Doom. Melody Adams

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Название Doom
Автор произведения Melody Adams
Жанр Языкознание
Серия Alien Breed Series
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754171813



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als ich. Ich war nicht gefährlich für die Bewohner dieses verdammten Camps. Es lag Monate zurück, dass ich das letzte Mal ausgerastet war. Alles, was ich seitdem versucht hatte, war zu fliehen. Ich wollte endlich eine Gefährtin für mich selbst. Da sich im Camp kein Weibchen befand das mein Biest ansprach, wollte ich woanders nach der Frau suchen, die mir bestimmt war. Sie musste irgendwo sein. Entweder in der West-Colony, der East-Colony oder in Rainbow Creek. Doch Rain hatte meine Anträge auf Verlegung einen nach dem anderen abgelehnt. In seinen Augen war ich noch nicht genügend sozialisiert. Arschloch! Was sollte das überhaupt heißen? Sozialisiert. Wieso hing mein verdammtes Schicksal nur von einem einzigen Alien Breed ab? Ich hasste Rain. Er stand zwischen mir und meiner Freiheit. Zwischen mir und meiner Gefährtin! Ich hätte ihn längst umgebracht, doch dann würde man mir niemals eine Chance geben, aus diesem verdammten Camp in eine der Siedlungen verlegt zu werden. Ich hatte keine Ahnung, wie meine Gefährtin aussehen würde. Würde sie ein Mensch oder eine Alien Breed sein? Es war mir egal. Solange sie die Einsamkeit in meiner Seele füllen konnte, war alles andere unwichtig. Es war nicht wegen Sex, dass ich eine Frau an meiner Seite wollte. Nein, das Verlangen nach einem Weibchen, das nur mir gehörte, ging so viel tiefer als nur das Körperliche. Ich wollte sie immer an meiner Seite haben. Sie in meinen Armen halten. Lange Gespräche mit ihr führen, oder einfach nur still zusammen sitzen und die Nähe des anderen spüren. Mit einem weiteren Seufzen wandte ich mich vom Fenster ab und ging in die offene Küche, wo ich mir ein Wasser aus dem Kühlschrank holte. Ich leerte die Flasche in einem Zug und warf sie in den Müll. Mein Blick ging zu der Uhr über dem kleinen Esstisch. Es war halb neun Uhr. Zu früh, um zu schlafen. Wenn ich wenigstens Besuch haben dürfte. Die anderen – zumindest die meisten – befanden sich um diese Uhrzeit entweder in der Bar, wo sie die Gesellschaft der anderen bei einem Drink oder einer Partie Pool genossen, oder hatten Besuch in ihrem Appartement. Ich konnte Lachen von nebenan hören. Steam hatte offensichtlich Besuch. Ich lauschte. Leises Kichern war zu hören. Weibliches Kichern. Wenig später leises Stöhnen. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Steam hatte ein Weibchen zu Besuch und sie hatten Sex. Eifersucht kochte in meinen Adern. Ich verließ die Küche und warf mich missmutig auf die Couch. Ich schaltete den Fernseher ein und stellte die Lautstärke laut genug, dass ich mir nicht anhören musste, wie Steam die Gesellschaft einer Frau genoss, während ich eine weitere einsame Nacht mit meiner rechten Hand verbringen musste. Manchmal wünschte ich, sie hätten mich nicht befreit, sondern gleich gekillt. Das wäre immer noch besser als hier allein dahin zu vegetieren.

