Название | IM LAND DES SCHRECKENS |
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Автор произведения | Edgar Rice Burroughs |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754185735 |
Gluck wandte sich an die Frau, die ich niedergeschlagen hatte. »Du hast versucht, einen meiner Männer zu schlagen?«, sagte sie barsch
»Er hat Essen aus dem Garten gestohlen«, antwortete die Frau.
»Es macht keinen Unterschied, was er getan hat«, knurrte Gluck, »niemand kann einen meiner Männer schlagen und damit davonkommen. Wenn ich will, dass sie geschlagen werden, dann schlage ich sie selbst. Vielleicht wird dir das eine Lehre sein, meine Männer in Ruhe zu lassen«, und damit holte sie aus und schlug die andere nieder. Dann trat sie näher und fing an, die am Boden liegende Frau in den Bauch und ins Gesicht zu treten.
Die Frau hiess Gung und packte eine von Glucks Füßen und zerrte daran. Es entbrannte einer der brutalsten Kämpfe, die ich je erlebt habe. Die beiden Frauen schlugen, traten, krallten, kratzten und bissen sich gegenseitig wie zwei Furien. Die Brutalität des Ganzen machte mich krank. Wenn diese Frauen nun das Ergebnis davon waren, sie aus der Sklaverei zu holen und den Männern gleichzustellen, dann denke ich, dass sie und die Welt besser dran wären, wenn man sie wieder in die Sklaverei zurückschicken würde.
Eines der Geschlechter muss herrschen – und der Mann scheint vom Temperament her besser für diese Aufgabe geeignet zu sein als die Frau. Denn wenn die absolute Kontrolle über die Männer dazu geführt hat, dass diese Frauen hier in einem solchen Ausmaß verdorben und verroht sind, dann sollten wir darauf achten, dass sie dem Manne immer untergeordnet bleiben. Denn unter seiner Herrschaft bleiben sie meistens sanftmütig und mitfühlend.
Der Kampf dauerte einige Zeit, erst war eine oben, dann die andere. Gung hatte von Anfang an gewusst, dass es entweder ihr Leben oder das von Gluck war; und so kämpfte sie mit der Wut eines in die Enge getriebenen Tieres.
Ich werde dieses entwürdigende Spektakel nicht weiter beschreiben. Es genügt zu sagen, dass Gung nie eine Chance gegen die mächtige, brutale Gluck hatte. Bald lag sie tot da.
Gluck, davon überzeugt, dass ihre Widersacherin tot war, stand auf und stellte sich mir gegenüber. »Du bist die Ursache dafür«, sagte sie. »Gung war eine gute Kriegerin und eine gute Jägerin; und jetzt ist sie tot. Kein Mann ist sowas wert. Ich hätte sie dich töten lassen sollen, aber diesen Fehler werde ich wiedergutmachen.« Sie wandte sich an Zor. »Hol mir ein paar Stöcke, Sklave«, befahl sie.
»Was hast du vor?« fragte ich.
»Ich werde dich zu Tode prügeln.«
»Du bist eine Närrin, Gluck«, sagte ich. »Wenn du etwas Verstand hättest, würdest du wissen, dass die ganze Schuld bei dir liegt. Du lässt deine Sklaven nicht genug schlafen, sie sich überarbeiten und du lässt sie hungern. Wenn du denkst, dass sie geschlagen und getötet werden sollten, weil sie Essen stehlen oder sich verteidigen, kann ich dir nur sagen: Lass sie schlafen und mehr essen. Dann wirst du mehr Arbeit aus ihnen herausbekommen.«
»Was du denkst, wird keinen großen Unterschied mehr machen, wenn ich mit dir fertig bin«, knurrte Gluck.
Bald kam Zor mit einem Bündel von Stöcken zurück, aus dem Gluck einen schweren auswählte und auf mich zukam. Vielleicht bin ich kein Samson, aber ich bin auch kein Schwächling und ich kann ohne Prahlerei sagen, dass man die Gefahren der Steinzeit nicht sechsunddreißig Jahre lang überleben kann, wenn man nicht in der Lage ist, jederzeit auf sich selbst aufzupassen.
Mein anstrengendes Leben hat mir einen Körper beschert, der schon in Höchstform war, bevor ich die Oberwelt verließ. Dazu kamen die Tricks, die ich mitgebracht habe und von denen weder die Männer noch Frauen der Steinzeit etwas wussten. Als Gluck auf mich zukam, wich ich ihrem Schlag geschickt aus, packte sie mit beiden Händen am Handgelenk, drehte mich schnell und warf sie über meinen Kopf. Sie landete schwer auf ihrer Schulter, kam aber fast augenblicklich wieder auf die Beine und kam so wütend und tobend auf mich zu, dass sich an ihren Mundwinkeln Schaum bildete.
