Tara. Nancy Omreg

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Название Tara
Автор произведения Nancy Omreg
Жанр Языкознание
Серия Tara und Tristan
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742770189



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alle Vorsichtsmaßnahmen beiseite und riss ihr das Tuch einfach vom Hals. Zwei blutige Bissspuren bewiesen meine Vermutung. Diese Frau war soeben mit einem Vampir în diesem Raum gewesen.

      Im Gegensatz zu dem Mädchen în der Disco lächelte mich diese Frau wohlwissend an, nahm mir ihr Tuch aus der Hand und band es sich wieder um, während sie mir zu zwinkerte.

      Ich war zu verblüfft um zu reagieren. Doch dann schoss es mir durch den Kopf, dass sie zwar raus kam, jedoch keine weitere Person mit ihr. Dies musste bedeuten, dass der Vampir noch im Raum war.

      Mit mulmigen Gefühl ging ich näher. Am liebsten wäre ich jetzt weggerannt. Ich war noch nie einem anderen Vampir außer Pietro begegnet und ich hatte wirklich Angst davor. Nicht jeder musste so nett sein wie Pietro. Wenn ich an Elisabeth dachte, lief mir selbst als Vampirin ein eiskalter Schauer über den Rücken. Was, wenn ich so jemanden wie ihr gegenüberstand, nur in männlicher Figur? Ich ging davon aus, dass ihre Freunde nicht viel anders waren als sie, vielleicht sogar schlimmer. Dennoch musste ich erfahren, wer oder was în diesem Raum war. Ich war nun so nah dran, wie noch nie.

      Ich schluckte schwer und betrat den Raum. Er war stockdunkel, was mir nichts ausmachte, da ich auch în der Dunkelheit sehr gut sehen konnte.

      Dennoch überfiel mich ein ungutes Gefühl. Ich sah niemanden, fühlte mich jedoch beobachtet.

      Noch bevor ich mich umdrehen konnte, fiel die Tür ins Schloss und zwei Hände packten mich. Ich wurde gegen die Wand gedrückt und meine Arme nach hinten auf meinem Rücken festgehalten. Ich versuchte mich zu wehren, doch die Hände waren zu stark.

      Dann spürte ich einen Atem an meiner Wange. Aber etwas spürte ich nicht: Einen Herzschlag.

      Ich hatte also tatsächlich einen Vampir gefunden. Leider wohl einen dieser Art, denen ich nicht begegnen wollte.

      „Wen haben wir denn da? Was für ein neugieriges Vampirweibchen! Du verfolgst mich heute schon den ganzen Abend..., oder besser gesagt... du verfolgst mein Essen”, er lachte dreckig. „Wolltest du zu mir?”

      Seine Zunge glitt über meine Wange. Ich hätte gerne etwas schlaues erwidert, doch leider war mein Kopf völlig leer. Mein Gehirn befand sich în einem absoluten Schockstatus.

      „Oh, kannst du nicht reden?”

      Und da fiel mir ein, was ich bereits zu Vlad gesagt hatte: „Woher weißt du, dass ich deutsch rede?”

      Der Vampir lachte und drehte mich um, sodass ich ihn ansehen konnte. Ich hatte ein hässliches Monster erwartet. Scheinbar hatte ich vergessen, dass Vampire IMMER gut aussahen. Vor mir stand ein attraktiver Mann Mitte 30 mit braunen, zerstrubbelten Haaren, einer blauen Jeans und einem weißen Hemd. Seine braunen Augen blitzten mich an. In ihnen tanzten winzige rote Funken.

      Grinsend ließ er mich los, um sich an der Wand abzustützen und mich zwischen seinen Armen zu halten. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

      „Du bist jung. Sag, wie lange bist du eine Vampirin?”

      Wie er mich behandelte ließ mich wütend werden und die Wut weckte endlich mein Gehirn auf.

      „Wer bist du, dass du denkst Fragen stellen zu dürfen, ohne meine zu beantworten?”

      „Oh, wirst du jetzt biestig?”, er fuhr mit seinem Zeigefinger über meine Wange. Ich schlug seine Hand weg. Dies brachte ihn wieder zum Lachen.

      „Süß. Aber nun raus mit der Sprache. Wie lange bist du Vampirin und wer hat sich verwandelt?”, seine Augen verengten sich zu Schlitzen und bedeuteten mir, dass mehr hinter seiner Frage stand, als nur Geplänkel.

