Kirsch und der Ring der Keltengöttin. Ursula Hass

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Название Kirsch und der Ring der Keltengöttin
Автор произведения Ursula Hass
Жанр Языкознание
Серия Reihe
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742711755



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ihm auch noch die Anzeigen mit der Bewerbung für den neuen Tourismusmanager und den Geschäftsführer der Winzergenossenschaft in die Augen.

      „Da bin ich echt mal gespannt, wer sich da bewirbt“, meinte Kirsch mehr zu Helen, denn so ganz geheuer war es ihm nicht mit den Bewerbungen und er hoffte natürlich, dass sich alles zum Bessern für Wiesenbach finden würde.

      „Helen und Eugen, wisst ihr schon, wie viel Bewerbungen eingegangen sind?“, fragte Kirsch nach.

      „Nein, Chef, das hat Bürgermeister Wohlgemuth zur Chefsache erkoren und es ist sozusagen Geheimsache“, versicherten die beiden Assistenten und fügten noch an, dass auch schon die hiesigen Journalisten nachgefragt hatten, aber keine Antwort erhalten haben.

      „Ja, ist auch mal besser so, erst mal sichten, nicht dass es so geht, wie in anderen Städten, wo die Bewerber zusagen und dann doch nicht kommen“, lächelte Kirsch etwas süffisant.

       Nach der Aufregung mit dem „Gift-Secco“ muss wieder Ruhe in den Ort einkehren, da ist sich Kirsch mit seinen beiden Assistenten einig.

      „Übrigens, der neue Polizeipräsident war auch schon da“, bemerkte Eugen, „er macht eigentlich einen ganz ordentlichen Eindruck. Er hatte uns auch schon einen Besuch abgestattet, da waren sie noch in Urlaub, Chef“, berichtete Eugen alles haarklein dem Kommissar.

      „Viel hat er nicht gesagt, gut er wird sich erst einarbeiten müssen, aber ich finde ihn sehr charmant“, bemerkte Helen.

      „Hoffentlich ist es nicht wieder ein Schwerenöter?“, sagte Kirsch leise. Und Eugen hielt ihm schon mal beflissen den Teil der Zeitung entgegen, in dem der neue Polizeipräsident abgebildet war.

      „Gute Ausbildung“, murmelte Kirsch vor sich hin und war zufrieden, dass die Zeitungen nur Gutes über den Polizeipräsidenten berichtete.

      „Gute Polizeischule, da bin ich mir fast sicher, dass er charakterlich stärker ist als unser alter Präsident, der schon mal gerne den Röcken nachgeschaut hat“, ereiferte sich Kirsch zu den beiden, die dazu nur nickten.

       Ganz auf dem untersten Stapel lag noch eine Einladung, auf bestem „Büttenpapier“ geschrieben.

      „Wir laden Sie und Ihre Gemahlin zu einer sommerlichen TEA-TIME in die Villa „Amalienburg“ am kommenden Sonntag um 16 Uhr ein. Über Ihren Besuch würden wir uns sehr freuen. U.A.w.g. (um Antwort wird gebeten) bis Mittwoch, 13. August.

      „Da muss ich mal schnell bei meiner Moni anrufen und sie fragen, ob es terminlich auch bei ihr geht. Es könnte ja sein, dass die Orchideenfreunde ein Treffen haben“, murmelte Kirsch zu seinen Assistenten, die schon neugierig auf die Einladung schauten.

       Dann telefonierte Kirsch mit seiner Frau.

      „Moni, wir sind zur Tea-Time eingeladen worden in die Villa“, erzählte Kirsch seiner Gattin, die gleich schon mal nachfragte, was denn der Anlass zu dieser seltenen Einladung war.

      „Du, das ist alles auf feinstem Büttenpapier geschrieben und auch ein Adelswappen ist auf dem Briefkopf vorhanden.“

      „Hast du was vor, Moni, oder kann ich zusagen?“, wollte Kirsch eigentlich nur wissen.

       Moni war mit dem Termin und der Einladung einverstanden und Kirsch konnte von ihr aus zusagen.

      „Dann sage zu, ich weiß ja, dass du sehr neugierig auf den Keltenring bist“, sagte sie und war sehr erfreut, dass sie beide zu dieser Tea-Time eingeladen wurden.

      „Was soll ich nur anziehen?“, meinte sie noch zu Kirsch, der nur die Augen aufschlug und leise vor sich hinmurmelte, „Frauen, Frauen, haben halt nur ihr Aussehen im Kopf“.

      „Du wirst schon was finden, Moni“, meinte Kirsch dann etwas ungeduldig zu ihr, denn eigentlich wollte er schon dem Bürgermeister seinen Antrittsbesuch nach dem Urlaub machen.

