Название | fucking Kerle |
---|---|
Автор произведения | Ruth Broucq |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750222632 |
Insgesamt war das eine seltsame Familie, in der ich mich, von Beginn an, nicht wohl gefühlt hatte. Peters Mutter war eine einfache Bäuerin, sie kam aus ländlichen Verhältnissen und war sehr fromm, aber nicht die Klügste. Sie hatte insgesamt sechs Söhne, Peter war der Älteste, der nächste war sechzehn Jahre und in Jugendarrest. Die beiden Älteren aus erster Ehe, dann vier schulpflichtige Jungs von ihrem zweiten Mann, dem Blinden. Das einzige Mädchen war, vor Jahren, dem Kindestod erlegen, was die Mutter nicht verkraften konnte. Ständig rannte sie zum Friedhof, an das Grab ihrer einzigen Tochter und vernachlässigte deshalb ihre vier kleinen Söhne, die dringend Aufsicht gebraucht hätten. Weil sie die Schule schwänzten, klauten und allen möglichen Unfug anstellten, würden sie vermutlich auch auf der schiefen Bahn enden. Denn der blinde Vater kümmerte sich auch nicht darum, obwohl er doch immer zu Hause war. In ihrem Frömmigkeitswahn verlangte die Mutter von allen Kindern regelmäßige Kirchenbesuche, sowie beichten zu gehen. Auch Peter ging immer samstags zum Beichten, vielleicht war er deshalb nicht kriminell? Für mich zwar unverständlich, aber darüber dachte ich nicht weiter nach.
Beim Sex gab es für Peter weder Rücksicht noch Verhütung, sodass ich ständig Unterleibs- Probleme hatte, was mir sogar einen Spontan-Abort und eine Ausschabung mit Klinikaufenthalt einbrachte. Ich versuchte vergeblich mit ihm zu reden, aber sein Sexhunger war ihm wichtiger. Noch dazu kam, dass er mir auch keine sexuelle Erfüllung geben konnte.
Wieder fühlte ich mich nur benutzt, sodass ich mich nach langer Überlegung entschloss, mit Peter Schluss zu machen. Das war allerdings eine sehr schwierige Sache, denn Peter war nicht bereit mich aufzugeben. Er ging sogar so weit, dass er uns umbringen wollte. Ich hatte Mühe ihn davon abzuhalten mit dem Auto in eine Talsperre zu fahren. Das war ein schreckliches Erlebnis, was ich nur mit List und Tücke abwenden konnte. Aber leider schaffte Peter es, zu meinem Pech, quasi in letzter Minute, mich zu schwängern.
Nach der Trennung erfuhr ich, dass Peter zwar samstags immer beichten gegangen war, und danach nachts einbrechen. Wie vereinbarte sich das mit seiner Frömmigkeit?
Rückkehr
Da Robert gerade nach achtzehn Monaten vorzeitig vom Bund zurück gekommen war, bot er mir seinen Schutz an, und den konnte ich dringend gebrauchen. So war es mein Glück, dass Robert wegen Ungehorsam degradiert und vorzeitig unehrenhaft entlassen worden war. Ein unwichtiges Detail für mich, ich erkannte das Robert meine große Liebe war. Das er mich auch liebte, nur das zählte, also kehrte ich zu ihm zurück.
Als ich bemerkte, dass ich von Peter schwanger war, beichtete ich Robert mein Malheur und bat ihn um Hilfe. Es war gar keine Frage, dass ich das Kind auf keinen Fall bekommen wollte. Aber im Hinblick auf die gesetzliche Lage, gab es keine andere Möglichkeit als sich selbst zu helfen. Ich musste abtreiben. Von meiner Freundin bekam ich deren selbst gebastelte Mutterdusche, und die abenteuerlichen sowie gefährlichen „Spülungen“ waren eine Tortour, aber führten letzten Endes zum schmerzhaften Abort.
Das Erlebnis schweißte Robert und mich wieder enger aneinander, bedeutete allerdings nicht, dass Robert seinen Lebenswandel aufgab. Oh nein, er trank wieder genauso viel wie vor der Bundeswehrzeit, und er war sexuell genauso agil wie zuvor. Wieder fragte er mich nicht, ob es mir auch Spaß machte, Hauptsache er kam zum Erguss. Fast kam ich zu dem Schluss, es sei normal, dass der Mann in genüsslichen Ergüssen schwebt und eine Frau nur die Matratze sein müsse. Es gab leider niemanden, den ich um Rat fragen konnte, das war ein zu spezielles Thema. Also hoffte ich, dass sich das sexuelle Ergebnis noch irgendwann ändern werde.
Mir blieb jedoch wenig Zeit zum Überlegen, denn nun wollten wir endlich unsere Wohnung einrichten und unsere Hochzeit sollte endlich stattfinden. Von unseren Eltern bekamen wir fast alle notwendigen Möbel, sodass wir endlich mit unserem Kind eine eigene Wohnung bekamen.