Als ich sie geworfen hatte, ließ sie den Stock fallen, mit dem sie mich zu Tode prügeln wollte. Ich bückte mich und hob ihn auf und bevor sie mich erreichen konnte, versetzte ich ihr damit einen furchtbaren Schlag, der sie direkt am Schädel. Sie ging zu Boden – und war bewusstlos.
Die anderen Kriegerinnen beobachteten uns mit erstauntem Blick. Dann kam eine von ihnen auf mich zu, und mehrere andere traten ebenfalls näher. Ich brauchte keine Übersetzungen für die steinzeitlichen Beschimpfungen, die sie mir entgegenschleuderten, um zu wissen, dass sie ziemlich sauer waren. Ihre Absicht schien ebenso klar. Meine Chancen gegen diese Brut standen gegen Null. Ich musste in diesem Moment sehr schnell denken.
»Wartet«, sagte ich und wich von ihnen zurück, »ihr habt gerade gesehen, was Gluck mit Frauen macht, die ihre Männer missbrauchen. Wenn ihr wisst, was gut für euch ist, werdet ihr warten, bis sie zu sich kommt.«
Nun, das ließ sie irgendwie zögern. Sie schauten von mir zu Gluck. Sie lag so reglos da, dass ich nicht wusste, ob ich sie getötet hatte. Wenig später begann sie sich aber zu bewegen, und nach einer Weile setzte sie sich auf. Sie sah sich ein oder zwei Augenblicke lang wie betäubt um, und dann richteten sich ihre Augen auf mich. Mein Anblick schien sie an das zu erinnern, was sie eigentlich vorhatte. Sie kam langsam auf die Beine und stellte sich mir gegenüber. Ich stand bereit und wartete, den Stock noch immer in der Hand haltend. Alle Augen waren auf uns gerichtet, aber niemand rührte sich oder sagte etwas – bis Gluck das Schweigen endlich brach.
»Du hättest eine Frau sein sollen«, sagte sie, und dann drehte sie sich um und ging zurück zum Dorf.
»Willst du ihn nicht umbringen?«, fragte Fooge.
»Ich habe gerade eine gute Kriegerin getötet. Ich werde niemanden töten, der noch besser ist«, schnauzte Gluck. »Wenn es zum Kampf kommt, wird er mit den Frauen kämpfen.«
Als sie alle gegangen waren, nahmen Zor und ich unsere Arbeit im Garten wieder auf. Bald kamen Gungs Männer und schleppten ihren Leichnam hinunter zum Fluss, wo sie ihn hineinrollten. Das Begräbnis ist eine einfache Angelegenheit in Oog, und die Bestattungsriten sind ohne Prunk. Bestatter und Floristen würden in Oog verhungern.
Es war alles ganz simpel hier. Es gab keine Hysterie. Die Väter ihrer Kinder zogen sie einfach an ihren haarigen Beinen mit, lachten und tratschten und machten unflätige Witze.
»Das«, sagte ich zu Zor, »muss der absolute Tiefpunkt sein, zu dem ein Mensch sinken kann, wenn er unbetrauert ins Grab geht.«
»Du wirst bald selbst zum Fluss hinuntergehen«, sagte Zor, »aber ich verspreche dir, dass du einen Trauernden haben wirst.«
»Wie kommst du darauf, dass ich bald zum Fluss runtergehe?«
»Gluck wird dich schon kriegen«, antwortete er.
»Das glaube ich nicht. Ich denke, Gluck ist eine ziemlich gute Verliererin, so wie sie ihre Prügel eingesteckt hat.«
»Sie verliert nicht gerne«, spottete er. »Sie hätte dich sofort umgebracht, wenn sie keine Angst vor dir gehabt hätte. Sie ist ein Tyrann, und wie alle Tyrannen ist sie ein Feigling. Irgendwann, wenn du schläfst, wird sie sich an dich heranschleichen und dir das Hirn rausprügeln.«
»Du erzählst die schönsten Gutenachtgeschichten, Zor«, sagte ich.
Kapitel 4
Das Hauptgesprächsthema zwischen Zor und mir war natürlich eine Zeit lang mein Aufeinandertreffen mit Gluck und die Prophezeiungen von Zor, dass ich schon so gut wie tot sei. In seinen Augen war ich eigentlich nur noch ein wandelnder Leichnam. Aber nachdem ich zweimal geschlafen hatte und mir nichts passiert war, schwenkten wir zu anderen Themen um und Zor erzählte mir, wie es dazu kam, dass er so weit von Zoram entfernt war und was zu seiner Gefangennahme durch die Kriegerfrauen von Oog geführt hatte.
Zor, so schien es, war sehr verliebt in ein Mädchen aus Zoram, das sich eines Tages zu weit vom Dorf entfernt hatte und von einer Gruppe von Räubern aus einem anderen Land geschnappt wurde.
Zor machte sich sofort auf die Suche nach den Entführern,