      Mein Bauchgefühl riet mir vorsichtig zu sein. Er sah zwar nicht böse aus, aber er wirkte wie das Abbild des Wolfes im Schafspelz.

      Wer mich verwandelt hatte würde ich ihm jedenfalls nicht verraten.

      „Woher weißt du, dass ich eine Deutsche bin?”, wiederholte ich unbeeindruckt meine Frage.

      Seine Lippen flatterten über meine, sodass sie sich nur für wenige Mikrosekunden berührten.

      „Du bist wirklich ein Dickkopf. Kein Wunder, dass Elisabeth dich so verabscheut!”

      BAM! Dieser Satz..., dieser Name..., schlugen ein wie eine Bombe. Sofort wurde mir schwindelig.

      „Du kennst Elisabeth?”

      „Hey, du kannst ja doch reagieren”, sein Blick fing meinen auf. „Ja, ich kenne sie und ich meine zu wissen, wer du bist. Du bist Tara, das kleine Menschenfräulein, dass ihr den Mann ausgespannt hat”, er fing wieder an zu grinsen. „Ich muss zugeben, Tristan hat Geschmack.”

      Wieder durchzuckte mich ein Blitz. Tristan. Kannte er Tristan?

      „Was weißt du von Tristan?”

      „Von ihm weiß ich nicht viel, nur dass, was mir Elisabeth über ihn erzählt hatte. Mich wundert nur eines: Elisabeth erzählte, dass Tristan sie für eine Menschenfrau verlassen hatte..., nur..., du bist kein Mensch..., was ich im Übrigen gerade sehr schade finde. Ich wette du hast sündhaft gut geschmeckt, als du noch lebtest. Jedenfalls, wieso bist du jetzt eine von uns?”

      Der Typ kannte also nicht die ganze Geschichte und ich würde mich hüten sie ihm zu erzählen.

      „Weißt du wo ich Elisabeth finden kann?”

      „Tsts...ich gebe dir so viele Antworten und du mir keine einzige. Das ist nicht nett”, er presste seine Lippen auf meine. Ich wollte mich wehren, doch erneut hielt er meine Arme so fest, dass ich keine Chance hatte.

      Als er meine Lippen frei gab, spuckte ich ihn dafür direkt ins Gesicht. Ich sah, dass es ihn sehr wütend machte, seine Augen flackerten auf. Doch er behielt sich unter Kontrolle und fing wieder an zu grinsen.

      „Ich mag Herausforderungen.”

      „Und ich mag erfahren, wo Elisabeth ist”, gab ich bissig zurück.

      „Was bekomme ich dafür?”, seine Hand strich über meine Brust.

      „Was willst du?”, es war überflüssig zu fragen, denn ich wusste genau was er wollte.

      „Dich.”

      „Träum weiter!”

      „Du hättest Spaß mit mir.”

      „Niemals.”

      „Hey, gib mir eine Chance es dir zu beweisen”, seine Hand fuhr zwischen meine Beine, während sich seine Lippen wieder meinen näherten.

      Ich sammelte all meine Kraft zusammen und stieß ihn von mir weg.

      Verdutzt taumelte er einige Schritte zurück. Ich hatte Sorge wieder meine gute Position zu verlieren und rammte ihn so, dass er zu Boden fiel. Ich setzte mich auf ihn drauf und hielt nun seine Arme fest.

      Daraufhin fing er wieder an zu grinsen.

      „Ok, sag es doch gleich, wenn du oben sein willst.”

      „Das einzige was ich will ist zu erfahren, wo Elisabeth steckt”, knurrte ich ihn an.

      Ich war wütend auf ihn und auf mich. Auf ihn, weil er sich so schamlos an mich ran gemacht hatte und auf mich, weil ich mich hatte einschüchtern lassen.

      Der Typ rollte mit den Augen. „In Ordnung, ich sag dir was. Ich habe keine Ahnung, wo sich Elisabeth aufhält. Aber ihre Freunde treffen sich seit neuestem gern im Expirat. Vielleicht können sie dir dort weiterhelfen”, er grinste mich spöttisch an.

      Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Wollte er mir damit helfen oder mir noch mehr Schwierigkeiten bereiten? Mir blieb keine andere Wahl als es herauszufinden.

      Ich stieg von ihm ab und ging zur Tür. In diesem Moment hielt er mich noch einmal am Arm fest.

      „Eines Tages wirst du mich wollen”, flüsterte er mir ins Ohr.

      Ich riss meinen Arm los und ging wortlos hinaus.

      Von