Alles hätte bestens sein können, wenn mein Mann nicht so ein versoffener Angeber gewesen wäre. Er hatte sich beim Bund nicht ein bisschen verändert. Seine egoistischen Ansprüche waren so ausgeprägt, dass für Frau und Kind kaum etwas übrig blieb. Auch beim Sex nahm er keinerlei Rücksicht, sodass ich mehrere Fehlgeburten hinnehmen musste, weil mein Unterleib zu schwach war. Erst als ich die Pille verschrieben bekam, konnten sich meine Organe langsam erholen.
Immer wieder hatten wir Streit, weil ich nicht dulden wollte, dass Robert uns ganz an die Wand drückte. Weil wir mit Roberts Lohn nicht auskamen war ich gezwungen mitzuarbeiten. Wegen der Betreuung unserer Tochter nahm ich Arbeit für abends an. Aber anstatt zu Hause zu bleiben und auf unser Kind aufzupassen, ging mein Mann mit Freunden auf Sauftour, sodass er meinen Lohn versoff. Oft wollte er sich mit Prügel durchsetzen, aber ich wehrte mich, zog notfalls sogar meine Stöckelschuhe aus und wollte ihm die auf den Kopf hauen. Dann lief mein starker Mann vor mir kleinem Püppchen weg. Jedoch hatte ich keine wirkliche Chance gegen ihn. Er war stärker.
Wenn ich erschöpft war, mich nicht mehr wehren konnte, flüchtete ich auch manchmal zu meinen Eltern, die mich aber am nächsten Tag wieder zurück schickten. Meiner Mutter immer gleiche Ermahnung war: „Denk an dein Kind. Kinder brauchen einen Vater.“ Zwar leuchtete mir das nicht ein, denn ich hatte ja auch nur einen „Vaterersatz“ gehabt, aber meine Mutter akzeptierte kein Gegenargument.
Um einen zusätzlichen freien Freitag rauszuschinden trat Robert dem Männergesangverein bei, in dem mein Vater seit Jahren aktiv war. Keinen Augenblick glaubte ich an Roberts Liebe zum Singen. Aber verwehren konnte ich meinem Mann das „Singen“ natürlich auch nicht. Natürlich kam er immer stockbesoffen nach Hause. Weil er dann immer über mich herfallen und Sex wollte, was mir zuwider war, legte ich mich eines Abends zu unserer Tochter ins Bett.
Als Robert betrunken nach Hause kam, machte er lautstark Protest, und verlangte, dass ich sofort zu ihm ins Bett kommen solle. Ich lehnte ab. Daraufhin drohte Robert plötzlich: „Wenn du jetzt nicht zu mir ins Bett kommst, erschieße ich mich!“ Zur Unterstützung seiner Forderung zeigte er mir seine Pistole.
Schulter zuckend erwiderte ich gleichgültig: „Wenn du meinst. Dann erschieß dich doch. Ist mir doch egal!“ und drehte ihm den Rücken zu.
Als ich kurz darauf einen lauten Knall hörte, fuhr ich erschrocken hoch, rannte hastig ins Nebenzimmer und sah Robert am Boden liegen. Er lag auf dem Rücken, und auf seinem weißen Unterhemd hatte sich ein blutiger Kranz in Brusthöhe gebildet. Er hatte tatsächlich auf sich geschossen.
Ich wusste nicht was ich tat, so rannte ich im Nachthemd auf die Straße um Hilfe zu holen. Ein vorbeifahrendes Taxi hielt, rief über Funk die Polizei, der Fahrer versprach vor unserem Haus stehen zu bleiben und schickte mich wieder ins Haus.
Nachdem ein Krankenwagen ihn mitgenommen hatte und die Polizei alles aufgenommen und besichtigt hatte, brachte der Taxifahrer die Kleine und mich zu meinen Eltern.
Am nächsten Morgen, ganz früh, kam die Kripo, untersuchte meine Hände auf Schmauchspuren und verhörte mich. Man verdächtigte mich. Aber der anfängliche Verdacht der Polizei stellte sich natürlich als Irrtum heraus.
Roberts Tat hatte mich so geschockt, des es ein Grund für mich war, mich scheiden zu lassen. Ich kam mit der Kleinen bei meinen Eltern unter und fand eine gute Arbeit bei den städtischen Verkehrsbetrieben. Es war räumlich etwas beengt, aber ging mir gut, wesentlich besser als mit diesem Ehemann.
Kinderehe
Auf der Suche nach Glück und Liebe kehrte ich doch, nach mehreren kleinen Enttäuschungen, nach eineinhalb Jahren wieder zu Robert zurück und bekam das zweite Kind, einen Sohn. Diesmal bekamen wir im Hause seiner Eltern eine Wohnung und auch diesmal half Roberts Vater uns bei der Einrichtung. Da er in der englischen Militär-Verwaltung tätig war, verfügte er über große Möbellager aus denen er nur auswählen musste.
Unser Kampf um ein vernünftiges Familienleben ging weiter wie bisher, denn Robert, dieser Egoist, ließ allen anderen Menschen keinen Raum