Kirsch und der Ring der Keltengöttin. Ursula Hass

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Название Kirsch und der Ring der Keltengöttin
Автор произведения Ursula Hass
Жанр Языкознание
Серия Reihe
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742711755



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dort nur Mitglied und habe keine Funktionen inne“, erwiderte der Bürgermeister.

      „Das Tourismusbüro unterliegt mir jedoch. Die Mitarbeiter dort sind sehr engagiert, die arbeiten auch schon mal ohne den Geschäftsführer. Frau Klein, die enge Mitarbeiterin von Herrn Sonnenschein habe ich als Interims-Geschäftsführerin vorgeschlagen, bis der Neue oder die Neue kommt. Da haben wir etwas mehr Zeit gewonnen und müssen nichts über das Knie brechen“, berichtete der Bürgermeister.

       Kirsch erzählte dann noch von der Einladung in die Villa zur Tea-Time am kommenden Sonntag.

      „Ja, Kirsch, auch ich bin eingeladen und ich ärgere mich zu Tode, aber wir haben von der Partei her eine Klausur und ich kann die Einladung nicht wahrnehmen, wobei ich doch so ein guter Kenner in Archäologie und Historie bin. Sie wissen ja die Städte und ihre Geschichte sind meine Passion und ich war schon mehrmals im Keltenmuseum. Ich kenne mich bei den Kelten sehr gut aus“, machte der Bürgermeister seinem Herzen Luft, dass er nicht an der Tea-Time teilnehmen konnte.

      „Ja, ich weiß, Herr Bürgermeister, dass Sie ein Keltenfan sind. Schade, dass Sie nicht kommen können“, bedauerte auch Kirsch das Wegbleiben des Bürgermeisters.

      „Gut, ich war ja bei der Pressekonferenz dabei und habe den Ring gesehen. Ein wunderbares Stück, ich bin noch ganz entzückt“, lobte der Bürgermeister den Ring in vollen Tönen.

      „Ich hoffe nur, dass durch den Bericht im Fernsehen nicht noch Diebe angelockt werden“, orakelte Kirsch mal wieder, der es einfach nicht lassen konnte, seinen Pessimismus vor dem Bürgermeister zu verbergen.

      „Übrigens Kirsch, da geben Sie mir gerade ein Stichwort. Nehmen Sie sich besonders der Diebstahldelikte an, die treten immer häufiger bei uns in Wiesenbach auf“, bemerkte der Bürgermeister nicht gerade gut gelaunt.

      „Ja, ich habe schon vorhin gelesen, als ich die Post durchgesehen habe, dass in der Hauptstraße eingebrochen wurde und auch beim Winzer Sänger.“

      „Keine schöne Angelegenheit, stellen Sie sich vor, die haben die ganze Handkasse geraubt“, meinte der Bürgermeister. „Aber vor allem haben sie auch das ganze Büro verwüstet, da entstand ein immenser Schaden.“

      „Wir spüren halt leider auch die Nähe zu Frankreich, Herr Bürgermeister, die Diebe sind schnell über die Grenze verschwunden, aber auch bei uns finden sie immer wieder einen guten Unterschlupf und können in alle Gegenden abtauchen“, teilte der Kommissar seine Bedenken offen mit.

      „Ich kümmere mich darum, Herr Bürgermeister, obwohl das ja nicht in unseren Bereich gehört, immerhin sind wir die Mordkommission“, bemerkte Kirsch etwas trocken.

      „Malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Kirsch!“, entgegnete dieser nur.

      „Mir reichen noch die drei Morde vom Frühjahr.“

      Daraufhin lachte Kirsch nur gequält, denn er hatte die Mordserie auch nicht vergessen und verabschiedete sich vom Bürgermeister.

       Das Gespräch hatte doch etwas länger gedauert und so marschierte Kirsch schnurstracks nach Hause zu Moni in der Hoffnung auf ein gutes Mahl, denn irgendwie hatte er sich im Urlaub an die gemeinsamen Mittagszeiten gewöhnt.

       Schon auf dem Weg zu seinem Haus, kam ihm Moni ganz aufgeregt entgegen.

      „Bei uns ist eingebrochen worden“, war alles was sie kurz herausbrachte, denn noch immer war sie hoch erregt.

      „Ich bin nur kurz einkaufen gegangen, und als ich zurückkam, stand die Haustüre offen“, brachte Moni weiter entsetzt heraus.

      „Im Wohnzimmer sieht alles verwüstet aus und das Bargeld, das ich noch vom Urlaub zuhause hatte, ist auch weg.“

      „Ja gibt’s denn so was, da freu ich mich auf ein gemütliches Mittagessen zuhause und jetzt das Chaos“, meinte Kirsch.

