Frauenfalle Orient. Ruth Broucq

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Название Frauenfalle Orient
Автор произведения Ruth Broucq
Жанр Языкознание
Серия Orientromane
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742737939



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man großräumig Tische mit Stühlen platziert, die einen einladenden Eindruck machten. Einige Bäume der dort beginnenden Gartenanlage spendeten ausreichend Schatten. Viel Blumen und exotische Sträucher zogen sich bis zum Sandstrand hinunter. Auch am Strand hatte man Liegen unter pilzartige Strohdächer gestellt, und wieder für die kulinarischen Genüsse, ein kleines Strandrestaurant mit Sitzgelegenheiten geschaffen. Das Ende bildete ein ins Meer gebauter, langgezogener Anlegesteg für Boote und kleine Jachten.

      Nachdem ich alles besichtigt hatte, lockte mich der Sonnenhunger zum Pool. Den Sand mied ich lieber, ich mochte nicht als ´paniertes Schnitzel´ rumliegen. Von der Handtuch Ausgabe am Pool musste ich keinen Gebrauch machen, weil ich lieber mein eigenes Badehandtuch benutzte. In der Nähe des kleinen Towelhouses erwischte ich eine alleinstehende freie Liege. Der dunkelhäutige Junge in dem kleinen Häuschen verfolgte jede meiner Bewegungen, als ich den Traini auszog. ´Mein lieber Mann, so jung und schon Spanner? Was ist denn los mit den Kerlen hier? Die sehen doch täglich halbnackte Weiber.` dachte ich und drehte im den Rücken zu. Andrerseits amüsierte es mich, Männern ein wenig den Mund wässrig zu machen, deshalb wälzte ich mich betont langsam auf der Liege herum. Schließlich musste ich meinen schlanken Körper nicht verstecken, nein, ich konnte mich durchaus sehen lassen. Auch auf meine schlanken Beine konnte ich zu Recht stolz sein. Dank Hautarzt Dr. J.-G., der die unschönen Besenreißer Äderchen, mehr oder weniger erfolgreich verödet (weggespritzt) hatte. Deshalb war mein Fahrgestell fast makellos. Das ehemalige kleine Speckröllchen am Bauch, hatte Dr. A., im gleichen Zug mit dem Halbface - Lifting, erfolgreich reduziert, indem er das Fett absaugte. Leider gelang die Vergrößerung meiner Lippen damit nicht. Das eingespritzte Bauchfett hatte sich schnellstens wieder aufgelöst. Wahrscheinlich fühlte es sich an dem neuen Platz, meinem Mund, nicht heimisch. Doch insgesamt machte ich, mit meinen 55 Jahren auf dem Buckel, ein ansehnliche Figur, um die mich manch wesentlich Jüngere beneiden konnte. Leider fühlte ich mich nicht immer so fit, wie ich aussah. Deswegen lautete stets meine ironische Antwort, auf die Frage nach meinem Alter verbunden mit einem Kompliment bezüglich meines Aussehens: ´Manchmal fühl ich mich wie 80, meistens aber wie 18.` Vor meiner Abreise war ich eher dem höheren Alter näher gewesen.

      Gottlob hatte ich nun noch 6 Tage Zeit mich zu erholen. Kraft zu tanken für den nächsten Arbeitsmarathon. Wollte einfach in der Sonne faulenzen, relaxen. Und natürlich mit möglichst viel Bräune in das kalte Deutschland zurückkehren.

      Während ich mich faul in der Sonne wälzte hielt ich weiter den SMS Kontakt zu Marina und Mario aufrecht. So erfuhr ich, dass die Beiden am nächsten Tag einen Kulturtrip geplant hatten. Genau dort hin, wo ich eben hergekommen war, nach Luxor. So verabredeten wir ein Treffen für den Donnerstagabend.

      Am frühen Abend, auf dem Weg zum Dinner, erwartete mich eine Überraschung. Fast aufgeregt winkte mich einer der Angestellten zur Rezeption und avisierte mir einen Anruf. Spöttisch grinsend reichte er mir den Hörer. Irritiert nahm ich das Telefonat entgegen und fragte verwirrt, mit wem ich denn spräche. „Mohammed hier. Hast du mich schon vergessen? Wir waren doch heute verabredet. Wann soll ich dich abholen? Vielleicht gegen zehn?“

      Auch das noch. Den hatte ich tatsächlich völlig vergessen. Der Discoabend. Aber doch nicht heute? Darauf hatte ich nun gar keinen Bock. Was für eine Nervensäge. Ich hatte ihm zwar auch meine Telefonnummer gegeben, aber deutlich gesagt, ich riefe ihn an. Es aber bewusst unterlassen. Da rief mich dieser aufdringliche Typ doch ausgerechnet über die Hotelleitung an.

      Etwas unbeholfen stotterte ich, dass ich mich nicht melden konnte, weil Visitenkarte verloren, außerdem meine Freunde auf einer Tour seien, übermorgen erst zurück, deshalb müsse man das verschieben. Ließ mir dann noch mal seine Nummer geben, werde mich melden. Bye. Und gab genervt den Hörer zurück. Das Grinsen des Rezeptionisten wurde noch breiter, dass seine Ohren Besuch von seinen Mundwinkeln bekamen. ´Blöder Affe, was gibt es zu lachen?´ dachte ich empört und wandte mich ab.