       Lunarri

      Ich drehte mich zum wiederholten Male in meinem einsamen Bett herum. Schlaf wollte nicht kommen. Ich war einsam. Ich sehnte mich nach einem Gefährten. Doch keiner der Männer in unserem Dorf sprach mein Herz an. Es gab nicht einmal einen, der mein Verlangen wecken konnte. Obwohl wir mehr Männer als Frauen hatten, was die Auswahl für mich leichter machen sollte, konnte ich mich einfach für keinen der Singlemänner begeistern. War ich zu wählerisch? Sollte ich meine Erwartungen herunter schrauben? Aber wie? Es war ja nicht so, als wenn ich eine Liste mit Voraussetzungen für die Kandidaten hätte. Ich wollte einfach nur – etwas fühlen, wenn ein Mann in meiner Nähe war. Doch ich fühlte – gar nichts. Als wenn meine Libido und mein Herz tot wären. Vielleicht war ich doch asexuell. Tigress hatte mir gesagt, dass es Frauen gab, die keinerlei sexuelles Verlangen verspürten. Man nannte es asexuell. Doch dann würde ich nicht den Drang verspüren, mich selbst zu berühren. Und ich berührte mich beinahe jede Nacht. Ich kam sogar zum Orgasmus. Allein. Also war ich wohl doch nicht asexuell. Ich bezweifelte, dass asexuelle Frauen Lust empfinden konnten, wenn sie sich selbst berührten. Nein. Ich war einfach noch nicht dem Richtigen begegnet. Doch wo mochte er stecken? Mein Gefährte? Lebte er in einem der anderen Jingg-Dörfer? Oder war er gar ein Mensch oder ein Alien Breed? Wie sollte ich ihn finden? Sollte ich Tigress bitten, dass ich sie das nächste Mal begleitete, wenn sie ihre Leute besuchte? Vielleicht lebte mein Gefährte in ihrem Dorf. Seufzend änderte ich erneut die Position. Ich schloss meine Augen und versuchte mir vorzustellen, wie mein Gefährte aussehen mochte. Doch kein Bild wollte vor meinen inneren Augen erscheinen. Ich wusste ja nicht einmal, ob er ein Jingg, ein Breed oder ein Mensch war. Wenn er mich nur dazu brachte, endlich etwas zu fühlen, dann wäre es mir egal, was er war. Doch wenn ich ihn in Tigress’ Dorf auch nicht fand? Unter welchem Vorwand konnte ich die anderen Jingg-Dörfer besuchen? Oder die anderen Siedlungen der Breeds? Ich wusste, dass sie mehrere hatten. Doch was, wenn mein Gefährte schlicht und einfach nicht existierte? Was, wenn mir kein Gefährte bestimmt war? Der Gedanke war zu furchtbar, um weiter darüber nachzudenken. Die Sehnsucht nach einem Mann, der mein Leben und mein Bett teilte, mit dem ich eine Familie gründen konnte, war zu groß. Wenn ich Tigress’ geschwollenen Bauch sah, dann verspürte ich solche Eifersucht. Auch wenn ich ihr alles Glück gönnte. Es war nicht ihre Schuld, dass ich einsam war. Es war niemandes Schuld. War es meine Schuld? Hatte ich etwas getan, um die Schicksalsgöttin zu erzürnen? Wurde ich für etwas bestraft? Doch wenn ja, für was? Ich bemerkte, dass das Bett unter mir nass war. Ich hatte geweint, ohne dass es mir bewusst gewesen war, doch nun ruhte mein Gesicht in einer regelrechten Pfütze. Ein neuer Grund, die Position in meinem viel zu großen Bett zu wechseln. Leise fluchend warf ich mich auf die andere Seite. Dann auf den Rücken. Ärgerlich mit mir selbst und mit meinem Schicksal, wischte ich die Tränen fort. Es sollte noch eine ganze Weile dauern, bis ich endlich in den Schlaf fiel.

       Doom

      Der Schnitt, den ich mir selbst zugefügt hatte, blutete wie Sau. Ich registrierte jedoch keinen Schmerz. Stattdessen starrte ich fasziniert auf das Blut, welches aus der Wunde quoll.

      „Doom!“, sagte Daniela mit einem Seufzen. Sie nahm mir das Stück Gaze, welches sie mir gegeben hatte, damit ich es auf die Wunde presste, aus der Hand und drückte es wieder auf den Schnitt. „Ich hab dir doch gesagt, dass du es auf die Wunde pressen sollst.“ Sie schüttelte den Kopf. „Jetzt press die Hand drauf, damit ich den Rest vorbereiten kann.“

      Gehorsam legte ich einen Finger auf das Stück Gaze und Daniela sortierte ihre Instrumente auf dem Tisch neben der Liege, auf der ich saß. Sie gab etwas Kochsalzlösung in eine Metallschale und legte ein paar Gazestreifen bereit. Mit einem Seufzen wandte sie sich wieder mir zu. Sie entfernte das blutdurchtränkte Stück Gaze und tauchte einen Gazestreifen in die Kochsalzlösung. Dann machte sie sich daran, den Schnitt zu reinigen.

      „Es ist zu tief, als dass ich es so lassen könnte“, sagte sie. „Ich werde es nähen müssen.“

      Nachdem sie die Wunde gewaschen hatte, gab sie Betadine auf ein frisches Gaze-Pad und verteilte es auf der Wunde und die Haut darum. Schließlich begann sie damit, den langen Schnitt wieder zusammen zu nähen.

      „Warum hast du es getan?“, fragte sie, ohne von ihrer Nadelarbeit aufzusehen.

      „Damit ich einen Grund habe, hierher zu kommen“, sagte ich. „Ich... Du bist die Einzige, die mich versteht.“

      „Ich weiß, dass du dich einsam fühlst“, erwiderte sie mitfühlend. „Ich hab versucht, mit Rain zu reden, doch er ist ziemlich stur.“

      Sie schaute auf und suchte meinen Blick.

      „Es war nicht nur ein Grund, um hierher zu kommen“, sagte sie mit Trauer in ihren Augen. „Du hast daran gedacht, dir das Leben zu nehmen.“

      Ich zuckte mir den Schultern.

      „Doom. Ich weiß, dass es dir im Moment nicht so erscheinen mag, doch dein Leben ist lebenswert. Irgendwann wirst du all das bekommen, was du dir ersehnst. Ich kann dir nicht sagen, wann oder wie, doch ich bin mir sicher, dass du finden wirst, wonach du suchst. Du musst nur durchhalten.“

      „Wie?“, knurrte ich. „Ich bin hier in diesem verdammten Camp eingesperrt. Meine Gefährtin mag in der West-Colony stecken oder der East-Colony. Oder in Rainbow Creek. Verdammt! Vielleicht sogar in einem der Jingg-Dörfer. Doch solange wie Rain mir nicht erlaubt, nach ihr zu suchen, werde ich sie nie finden.“ Ich sah Danila eindringlich an. „Ich hab keine Kraft mehr für... dies. Wenn ich nicht bald die Gelegenheit bekomme, aus diesem verdammten Camp zu kommen, dann war dies...“ Ich schaute auf die Wunde. „...nicht der letzte Versuch.“

       Daniela

      Das