Название | Wir sind nicht allein |
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Автор произведения | Shino Tenshi |
Жанр | Языкознание |
Серия | Yerion-Saga |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738017267 |
„Ich hab es dir doch gesagt, dass man es als Frau nicht einfach hat.“ Sie schlug mir spielerisch gegen die Schulter, wobei sie sich erneut an Serena wandte. „Dir auf jeden Fall danke, dass du ihr geholfen hast. Wir sollten uns eh mal wieder treffen und ein paar Dungeons durchlaufen. Was meinst du?“
„Ja, klingt nicht verkehrt. Meld' dich einfach bei mir, wenn du mal Zeit hast und Destina vielleicht auch soweit ist, dass man sie mitnehmen kann. Ein Dunkelritter ist nie verkehrt.“ Sie nickte Terrivon zu, wobei sie sich dann noch zu mir wandte. „Und du, Destina, pass' besser auf dich auf. Die Vampire werden weiter Jagd auf dich machen und du solltest lernen, dich selbst zu verteidigen. Ich oder Terrivon können nicht immer in deiner Nähe sein.“
„Ich werde an mir arbeiten. Danke noch mal für deine Hilfe.“ Ich nickte ihr zu und dann wandte sie sich schon ab und verschwand in der Masse, wobei ich zurück zu Terrivon sah. „Und? Bist du schon fündig geworden.“
„Ja, einen Moment.“ Sie begann in ihren Taschen zu graben und dann reichte sie mir ein paar Taschen und ein Schwert, die ich allesamt anlegte und irgendwie fühlte ich mich jetzt schon nicht mehr wie ein Neuling, was mich ein wenig lächeln ließ.
„Das steht dir gut.“ Ihr Lächeln wurde breiter, wobei sie mir dann schon zuwinkte. „Aber nun wollen wir den Schwarzmarkt mal verlassen. Nicht, dass wir doch noch überfallen werden. Ich bin leider noch nicht so gut wie Serena“, erklärte sie sich kurz und begann dann voraus zu gehen. Sofort folgte ich ihr. Denn ich spürte, dass die Blicke noch nicht verschwunden waren. Sie waren nie weg gewesen. Serena hatte die Vampire nur auf Abstand gehalten, doch jetzt war die stolze Orcdame nicht mehr bei mir und Terrivon war kein so großer Schutz. Alleine durch die Tatsache, dass er nur eine Kettenrüstung trug und nicht so wie Serena Platte. Außerdem waren die zwei Breitschwerter auch um einiges eindrucksvoller, als der Streitkobeln und das Schild, die an Terrivons Kleidung befestigt waren.
„Woher kennst du Serena?“, fragte ich sie dann, um ein Gespräch zu führen, wodurch sie kurz lachte. „Nun ja. Das kann ich dir eigentlich gar nicht mehr so genau sagen. Aber sie hat mir damals sehr geholfen und seitdem unternehmen wir öfters etwas. Orc und Trolle haben einen Rassenvorteil, wenn sie zusammen spielen. Da steigen all unsere Werte um zwanzig Prozent und das ist nicht zu verachten, wodurch wir uns öfters verabreden, um gemeinsam zu spielen.“
„Gibt es so etwas öfters? Rassenvorteile?“, fragte ich ruhig nach, wodurch sie kurz nickte. „Ja, es kommt öfters vor. Deinen Vorteil weißt du ja schon. Du bekommst durch das Töten von Vampiren Erfahrung. Genauso wie die Vampire, wenn sie dich töten. Minotauren und Feen bekommen Erfahrungsbonus, wenn sie gemeinsam eine Gruppe bilden. Die Zentauren bekommen Erfahrungen, wenn sie einen Werwolf vor einem Vampir beschützen, wodurch die zwei Rassen gerne eine Gruppe bilden. Bei den Elfen steigt die Intelligenz um fünf Prozent pro Elfenmitglied, wenn sie mit ihresgleichen unterwegs sind. Genauso wie die Angriffskraft der Goblins um vierzig Prozent steigt, wenn sie in kleinen Gruppen von maximal drei Leuten unterwegs sind. Bei vier Goblins sind es nur noch dreißig Prozent.“
„Also sollte ich wohl lieber mit einem Zentauren spielen, sehe ich das richtig?“, meinte ich ruhig, wobei Laura kurz auflachte. „Nun ja, es wäre zumindest zu euerem beider Nutzen. Aber es ist nicht zwingend. Dennoch streben es die Spieler vermehrt an, genau diesen Bonus zu bekommen, wodurch die Gemeinschaft gestärkt wird und vor allem die Geschichte des Spiels mehr in den Vordergrund rückt, sodass die gesellschaftlichen Strukturen auch so sind, wie es laut der Geschichte sein sollte. Ohne Erfahrungsbonus würden die Vampire die Werwölfe nicht jagen, wodurch man nicht merken würde, dass dies eigentlich ihre Aufgabe ist. Genauso wie Minotauren und Feen nicht zusammen arbeiten würden, obwohl dies die Geschichte des Landes eigentlich beinhaltet. Es ist ein Anreiz, sich dem sozialen System des Spiels anzupassen und es funktioniert sehr gut.“
„Na ja, aber nicht immer. Ich habe einen Elfen mit einem Vampir gesehen“, meinte ich ruhig, wobei mich Laura kurz ansah, bevor sie dann die Schultern zuckte. „Es gibt immer Ausnahmen. Auch in der richtigen Welt. Das sind meistens Leute, die sich auch privat kennen und dann gemeinsam spielen. So wie bei uns jetzt.“
Langsam schien ich zu begreifen, wobei ich immer mehr von diesem Spiel fasziniert war. Es war nicht nur irgendein Spiel. Ja, es war schon fast eine eigene Welt mit all ihren Facetten. Und als wir die Gasse zum Schwarzmarkt verlassen hatten, bemerkte ich es umso stärker, dass sich die Gruppen wirklich so zusammensetzen, wie es ihr Bonus verlangte.
