatzes in Schutt und Asche legte.
Eskalian beugte sich kurz hinter dem Sandstein vor und gab einige Schüsse in die Richtung ab, aus der die Rakete gekommen. Doch der Schütze hatte seine Stellung bereits wieder abgebaut und war von dem Dach verschwunden.
Sein Trupp hatte heute erst einen einzigen Mann verloren. Was mit den anderen Zügen war, die noch überall in der Stadt verteilt kämpften, konnte er aus den wirren Funksprüchen nur schwer heraushören. Eskalian verstand jedoch so viel, dass ihre eigenen Verluste nicht allzu hoch waren. Obwohl noch keine Panzerunterstützung kam, um ihnen den Rücken zu decken.
»Solange die sich in ihren Häusern verstecken, wird’s schwer alle von denen zu töten«, sagte Ramoth, drückte auf einen Knopf, woraufhin das Magazin vom Gewehr fiel, er ein neues vom Gürtel nahm, und es einsetzte.
»Der Tempel ist unser Ziel. Ich hab das schon damals erlebt. Wenn ihre Priester hängen, werden sie sich ergeben. Außerdem brauchen wir hier noch die Läuferunterstützung«, sagte Eskalian.
Er wechselte den Funkkanal zu Lechent Erwion, der für die Kampfläufereinheiten des Regiments zuständig war.
»Was ist jetzt, Erwi? Kriegen wir hier langsam mal ein bisschen Hilfe, oder was? Uns geht der Arsch auf Grundeis.«
Zunächst folgte nur ein wirres Knistern im Funkkanal, aus welchem gelegentlich Stimmfetzen drangen. Dann, nach etwas einer halben Minute, antwortete Erwion: »Wir sind auf dem Weg. Die T4 Transporter haben heute ein paar Probleme gemacht. Wir mussten erst mal den Sand von der Hülle kratzen. Aber hey, wir sind gleich da. Gebt uns zehn Minuten. Ist der Luftraum frei?«
Eskalian schaute in den blauen Himmel und riskierte einen Blick hinter der Steinmauer hervor auf die Häuserdächer. Die Naichasgalis hatten so ziemlich alles an Maschinengewehrstellungen auf den Dächern in Schutt und Asche geballert, was sie nur so zerstören konnten. Sie flogen jetzt von einem Teil zum anderen der Stadt, brachten Verwundete aus dem Kampfgebiet und versetzen die Truppen.
»Ja, ja, denke schon. Seid aber trotzdem vorsichtig. Keine Ahnung, was die Grauhäute noch so in der Hinterhand haben«, sagte er in den Kanal. Er war froh, jetzt endlich wieder nicht schreien zu müssen.
»Gut, gut. Dann kommen wir gleich zur Party. Lasst uns was übrig!«
Die Verbindung brach ab.
Es war bei solchen Gesprächen, die vielleicht von großer strategischer Bedeutung für die Schlacht waren, dass Duyari schon einmal gerne ihre Kanäle abhörten. Da musste der Austausch zwischen den Offizieren effizient und vor allem schnell vonstattengehen.
»Und?«, fragte Ramoth und schoss noch einmal in das Fenster eines Hauses hinein.
»Sind auf dem Weg«, sagte Eskalian.
»Ja wunderbar! Dann überleben wir das heute ja sogar vielleicht! Ist ja unser Glückstag«
Ferne Explosionen in der Stadt, die wie Pilze über die Häuserdächer stiegen, zeigten, dass ihre Männer recht problemlos vorankamen. Trotzdem, ohne die Unterstützung der Läufer und Panzer wäre eine Eroberung des Tempels viel zu verlustreich. Eskalian hatte es schon mehrmals miterlebt, mit welchem Einsatz und Hingabe die Duyari ihre heiligen Orte verteidigten. Sie würden bis zum letzten Mann, bis zum letzten Blutstropfen, kämpfen.
Es dauerte nur knapp fünf Minuten, bis am Himmel die silbernen Fahrzeugtransporter zu sehen waren.
T4 Heerestransporter waren die größten Versorgungsschiffe der Weltenwehr, die noch in einen Sternenschiffshangar passten. Ihre Flügel besaßen eine weite, nach hinten ausgerichtete Form mit einer Spannweite von fünfundzwanzig Metern. In ihrem schlanken, aber doch geräumigen Bauch konnten sie eine ganze Kompanie an Soldaten, oder auch mehrere Panzer, transportieren. Fünf dieser mächtigen Vögel stürzten sich jetzt aus dem Orbit herab und hielten mit schwindelerregender Geschwindigkeit auf die Stadt zu.