      Die nächsten beiden Tage vergingen mit sonnen und faulenzen ohne besondere Vorkommnisse, nur eine Kleinigkeit viel mir auf. Alle Hotelangestellten waren männlich, und mit welchem ich auch zu tun hatte, keiner sprach deutsch, so dass ich gezwungen war, teilweise mit Handzeichen zu verdeutlichen was ich wollte, oder die paar Bröckchen Englisch aus dem Gedächtnis zu kramen, die mir zur Verfügung standen. Äußerst lästig. Außerdem wurde deutlich, dass jeder, mit dem ich sprach, mich mit den Augen verschlang, dabei irgendwie versuchte, näheren Kontakt zu knüpfen. Damit waren die Herren bei mir allerdings völlig falsch, die meisten von ihnen gefielen mir nicht. Sie waren von unterschiedlicher Hautfarbe, von hell-, über bronzen oder dunkelbraun bis ganz schwarz und ich hatte nicht gerade eine Vorliebe für Farbige, außerdem waren sie überwiegend noch halbe Kinder. Der Hauptgrund jedoch hieß Sobeih. Ich wählte mehrmals seine Handynummer, doch ohne Erfolg. Niemand nahm das Gespräch an. Ich war enttäuscht, gab aber nicht auf.

      Den ersten gutaussehenden Mann in diesem Hotel, sah ich am Pool. Ich hatte längere Zeit auf dem Bauch gelegen, um auch meine Rückseite gleichmäßig zu rösten. Wollte mit einer eleganten Drehung die Lage wechseln, dabei kam mein Bikini Oberteil gefährlich ins Rutschen. Weil ich die Träger abgestreift hatte, war es nicht einfach, gleichzeitig das Oberteil festzuhalten und die Drehung hinzukriegen. So blieb mir nichts anderes, als mich aufzusetzen. Im Aufrichten sah ich geradewegs in ein freundlich lächelndes, männlich schönes, hellbronzenes Gesicht. Irgendwie musste ich mich vor Schreck verhalten haben, ein schmerzhafter Stich im Rückenbereich entlockte mir einen Wehlaut. Der Schmerz veranlasste mich aufzustehen, nach der Stelle zu greifen, sowie mit rechts – links Drehungen eine Lockerung der Muskeln zu versuchen. Der Schöne kam näher, lächelte, wies auf meinen Rücken und sprach leise auf mich ein. Mehr an seiner Gestik als seinem Englisch, verstand ich, das er mir zu Massagen riet. Ich lehnte freundlich ab. Dann versuchte er mich zur Gymnastik zu animieren, was ich ebenfalls mit einem energischen Kopfschütteln bedachte. „Ich will nur relaxen.“ Achselzuckend, mit gleichbleibendem Lächeln, wandte er sich zum gehen. Ich sah ihm nach, nicht sehr groß aber dafür sehr breit, ein durchtrainiertes Muskelpaket. Man sah den Bodybilder. Sein Gang glich einem tanzenden Bär.

      Nach dem Vorfall passierte es des Öfteren, dass ich bei meinen Wendemanövern in sein lächelndes Gesicht sah. Dabei stand er immer an der gleichen Stelle, neben dem kleinen Handtuchhäuschen, und sah interessiert auf mich herab. Bewusst achtete ich schon vor meiner Liegekorrektur darauf, die Drehung so elegant wie möglich hinzukriegen, in der Vorahnung, dass der Muskelprotz auf seinem Beobachtungsposten stand. Einmal, als ich sein jungenhaft, leicht verlegenes Lächeln erwiderte, dachte ich: `Nee Jungchen, du bist zwar die süßeste männliche Ausgabe, die mir hier begegnet ist, aber für mich leider zu jung.` Ich schätzte ihn auf Anfang zwanzig. `Außerdem stehe ich überhaupt nicht auf Bodybilder.` Dennoch sah ich ihm immer nach, mich faszinierte sein elastisch tänzelnder Gang.

      Meinen kleinen Kellner hingegen, sicher schon Ende zwanzig, oder Anfang dreißig, hätte ich wahrscheinlich nicht von der Bettkante gestoßen. Aber, da blockierte ja ein anderer meine Wunschvorstellungen, Sobeih.

      Donnerstag nach dem Abendessen wollte ich dann die anderen beiden Urlauber treffen. In der Hotelhalle fand ich eine kleine Taxirezeption, die Wagen standen draußen bereit. Das Ortszentrum war 17 Kilometer entfernt und gleich an dessen Anfang fand ich das Hotel Shedwan Golden Beach. In dem Marina und Mario wohnten. Schon beim Aussteigen sah ich die Beiden. Sie saßen auf der Terrasse des Restaurants Mafia, das sich gleich neben dem Hoteleingang befand.

      Mit freudigem Hallo begrüßten wir uns und Mario konnte es sich nicht verkneifen zu frotzeln: „ Na du, hab ich dir nicht gleich gesagt, dass es hier viel interessanter ist, als auf `nem Schiff? Hier ist Leben. Die tote Hose Luxor kannst`e ja wohl vergessen. Ist sicher mal ganz nett, so`n Trip, aber uns hat ein Tag schon gereicht. Aber `ne ganze Woche? Nee, du. Lass mal, pass mal auf, Schnecke, ich werd dir gleich mal die Stadt zeigen. Hier ist der Bär los!“

      Bevor ich auch nur einen Ton entgegnen konnte, redete er munter weiter: „Und erzähl. Was macht die Liebe? Wie viel Kerle haste denn schon verrückt gemacht? Wie ist dein Hotel? Schön? Ich wohn ja am liebsten hier im Shedwan. Hier fühl ich mich wie zu Hause. War ja schon dreimal hier. Aber es ist auch ein wirklich schönes Haus.“

      „Ach Mario, was Du finden schön. Zimmer haben kein schönes Möbel. Und Essen isse auch nich so toll. Auch