„Das ist beeindrucken“, huschte es über meine Lippen, wobei ich ruhig neben Terrivon herging. „Ja, du hast es begriffen. Und wer weiß, vielleicht wirst du irgendwann einen Zentauren treffen, mit dem du dann vermehrt spielen wirst. Hätte ich dich nicht aus deinem Startgebiet geholt, dann wäre dies sogar möglich gewesen“, sprach sie ruhig weiter, wobei ich sie irritiert von der Seite musterte. „Wie meinst du das?“
„Das Anfangsgebiet der Werwölfe und Zentauren überschneidet sich, weil die Werwölfe in den Wäldern um die Stadt von den Zentauren leben. Früher oder später wärst du wohl einem Zentauren begegnet“, erklärte sie kurz, wobei ich nicht verhindern konnte, dass ich mich fühlte, als hätte man mir etwas weggenommen. Doch ich ignorierte das Gefühl und sah mich noch einmal um, bevor ich mich dann zu Terrivon wandte. „Und was machen wir jetzt?“
„Wir gehen questen.“ Mit diesen Worten beschwor sie wieder ihren Greifen und wir stiegen auf seinen Rücken, um dann die Stadt und all diese Völker hinter uns zu lassen, wobei ich nicht leugnen konnte, dass es wirklich interessant war. Niemals hätte ich solch eine Tiefe bei einem Spiel erwartet und ich war gespannt, was noch so auf mich zukommen würde…
Zu real?
„So, hier sind wir nun.“ Sie landete wie immer recht sanft, ehe wir dann beide von dem Greifen abstiegen und ich mich kurz umsah. „Das ist doch das Startgebiet von den Werwölfen. Was wollen wir hier?“
Ich fand mich in den Nadelwald wieder und nahm die bekannten Gerüche in mich auf. Die Höhle verströmte ihre eigene Note von Wolf und gab der Mischung etwas Animalisches. Vereinzelt sah ich das Moos an den Bäumen und auch Spinnweben darin. Tautropfen benetzten sie und machten sie sichtbar und zeugten von der scheinbar harmlosen Gefahr.
„Das habe ich doch gerade schon gesagt. Wir questen ein wenig“, erklärten sie erneut, wodurch sie mich etwas vorwurfsvoll ansah, bevor sie mir dann zuwinkte ihr zu folgen. „Den ersten Quest hast du ja schon angenommen, als du mit dem Werwolf am Anfang gesprochen hast, oder?“
„Nun ja, er hat nur von der Suche nach neuen Höhlen geredet. War das etwa das erste Quest?“, meinte ich, als ich ihr ruhig folgte. Die gebückte Haltung ließ den Troll kleiner aussehen, als er wirklich war. Denn immer wenn er sich einmal streckte, dann überragte er mich um gut eine Kopflänge, während er mir so gerade einmal bis zur Schnauze ging.
„Jap, scheint so zu sein.“ Ruhig schritt sie zunächst weiter voran, doch dann hielt sie plötzlich inne, drehte sich zu mir um und gesellte sich alsbald darauf zu mir. „Zeig mal deine Karte, damit ich weiß, wo wir hin müssen. Einfach mit Steuerung und M. Dann kann ich sie auch sehen. Oder du denkst einfach daran sie mir zu zeigen, wenn du tippfaul bist.“
Ich musste immer wieder über das Spiel staunen. Die Technik war wirklich hoch entwickelt, wobei ich auch kurz zu meinem Rechnergehäuse sah, dass er diese Leistung erbrachte, war wirklich erstaunlich.
„Du siehst grad zu deinem Rechner, habe ich Recht?“ Sie lachte kurz auf, als ich mich wieder zu ihr wandte „Das musst du nicht. Dein Rechner schickt die Daten nur an den Server, wo sie verarbeitet werden. Die ganze Arbeit macht der Server des Spiels. So können auch Menschen mit geringer Computerleistung das Spiel spielen. Selbst die Grafik passt sich an die Leistung des Rechners an. Also ich will nicht wissen, wie sie das gemacht haben, aber einige Spieleentwickler würden sich danach wahrscheinlich die Finger lecken.“
„Das ist