Perversico. Denny van Heynen

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Название Perversico
Автор произведения Denny van Heynen
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750233751



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als dass sie kurze und bunte Kleidungsstücke mochte. Bereits in der ersten Stunde stellte sie eine gummiartige Skulptur auf den Tisch, weshalb sofort ein Raunen durch den Raum ging. Einige meiner Mitschüler lachten, andere verstummten, sahen beschämt aus dem Fenster oder bekamen hochrote Köpfe.

      „Wer kann mir sagen, was das ist?“ fragte die weibliche Stimme hinter dem Pult.

      Ich saß in der Mitte des Klassenzimmers und konnte mir in etwa vorstellen, was die Skulptur darstellte, denn ich hatte selbst so etwas zwischen den Beinen, auch wenn das, was ich kannte, nicht so groß und gerade nach oben gerichtet war.

      „Das ist ein Dödel“ ließ Ted verlauten, weshalb aus dem verhaltenen Raunen der anderen ein lautes Lachen wurde.

      „Korrekt“, antwortete Miss Lovegood, „aber das ist nur ein vulgäres Wort dafür. Was sich hier auf dem Tisch befindet, nennt man umgangssprachlich auch Penis.“

      Meine Mitschüler wurden ruhiger. Wir hatten diesen Begriff zuvor noch nie gehört, denn in der damaligen Zeit hatte es immer irgendwelche einfallsreichen Umschreibungen für das männliche Geschlechtsteil gegeben.

      Nachdem wir irgendwann auch die weiblichen Geschlechtsorgane durch hatten, war Miss Lovegood´s Aufgabe erfüllt, weswegen sie mit unserem hart erarbeiteten Respekt ihr gegenüber die Schule verließ, um weitere Kinder aufzuklären.

      Ted war ein langweiliger Schüler und mir durch seine dunkelblonden Haare und die runde Brille bisher nie sonderlich aufgefallen. Er war bereits seit der Grade School in meiner Klasse, aber richtig beachtet hatte ich ihn erst durch den Sexualkundeunterricht. Seine Augen hatten sich anscheinend verbessert, denn er trug im Vergleich zu früher keine Brille mehr. Seine Haare waren heller geworden und immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich meinen Mitschüler im Unterricht anstarrte. Unglücklicherweise bekam er im Laufe der Zeit immer mehr dieser dicken, roten Pickel, doch seiner Schönheit tat dies keinen Abbruch, wie ich fand.

      Irgendwann war Ted unaufhaltsam zu dem Opfer meiner Begierde geworden. Statt auf den Unterricht achtete ich auf ihn, welcher eine Reihe vor und zwei Plätze neben mir saß. Ich sah ihm beim Lernen, beim Essen und bei Gesprächen mit anderen Kindern zu. Wenn er schrieb, achtete ich auf seine gepflegten Hände, welche mir eine leichte Gänsehaut bereiteten. Sie waren für einen Jungen in diesem Alter sehr weich und sauber – die meisten anderen hatten Schürfwunden und Dreck vom Spielen daran. Doch Ted war der einzige, der sie pflegte und das beeindruckte mich. Nicht, dass ich nicht auch mit ordentlichen Händen herumlief, aber seine waren nahezu perfekt.

      Beim Rechnen machte er ein besonders süßes Gesicht, wobei ich jedes Mal eine innere Wärme spürte, die meine Wangen erröten ließ. Dieses bis dato mir unbekannte Gefühl genoss ich und sorgte dafür, dass ich irgendwann meinen Mut zusammennahm und ihn während der Pause nach der Mathestunde ansprach.

      „Hey... hast du das mit diesem Pythagoras verstanden?“ fragte ich ihn auf meiner Unterlippe herumkauend.

      Zugegeben, der Vorwand, um mit ihm sprechen zu können, war völlig banal – ja, schon trivial – aber irgendetwas musste ich ja zu ihm sagen.

      „Das ist ganz einfach. Wenn du möchtest, erkläre ich dir die Formeln.“

      Ich musste einige Sekunden so dagestanden haben, weil ich nicht glauben konnte, dass es so einfach war, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Fortan trafen wir uns einmal die Woche, um mir die Dinge, die ich bereits verstanden hatte, noch einmal erklärte. Natürlich sprachen wir ausschließlich über Schulthemen – etwas anderes wäre mir wegen meiner Schüchternheit auch nie in den Sinn gekommen. Mein Herz machte einen Sprung, wenn ich ihn sah und im Laufe der Zeit freundeten wir uns an. Irgendwann gestand ich mir ein, mich in ihn verliebt zu haben. Er war meine erste große Liebe, war mir zu diesem Zeitpunkt aber nicht wirklich bewusst, welche Gefühle er in mir ausgelöst hatte. Ich kannte den Begriff zuvor nur aus jenen Fernsehserien, die ich mit meinen Vätern abends auf der durchgesessenen geblümten Couch im Röhrenfernseher angesehen hatte. Natürlich verstand ich nicht genau, um was es in diesen Sendungen ging. Aber ich begriff, dass Ted der erste Junge war, für den ich diese starken Gefühle empfand. Durch seinen liebevollen Umgang mit mir und seiner Nähe, dachte ich anfangs, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte, doch da hatte ich mich geirrt.

      Gewaltig geirrt...

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