      „Helen und Eugen, ich geh jetzt noch schnell zum Bürgermeister und Helen ruf mal beim Büro vom Polizeipräsidenten an, dem muss ich ja auch noch meine Aufwartung machen“, bemerkte Kirsch nicht gerade gutgelaunt zu den beiden, denn solche Besuche schmeckten ihm nicht. Solchen Small-Talk liebte er nicht.

      „Ist sonst noch was Dringendes?“, meinte Kirsch zu den beiden, bevor er sich auf den Weg zum Bürgermeister machte.

      „Ich mach dann mal Mittag nach dem Besuch beim Bürgermeister und wir treffen uns danach, um zu besprechen, was sonst noch anliegt“.

       Kirsch war wieder voll im Berufsleben gelandet und seine Marschbefehle waren ja eigentlich obligatorisch und besonders nach einem Urlaub sehr präsent.

       Bürgermeister Wohlgemuth freute sich, Kirsch so wohlbehalten zu sehen und dann wurden erst mal die Urlaubserlebnisse ausgetauscht.

      „Ja, die Ostsee gefällt auch mir und meiner Frau sehr gut, obwohl wir sie eigentlich nur vom Schiff her kennen. Sie wissen ja, meine Frau ist ein Kreuzschifffahrtsfan. Das ist allerdings nicht so mein Ding“, meinte der Bürgermeister, „aber wenn es unseren Frauen gefällt, dann machen wir auch mit und stecken unsere eigenen Interessen zurück, nicht wahr Kirsch.“

      „Ja, Herr Bürgermeister, so ist es auch bei mir, obwohl wir beide in dieser Hinsicht die gleichen Interessen haben. Wir wandern gerne zusammen, wir fahren gerne Fahrrad und wir genießen sowohl unseren Schwarzwald, als auch fremde Gefilde.“

      „So, so“, murmelte Bürgermeister Wohlgemuth, „da haben Sie mir ja was voraus. Aber Strandurlaub ist auch nicht mein Ding“, brachte der Bürgermeister noch heraus. „Ich liebe die schönen Künste, ich gehe gerne in Museen und besuche auch gerne alte Städte und ich bin auch ein Italien-Fan. Florenz, Roma, Siena, Venedig, da fühle ich mich so richtig wohl“, ermunterte Bürgermeister Wohlgemuth seinen Kommissar Kirsch auch endlich einmal diese schönen Städte aufzusuchen.

      „Da ist mir mein Urlaubsort Laboe schon lieber, ich bin kein so großer Städtefan, die Ruhe und der Blick auf das Meer, das macht mir einfach mehr Spaß. Und natürlich haben es mir auch die guten Fischbrötchen und Fischgerichte angetan, die schmecken mir und meiner Frau einfach herrlich.“

       Kirsch war voll in Fahrt all die Vorzüge seines Urlaubsortes aufzuzählen.

       Bevor er jedoch den Bürgermeister verließ, sind auch noch die zuletzt begangenen Morde ein Gesprächsthema. Auch Eva Zorn erwähnte Kirsch, die auch noch einen Artikel veröffentlich hatte, wie Kirsch etwas süffisant anmerkte, denn die Headline, die Überschrift, hatte ihm ja nicht besonders gefallen.

      „Ich habe all das auch noch nicht verdaut“, meinte Bürgermeister Wohlgemuth beflissen zu Kirsch.

      „Wir wissen immer noch nicht definitiv, zumindest liegen keine Geständnisse vor, wer die Morde begangen hat? War es Frau Wangler, die ja freigesprochen wurde oder Isa Burger, ihre Zwillingsschwester?“, meinte der Bürgermeister, der immer noch unschlüssig war, was die Morde betraf, obwohl Frau Wangler ja vom Gericht freigesprochen wurde.

       Aber so recht glauben, konnten es weder Kirsch noch der Bürgermeister, dass eine Frau all die Morde auf dem Gewissen hat.

      „Übrigens Frau Wangler will ihr Haus verkaufen und wegziehen“, erzählte der Bürgermeister.

      „Die Umstände machen ihr doch noch zu schaffen, ich habe sie kürzlich besucht“, informierte Wohlgemuth den Kommissar weiter.

      „Im Ort kann sie sich auch nicht mehr blicken lassen und auch die Geschichte mit Rosel lässt sie halt auch nicht zur Ruhe kommen, hat sie mir anvertraut“, gab Wohlgemuth noch kund.

      „Wie ich gehört habe, will sie Rosel eine größere Summe Geld überweisen für das Kind. Ich finde das sehr nobel von ihr, nicht wahr Kirsch.“

       Kirsch nickte nur zu den Ausführungen von Bürgermeister Wohlgemuth.

      „Haben sich auf die Bewerbungen für den Posten des Geschäftsführers der Tourismusagentur