      „ Ich ruf gleich mal bei meinen Kollegen an, die sollen herkommen und die Spuren sichern.“

      „Gerade komme ich vom Bürgermeister, der mir die Diebstähle ans Herz legte und jetzt wird direkt bei mir selbst eingebrochen“, reagierte Kirsch ziemlich verärgert.

      „Ich rufe noch Helen und Eugen an, die wollen sicher auch noch vorbeikommen“, meinte Kirsch zu Moni, die schon mal ans Aufräumen ging.

      „Halt, das geht nicht, du musste alles so liegen und stehen lassen bis die Spusi da ist“, sagte Kirsch aufgeregt zu seiner Frau und seine Stimme überschlug sich fast.

      „Und am Sonntag ist nun die Einladung in die Villa und ich habe keinen Schmuck mehr“, jammerte Moni, als sie an ihren schönen ererbten Schmuck dachte und war nur noch ein Häufchen Elend.

      „Helen und Eugen bringt mal die Ermittlungsergebnisse über die letzten Diebstähle mit oder wisst ihr schon mehr über die Diebstähle?“, meinte Kirsch am Telefon zu den beiden.

      „Es sind schon mal drei Brüder in Verdacht geraten, allerdings kann man ihnen bis jetzt nichts beweisen“, informierte Eugen den Kommissar zu den Diebstählen.

       Kirsch war sich nicht sicher, ob der Diebstahl bei bei ihm zuhause auch von den drei Verdächtigen durchgeführt wurde oder ob auch ein Trittbrettfahrer den Diebstahl begangen hatte.

       Nachdem die Spusi eingetroffen war und alles unter Kontrolle hatte, stellte Kirsch trocken zu seinen beiden Assistenten, Eugen und Helen, fest, dass der schöne Schmuck von Moni, den sie von ihrer Mutter hatte, ebenso weg war wie die fünfhundert Euro, die noch vom Urlaub an der Ostsee übrig geblieben sind.

       Ansonsten haben Kirschs nicht so viele Wertgegenstände, ein paar kleine Antiquitäten, zwei Schwarzwälder Uhren, die aber nicht mitgenommen wurden. Es war nur das Bargeld und der Schmuck, auf den die Diebe aus waren.

       Und Kirsch meldete schließlich nachdem die Kollegen die Anzeige aufgenommen hatten, den Verlust seiner Versicherung, da ging er ganz professionell vor.

      Kapitel 3

       Es war Sonntag und inzwischen war alles wieder an Ort und Stelle im Haus der Familie Kirsch. Der Versicherungsvertreter war auch schon vor Ort und hatte alles aufgenommen. Moni hatte die schönen Schmuckstücke nachgezeichnet, darunter eine Kette mit Smaragden und die dazu passenden Ohrringe. Und auch ein Foto lag vor, da sie die Erbstücke, die noch von ihrer Großmutter stammten bei einer Feier getragen hatte.

       Neu eingekleidet hatte sich Moni auch, obwohl das schöne restliche Urlaubsgeld ja weg war. Aber für die Tea-Time in der Villa an diesem Sonntag war ihr nichts gut genug und so hatte sie sich ein kleines „Schwarzes“, quasi zur Feier des Tages, gegönnt.

       Die Villa, einem Landgut ähnlich, hatte Rudolf von Monroe von seiner Tante Amalie von Wenningstedt geerbt, die leider kinderlos geblieben ist und daher ihrem Neffen das Anwesen vermacht hatte. Nach der Tante wurde die Villa auch „Amalienburg“ genannt.

      Als Moni und Kirsch zum Landgut kamen, öffnete Linette, das Hausmädchen, die Tür und nahm ihnen Mantel und Hut ab. Kirsch hatte sich eigens einen Hut gekauft. Rudolf von Monroe ist ein bekannter Unternehmer, aber auch ein berühmter Autor, der schon einige Sachbücher geschrieben hatte. Seine Frau, Elise von Monroe, eine renommierte Fernsehköchin, hatte ebenfalls viele von ihr verfasste Kochbücher herausgebracht. Es waren Kochbücher über die asiatische Küche. Moni war schon ganz angetan von diesen Büchern und auch der asiatischen Küche, die sie nur schon mal im Urlaub genossen hatte. Kirsch liebte mehr die deftige Schwarzwälder und die badische Küche. Und so hatte sie sich in der Buchhandlung gerade auch das neueste Kochbuch von Elise von Monroe besorgt.

      „Was hat denn das Buch gekostet, Moni?“, fragte Kirsch, kurz bevor sie das Haus betraten.

      „Ich hoffe, es lohnt sich und ich komme auch einmal in den Genuss der Speisen“, lachte Kirsch.

      „Was