»Na, wer sagt's denn? Kein Problem«, kommentierte Ramoth, als er die fünf T4s erblickte.
Sie landeten in verschiedensten Teilen von Zaiashad. Einer von ihnen ging direkt vor ihrem Trupp auf dem Marktplatz nieder. Es wirkte ja schon etwas befremdlich, wie diese schwerfälligen Kleinschiffe mehrere Meter senkrecht über dem Boden wankten, bevor sie schließlich aufsetzten.
Die breite Luke am Heck des T4 öffnete sich und heraustraten in mehreren Reihen zunächst IDL 8 Kampfläufer in rot – weißer Bemalung. Diese Art von Kampfläufern war für den engen Häuserkampf oder für das Gefecht auf unebenem Terrain konzipiert. Seine langen Beine waren über ein leicht ausladendes Heck mit dem Kopf verbunden, dessen Transparentstahlkanzel einen Rundumblick über das gesamte Schlachtfeld ermöglichte. Sie waren etwas mehr als drei Meter hoch, also Winzlinge im Vergleich zu den Schlachttitanen, die die Duyari manchmal ins Feld führten. Doch sie erfüllten ihren Zweck.
Den etwa zehn Läufern folgten zwei HCW414 Panzer. Diese etwa zehn Meter langen Kampfwagen, waren die größten, die ihre Legion besaß. Sie hatten wie alle Fahrzeuge der Weltenwehr ohne Tarnfarbe eine silbrig glänzende Hülle und ihr langes Plasmageschütz war in der Lage, ganze Häuser mit einem einzigen Schuss ins Vergessen zu befördern.
Die Soldaten um Eskalian herum jubelten, als die Fahrzeuge aus dem Transporter fuhren und das laute Dröhnen der Ketten der HCW414s über den Marktplatz hallte.
Die Läufer gaben sogleich Schüsse ihrer Laserkanonen auf die Stellungen der Scharfschützen in den Häusern ab und verwandelten den Marktplatz einmal mehr in eine Müllhalde aus geborstenem Stein und zerschmetterten Verkaufsständen.
»Alles klar!« Eskalian winkte seinen Männern zu, ihm zu folgen. Das Tor zum Hof des Tempels lag nur einen halben Kilometer von ihnen entfernt. Sie ließen die Läufer vorrücken, damit diese ihnen den Weg freimachten. Hunderte Scharfschützen wurden auf der Stelle erfasst und ihre Stellungen durch Laserbeschuss und Raketen der IDL8er aus dem Weg geräumt.
Eskalian und sein Trupp rückten in ihrem Schatten vor, bildeten einen Kreis und gaben sich gegenseitig Feuerschutz.
Aus dem Funkkanal erhielten sie die Bestätigung, dass die T4s in allen Teilen der Stadt gelandet waren und die Stiarvalorer jetzt mit der Unterstützung der Panzer und Läufer eine Art Schlinge um den Tempel herum zogen.
Es läuft alles nach Plan, dachte Eskalian. Und es lief tatsächlich alles genauso, wie General Varius es gestern mit ihm und den anderen hohen Offizieren der Rowsa Legion durchgegangen war. Ihre Verluste waren gering – so gering, wie sie selten in Schlachten dieser Art gewesen waren.
Sie erreichten bald die Tore des Palstes. Einer der Läufer schoss den Weg mit einer Granate frei.
Die Panzer blieben hinten zurück, als die Stiarvalorer nun den Läufern voraus in den Hof stürmten. Vor ihnen erstreckte sich ein weiter Palmengarten, der bewachsen war mit einheimischen Blumen und mehreren Teichen, sowie kleinen Bächen, die sich durch den Vorhof zogen.
»War ja typisch«, sagte Ramoth, verlangsamte seinen Schritt und ließ das Gewehr gen Boden sinken »Die Bevölkerung verhungert und schlägt sich gegenseitig den Schädel für ein paar Tropfen Wasser ein und die Priester völlern hier rum.«
»Duyarische Kultur eben«, erwiderte Eskalian und grinste dreckig hinter dem Visier seines Helms.
Ihre Rüstungen waren jetzt ganz mit Sand und Dreck bedeckt. Das Rot und Weiß und ihre Embleme waren an manchen Stellen kaum noch zu erkennen. Vielleicht war es doch bald